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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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des alten Mannes zu brechen, bevor er mit Wahrheitsdrogen behandelt wurde. Es wäre besser, wenn er sich überzeugen ließ, sein Wissen über die Kontaktmänner des Westens in Rumänien preiszugeben, weil die Drogen das Herz sehr stark angriffen. Je älter der Proband, desto gravierender die Nebenwirkungen. Khuv wollte die Informationen, bevor der alte Mann starb, danach war es zu spät. Auf den ersten Blick ist das eine triviale Aussage, aber für Mitglieder des sowjetischen E-Dezernats sind die Dinge selten so selbstverständlich, wie sie scheinen. In früheren Zeiten hatte man, wenn jemand starb, ohne seine Geheimnisse zu verraten, den Necromanten Boris Dragosani zu Hilfe gerufen, aber Dragosani weilte nicht mehr unter den Lebenden. Bedauerlicherweise galt das nun auch für Kasimir Kirescu.
    Als Khuv in der Zelle des alten Mannes nachsehen wollte, ob seine Männer Fortschritte machten, kam er gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie sich die beiden davonstahlen. Beide trugen die durchsichtigen Plastikschürzen der routinierten Folterknechte, aber Rublevs Kittel war blutbeschmiert. Mit sehr viel Blut. Genauso die Gummihandschuhe, die er sich von zitternden Fingern streifte. Sein Gesicht war geisterhaft bleich, was, wie Khuv wusste, bei Männern seines Schlages ein Symptom dafür war, dass sie eine Aufgabe zu gut ausgeführt oder zu sehr genossen hatten. Oder dass sie die Konsequenzen eines groben Fehlers fürchteten.
    Als die beiden die geschlossen hatten und sich umdrehten, standen sie plötzlich Khuv von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Dessen Miene verfinsterte sich, als er Rublevs nervöses Gebaren und den Zustand seiner Schutzkleidung bemerkte. »Nikolai«, begann er. »Nikolai!«
    »Genosse Major«, stotterte der und seine fette Unterlippe begann zu zittern. »Ich ...«
    Khuv schob ihn zur Seite. »Öffnen Sie die Tür«, fauchte er Roborov an. »Haben Sie einen Arzt gerufen?«
    Roborov trat einen Schritt zurück und schüttelte seinen langen, eckigen Kopf. »Dazu ist es zu spät, Genosse Major.« Er drehte sich trotzdem um und öffnete die Tür. Khuv ging hinein, sah sich einmal kurz verbittert um und kam wieder heraus. Seine dunklen Augen funkelten vor Wut. Er ergriff die beiden vor sich an ihren Kitteln und schüttelte sie unbarmherzig.
    »Wie dämlich«, zischte er ihnen seine Wut entgegen. »Das war ein sinnloses Blutbad.«
    Andrei Roborov war mager, kaum mehr als ein Skelett. Sein Gesicht war immer bleich, aber jetzt ganz besonders. Es gab kein Fett an ihm, das beben konnte, deswegen schwankte er unter Khuvs Attacke nur hin und her, wobei seine großen grünen, ausdruckslosen Augen heftig blinzelten und sein Mund sich öffnete und schloss. Als Khuv ihm das erste Mal begegnet war, war dies sein erster Gedanke gewesen: Der Mann hat die Augen eines Fisches – und wahrscheinlich auch dessen Gewissen!
    Nikolai Rublev dagegen war stark übergewichtig. Sein Gesicht war rosa und hatte babyhafte Züge. Selbst der leichteste Tadel trieb ihm die Tränen in die Augen. Andererseits waren seine Fäuste gewaltig und eisenhart, und Khuv wusste, dass seine Tränen für gewöhnlich nichts anderes als unterdrückte Wut bedeuteten. Seine häufigen cholerischen Anfälle waren gefürchtet; aber er war klug genug, sich nicht gegen einen vorgesetzten Offizier hinreißen zu lassen. Vor allem nicht, wenn es sich dabei um Chingiz Khuv handelte.
    Schließlich ließ Khuv sie los, drehte sich um und ballte die Fäuste. Er sprach über die Schulter hinweg, ohne sie anzusehen: »Holt eine Trage. Bringt ihn in die Leichenhalle – nein! Bringt ihn in euer Quartier. Und sorgt dafür, dass er auf dem Weg dahin ordentlich zugedeckt ist. Da kann er bleiben, bis uns etwas einfällt, wie wir ihn loswerden können. Aber egal was ihr tut, sorgt bloß dafür, dass niemand ihn so sieht ... nicht in dem Zustand! Am allerwenigsten Viktor Luchow. Verstanden?«
    »Ja gewiss, Genosse Major Khuv!«, japste Rublev. Es schien, als würde er mit einem blauen Auge davonkommen.
    Khuv blickte immer noch in die andere Richtung. »Dann werden Sie beide den üblichen Bericht über einen Unfall mit Todesfolge abfassen, unterzeichnen und zu mir bringen. Und sorgen Sie dafür, dass die beiden Berichte exakt übereinstimmen.«
    »Ja, Genosse, selbstverständlich«, antworteten die beiden wie aus einem Munde.
    »Na, dann – verschwindet!«, brüllte Khuv.
    In ihrer Eile prallten sie gegeneinander, dann machten sie sich durch den Korridor davon. Khuv wartete, bis

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