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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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und lasse die Sonne die Burgen der Wamphyri schmelzen, aber was soll das hier? Überfallt und belästigt ihr jetzt andere Traveller?«
    Nun, da Jazz die Sprache erkannt hatte, konnte er sich erheblich besser darauf konzentrieren, das Gesagte zu verstehen. Er beherrschte die romanischen Sprachen nicht sehr gut, aber einiges verstand er doch. Einen Teil hatte ihm sein Vater beigebracht, während des Studiums hatte er etwas dazugelernt, und der Rest war purer Instinkt. Er hatte immer schon über sehr viel Sprachgefühl verfügt.
    Arlek und diese Männer, die sie umringten, und die anderen, die jetzt aus ihrem Versteck traten, waren Zigeuner. Jedenfalls war das Jazz’ erster Eindruck. Sie mussten Roma sein! Das sah er ihnen so deutlich an, wie jenen Roma auf der anderen Seite der Torwelt. Dunkelhaarig, mit Schmuck behängt, mager und mit dunklem Teint, das Haar lang und ölig, die Kleidung lose hängend. Sie hatten einen gewissen typischen Stil und Flair. Das Einzige, was nicht zu diesem Gesamteindruck passte, waren die Armbrüste, die einige von ihnen trugen, und die scharf zugespitzten Hartholzstöcke von anderen. Davon einmal abgesehen, hatte Jazz diese Art von Menschen in allen möglichen Ländern der Welt angetroffen – seiner Welt jedenfalls.
    Zigeuner, Kesselflicker, Scherenschleifer, Musiker und ... Kartenleser und Wahrsager?
    »Reiße die Berge nieder, ja«, beantwortete Arlek nun ihren Gruß, allerdings recht bedächtig und nachdenklich. »Du weißt, was du zu sagen hast, Zekintha, weil du es aus den Hirnen der Traveller stiehlst. Aber wir haben ›reiße die Berge nieder‹ schon seit Menschengedenken gesagt, und sie stehen immer noch. Und solange die Berge stehen, werden die Wamphyri in ihren Burgen leben. Also sind wir unser Leben lang unterwegs, denn am gleichen Ort zu verweilen wäre tödlich. Ich habe die Zukunft gelesen, Zekintha, und sollten wir euch Schutz gewähren, werdet ihr das Verderben über Lardis und seine Familie bringen. Doch wenn wir euch den Wamphyri ausliefern ...«
    » Hah!« Ihr Tonfall klang verächtlich. »Du bist tapfer, solange Lardis Lidesci sich im Westen befindet und nach einem neuen Lager für euch sucht, das die Wamphyri nicht überfallen werden. Und wie willst du ihm alles erklären, wenn er zurückkehrt? Wie willst du ihm beibringen, dass du mich ausgeliefert hast? Wie? Du würdest eine Frau opfern, um seine größten Feinde zu beschwichtigen und sie stärker zu machen? So handelt ein Feigling, Arlek!«
    Arlek holte tief Luft. Er richtete sich auf, trat einen Schritt auf sie zu und hob eine Hand, als wollte er sie schlagen. Sein ohnehin dunkles Gesicht war noch dunkler angelaufen.
    Jazz senkte die Mündung seiner MP und stupste damit Arleks Schulter. Dann zielte er genau auf sein linkes Ohr. »Tu’s nicht!«, warnte er ihn in der Sprache dieser Menschen. »Was ich von dir gesehen und gehört habe, Arlek, nötigt mir nicht viel Achtung ab, aber wenn du mich zwingst, dich zu töten, werde ich wohl auch sterben.« Er hoffte, dass sein eigenes Kauderwelsch für den anderen verständlich sei.
    Offensichtlich verstanden sie ihn. Arlek zog sich zurück und rief zwei seiner Männer heran. Sie traten auf Jazz zu, und er zeigte ihnen in einem kalten Grinsen die Zähne, und die Maschinenpistole zeigte er ihnen ebenfalls recht deutlich.
    »Gib’s ihnen!«, sagte Zek.
    »Das hatte ich gerade vor«, antwortete er aus dem Mundwinkel heraus.
    »Du weißt genau, was ich meine«, schalt sie ihn. »Gib ihnen die Waffe!«
    »Bewirkt deine telepathische Gabe, dass du dich nackt in die Löwengrube begeben musst?«, fragte er sie. Einer der Zigeuner hatte den Lauf der MP ergriffen, ein anderer hielt Jazz’ Handgelenk fest. Ihre Augen waren tief, dunkel und wachsam. Jazz war sich der auf ihn gerichteten Armbrüste bewusst, doch trotzdem sprach er gelassen weiter. »Also? Du bist am Zug, Zek!«
    »Wir können nicht zur Sternseite zurück«, erklärte sie ihm hastig, »und die Traveller bewachen den Weg zur Sonnenseite. Selbst wenn wir den Kopf aus dieser Schlinge ziehen und ihnen entkommen können, würden sie uns irgendwann wieder aufspüren. Gib ihnen schon die Knarre. Für den Augenblick sind wir ja wenigstens in Sicherheit.«
    »Gegen mein besseres Wissen«, grollte er. »Aber ich schätze, uns bleibt nichts anderes übrig.« Er nahm das Magazin heraus und steckte es in die Tasche. Dann übergab er ihnen die Waffe.
    Arlek lächelte schief. »Das auch«, sagte er und deutete auf Jazz’

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