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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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wolltest du Tassi nicht etwas geben?« Der eigenartige kleine Wissenschaftler kam herüber und drückte ihr mehrere Gegenstände in die Hände. Eine Brieftasche? Einen Ring? Einen Ausweis? So vertraut ihr diese Dinge auch waren, einen Augenblick lang weigerte sich ihr Verstand, sie zu erkennen, die endgültige, grauenvolle Wahrheit zu akzeptieren. Und dann ...
    Ihr wurde schwarz vor den Augen, und sie musste sich mit der freien Hand an der Glasscheibe des Kastens abstützen, um sich aufrecht zu halten. Ihre Augen wanderten von den Gegenständen in ihrer Hand zu dem Monster, das da hockte. Entsetzt, aber zur gleichen Zeit fasziniert, konnte sie das Ding nur anstarren. Wollten diese Männer ihr sagen, dass ... dass diese Kreatur da ihren Vater fraß?
    Agursky war zu einer Wand des Raumes getreten und schaltete plötzlich das Licht an. Alles war mit einem Mal scharf und deutlich zu sehen. Die Kreatur warf ihr Fressen zur Seite und drehte sich fauchend zu Khuv und Tassi um, die beide unwillkürlich zurückwichen.
    Und da wurde sie ohnmächtig und wäre zu Boden gefallen, wenn ihr Handgelenk nicht an den Major gekettet gewesen wäre und er nicht geistesgegenwärtig ihren zusammensackenden Körper aufgefangen hätte.
    Denn das Ding in dem Glaskasten war ... es war höllisch, einem Albtraum entsprungen. Aber was noch schlimmer war: Wie monströs und verzerrt, wie fremdartig und verändert die Karikatur eines Gesichts auch war, das ihr entgegenstarrte, während das Monstrum sie anfauchte, so war darin doch immer noch das Gesicht ihres Vaters zu erkennen!
    Jazz Simmons’ Junggesellenwohnung in Hampstead war bunt zusammengewürfelt und mit allen möglichen Dingen vollgestopft, und als Harry Keogh vor etwas mehr als vierundzwanzig Stunden dort eingezogen war, war es darin bitterkalt gewesen. Sogar das Telefon war abgeklemmt gewesen. Er hatte das vom E-Dezernat in Ordnung bringen lassen, damit er die Wohnung als Operationsbasis verwenden konnte, hatte sie dann aber davor gewarnt, ihn dort zu stören.
    Er hatte Darcy Clarkes Wort, dass er das Spiel ganz auf seine Weise spielen konnte und ihm niemand hineinreden würde.
    Zunächst einmal versuchte er, die Atmosphäre des Ortes in sich aufzunehmen. Vielleicht lernte er Simmons kennen, wenn er wusste, wie der Mann lebte, welche Vorlieben er hatte und was er verabscheute, wenn er seine Eigenheiten begriff. Nicht die Art, wie er arbeitete, sondern seine privaten Marotten. Harry glaubte nicht, dass ein Mann durch das definiert wurde, was er beruflich tat; er glaubte, ein Mann werde von dem bestimmt, was er privat dachte.
    Das Erste, was ihm aufgefallen war, war die Unordnung. Simmons war im Privatleben ein sehr schlampiger Mensch. Vielleicht war das seine Art sich zu entspannen. Wenn man darauf trainiert war, immer auf der Hut zu sein, dann brauchte man einen Ort, wo man abschalten konnte, ansonsten war ein Zusammenbruch vorprogrammiert. Das hier war der Ort, an dem Simmons sich gehen ließ.
    Das Chaos bestand aus Büchern und Zeitschriften, die überall herumlagen. Und zwar eher vor den Bücherregalen als in ihnen. Spionagethriller – was kaum verwunderlich war, wie Harry fand – lagen neben Stapeln fremdsprachiger Zeitschriften, vor allem aus Russland. Neben Jazz’ Bett stand ein kniehoher Stapel mit angestaubten Prawdas – und darauf lag ein Exemplar des letzten Playboys. Harry musste lächeln; das waren Ideologien, die sich schwerlich miteinander in Einklang bringen ließen.
    Im Schlafzimmer standen gerahmte Fotos von Jazz’ Eltern, auf denen kein Staub zu entdecken war; ein lebensgroßes Poster von Marilyn Monroe hing an der Wand, und neben dem Fenster stand eine Vitrine mit Pokalen, die Jazz bei verschiedenen Ski-Turnieren gewonnen hatte. An der Wand hing auch ein zerkratztes grellbuntes Paar Skier mit den dazugehörigen Stöcken, das eine besondere persönliche Bedeutung haben musste. Aus einem Wandschrank in dem kleinen Flur fielen Harry diverse Ski-Utensilien entgegen, und neben Jazz’ Videorecorder stapelten sich wahllos die Mitschnitte aller wichtigen Wintersportereignisse der letzten fünf Jahre. Wenn Jazz schon nicht an ihnen teilnehmen konnte, dann wollte er sie sich wenigstens ansehen.
    Es gab auch Fotos von Mädchen, einen ganzen Stapel sogar. Sie lagen in der Ecke einer Schublade im Schlafzimmer. In einem Einklebealbum waren die Stationen der militärischen Karriere von Jazz Simmons fotografisch festgehalten, und was vielleicht auch interessant war: Ein zweites

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