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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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und am Fuß der Berge auf der Sternseite, zwischen den Burgen und den Gipfeln, leben die Troglodyten. Sie wohnen unter der Erde, und richtige Menschen sind sie auch nicht. Sie bezeichnen sich selbst als Szgany oder Trogs und betrachten die Wamphyri als Götter. Ich sah ein paar von ihnen, die mumifiziert in Lady Karens Lagerhäusern lagen. Man könnte sie beinahe als Urmenschen bezeichnen.«
    Sie schwieg einen Moment, um Luft zu holen, und fuhr dann fort: »Das war’s denn auch schon, was den Planeten und seine Völker betrifft. Ich glaube, ich habe nur eines ausgelassen, weil ich da selbst nicht ganz sicher bin. Aber du kannst darauf wetten, dass es sich um etwas Monströses handelt.«
    »Monströs?«, wiederholte Jazz. »Das trifft doch wohl auf fast alles hier zu! Erzähle es mir trotzdem, und dann habe ich noch ein paar Fragen an dich.«
    »Also«, begann sie zögernd, »da gibt es angeblich etwas, das sich ›Arbiteri Ingertos Westweich‹ nennt. Das ist ein Wamphyri-Begriff und bedeutet ...«
    »Er, der in seinem westlichen Garten wohnt?«, übersetzte Jazz.
    Sie lächelte leicht und nickte dann bedächtig. »Arlek hatte Unrecht, genau wie ich. Du lernst schnell. Es ist der ›Herr des westlichen Gartens‹.«
    »Kommt aufs selbe heraus.« Jazz zuckte die Achseln. Und dann kam ihm etwas zu Bewusstsein, und er runzelte die Stirn. »Aber das klingt so friedlich! Überhaupt nicht monströs.«
    »Das mag ja sein«, gab sie zu. »Doch die Wamphyri fürchten ihn oder es gewaltig! Ich habe dir ja gesagt, dass sie untereinander ständig streiten und Kleinkriege führen, oder? Doch in einer Frage sind sie sich absolut einig. Alle Wamphyri. Sie würden viel dafür geben, den ›Herrn‹ loszuwerden. Angeblich ist er ein legendärer Magier, dessen Haus in einem grünen Tal irgendwo mitten in den Bergen im Westen steht. Ich sagte ›legendär‹, doch das mag den falschen Eindruck erwecken. Diese Legende ist noch nicht alt – kaum älter als ein Dutzend irdischer Jahre. Zu dieser Zeit begannen offenbar die Geschichten über ihn zu kursieren. Seitdem berichtet man, er habe sich sein eigenes kleines Reich geschaffen, das er eifersüchtig hütet. Mit ungebetenen Eindringlingen scheint er ziemlich grob umzugehen.«
    »Sogar mit Wamphyri?«
    »Gerade mit Wamphyri, soweit das bekannt ist. Die Wamphyri erzählen sich Schauergeschichten von ihm, die du kaum glauben würdest! Und wenn man deren Natur in Betracht zieht, will das etwas heißen!«
    Als sie geendet hatte, bemerkten sie eine Bewegung im Norden aus der Richtung des Passes. Arlek und seine Männer sprangen augenblicklich auf, riefen ihre Wölfe herbei und nahmen die Waffen zur Hand. Jazz sah, dass sie Fackeln bereithielten, die mit einer schwarzen, teerartigen Flüssigkeit eingeschmiert waren. Andere Männer standen mit Feuerstein und Zunder bereit.
    Arlek eilte zu ihnen herüber und zog Jazz auf die Beine. »Das könnte Jasef sein«, sagte er heiser, »aber auch jemand anders. Die Sonne ist beinahe schon untergegangen.«
    Jazz sagte zu Zek: »Sind diese Feuersteine und so einigermaßen zuverlässig? In der obersten Tasche meines Overalls liegt eine Schachtel Streichhölzer. Und übrigens auch ein Päckchen Zigaretten! Die haben sie wohl nicht interessiert – nur die Waffen!« Er hatte Russisch gesprochen, was Arlek natürlich nicht verstand. Der Zigeuner wandte sein ledriges Gesicht fragend Zek zu.
    Sie lächelte ihn spöttisch an und sagte etwas, das Jazz nicht verstand. Dann knöpfte sie die Tasche auf und nahm die Streichhölzer heraus. Sie zeigte sie Arlek und riss eines an. Es flammte auf, und der Zigeuner fuhr zusammen, fluchte laut und schlug es ihr aus der Hand. Seine Miene wirkte erschrocken und völlig ungläubig.
    Zek fuhr ihn zornig an. Jazz verstand lediglich das Wort ›Feigling‹. Es wäre ihm lieber gewesen, wenn sie ausgerechnet Arlek gegenüber mit diesem Wort sparsamer umgegangen wäre. Dann zischte sie ganz langsam und deutlich, wie zu einem zurückgebliebenen Kind: »Das ist für die Fackeln, du Narr, falls es sich nicht um Jasef handeln sollte!«
    Er starrte sie mit offenem Mund an, zwinkerte nervös mit den braunen Augen und nickte schließlich bedächtig.
    Aber es war Jasef. Ein alter Mann mit einem Krückstock humpelte – von zwei jungen Zigeunern gestützt – dankbar in das letzte bisschen Sonnenschein hinein. Er kam geradewegs auf Arlek zu und sagte: »Es war ein Wächter dort, ein Trog. Und sein Herr – Lord Shaithis – hatte ihm die

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