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Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Thibor eine Weile an. »Also habt Ihr Gutes über unseren Herrn gehört, ja? Von Eurem Vater, he? Und Ihr seid unter den Bergen geboren …«
    »Ist das ungewöhnlich?« Thibor zog die Augenbrauen hoch.
    Der andere musterte ihn von Kopf bis Fuß. »Ihr seid ein großer Mann«, sagte er mürrisch, »und stark, das kann ich sehen. Ihr seht auch grimmig aus. Wallache seid Ihr also, und Eure Vorfahren waren Ungarn? Nun, das mag ja sein. Das mag schon sein.«
    »Was mag schon sein?«
    »Man sagt«, flüsterte der Zigeuner, wobei er seinen Kopf dem Thibors zuneigte, »dass es die Söhne Ferengis immer wieder zu ihm nach Hause zieht. Am Ende kommen sie alle hierher, um ihn zu suchen. Sie suchen ihren Vater! Würdet Ihr hinaufklettern, um ihn zu besuchen?»
    Thibor machte eine unentschlossene Miene. Er zuckte die Achseln. »Vielleicht, wenn ich den Weg wüsste. Doch diese Felshänge und Pässe sind trügerisch.«
    »Ich kenne den Weg.«
    »Wart Ihr schon oben?« Thibor bemühte sich, keinen übereifrigen Eindruck zu erwecken.
    Der alte Mann nickte. »Oh, ja. Und ich könnte Euch hinaufführen. Aber würdet Ihr auch allein hingehen? Dem Ferengi steht nicht der Sinn nach zu vielen Besuchern.«
    Thibor gab sich den Anschein, ein wenig überlegen zu müssen. »Ich würde schon wenigstens zwei meiner Freunde mitnehmen. Falls der Weg schwierig ist.«
    »Was? Wenn meine alten Knochen das bewältigen, dann doch sicher auch Eure! Nur zwei von ihnen?«
    »Um mir über steile Stellen hinwegzuhelfen.«
    Der Wirt schürzte die Lippen. »Es würde Euch schon etwas kosten. Meine Zeit und …«
    »Das versteht sich«, unterbrach ihn der Wallache.
    Der Zigeuner kratzte sich hinter einem Ohr. »Was wisst Ihr über den alten Ferengi? Was habt Ihr über ihn vernommen?«
    Thibor sah eine Möglichkeit, mehr zu erfahren. Solche Leute zum Reden zu bringen, war ungefähr dasselbe, wie einem Bären einen Zahn zu ziehen!
    »Ich habe gehört, dass er eine große Garnison von Soldaten unterhält, und dass seine Burg eine unüberwindliche Festung sei. Deshalb leistet er keinen Lehnseid und zahlt keine Steuern für seine Ländereien. Es kann sie ohnehin keiner von ihm eintreiben.«
    »Hah!« Der alte Zigeuner lachte schallend, trommelte mit den Fäusten auf die Theke und schenkte wieder Branntwein nach. »Eine Garnison von Soldaten? Vielleicht auch noch Knechte und Diener? Er hat nichts von alledem! Eine Frau oder auch zwei, vielleicht, aber keine Männer. Nur die Wölfe bewachen diese Pässe. Was seine Burg betrifft: Sie ist an die Felsen gebaut. Es gibt nur einen Weg hinein – jedenfalls für bloße Menschen – und den gleichen Weg wieder hinaus. Außer, irgendein unvorsichtiger Narr lehnt sich zu weit aus einem der Fenster …«
    Als er einen Moment lang schwieg, wurde sein Blick wieder misstrauischer. »Und hat Euer Vater Euch berichtet, dass der Ferengi Männer bei sich habe?«
    Natürlich hatte Thibors Vater ihm überhaupt nichts berichtet. Und was das betraf, hatte auch der Wlad nichts gesagt. Das wenige, das er erfahren hatte, war das abergläubische Geschwätz eines Kerls aus dem Hofstaat, eines närrischen Mannes, der dem Prinzen nicht besonders zugetan war, und den auch keiner besonders mochte.
    Thibor wollte keine Zeit mit Gespenstern verschwenden; er hatte schon viele Männer getötet, und noch keiner davon war zurückgekehrt, um ihn zu verfolgen.
    Er beschloss, ein Risiko einzugehen. Er hatte ohnehin bereits viel von dem erfahren, was er wissen wollte. »Mein Vater sagte nur, der Weg sei steil gewesen, und als er dort war, hätten viele Männer außerhalb und innerhalb der Burg gelagert.«
    Der alte Mann sah ihn an und nickte bedächtig. »Das könnte sein, ja, es könnte sein. Die Zigany haben oft bei ihm überwintert.«
    Er rang sich zu einer Entscheidung durch. »Also gut, ich werde Euch hinaufbringen – falls er Euch sehen will.«
    Er lachte, als Thibor die Augenbrauen hochzog, und führte ihn aus dem Haus in die nachmittäglich ruhige Berglandschaft. Auf dem Weg nahm der Zigeuner eine mächtige bronzene Bratpfanne von ihrem Haken. Eine blasse Sonne stand über den Baumwipfeln, bereit, hinter den grauen Berggipfeln zu versinken. Hier brach im Schatten der Berge die Abenddämmerung früher an, und die Vögel sangen bereits ihre Schlaflieder.
    »Die Zeit ist recht.« Der alte Mann nickte versonnen. »Und nun müssen wir hoffen, dass man uns sieht.«
    Er deutete steil hinauf, wo sich ein hoher gezackter schwarzer Felskamm vor dem Grau

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