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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Siebenmeilenstiefel anziehen und in Sekundenschnelle an seinem Zielort ankommen. Entfernungen, für die man sonst Stunden braucht, legt man in Minuten zurück. Aber ich habe das überprüft, und so ist es nicht. In Wirklichkeit kommen wir an unserem Zielort ohne Zeitverzögerung an – zumindest nach den Maßstäben irdischer Zeit. Es ist nicht so, dass wir da schneller hinkommen, sondern dass der Raum zwischen den Punkten einfach verschwindet.«
    Nach einer kurzen Gedankenpause sagte Möbius: »Ich glaube, ich verstehe. Was du wissen willst, ist das: Wenn die Entfernung zwischen A und B zu Null schrumpft – wenn sie verschwindet ...«
    »Genau!«, unterbrach Harry. »Wohin verschwindet sie?«
    »Aber das ist eine Illusion. Sie ist immer noch da. Wir sind es, die verschwinden – ins Möbius-Kontinuum, wie du es zu nennen beliebst.«
    »Jetzt kommen wir der Sache näher.« Harry holte tief Atem. »Wissen Sie, so wie ich das sehe, ist das Möbius-Kontinuum ein Niemandsland, es ist ein Nichts, der Zwischenraum zwischen Universen. ›Universen‹ – Plural! Es gibt da Türen in die Vergangenheit, die Zukunft, und an jeden Ort in der Gegenwart. Wenn wir es benutzen, können wir überallhin und zu jeder Zeit gelangen – oder wenigstens ich kann das, da ich immer noch einen Lebensfaden habe, dem ich folgen kann. Aber was ich eigentlich sagen will ist Folgendes: Ich glaube, es gibt da noch andere Tore, die wir bisher nicht entdeckt haben. Wir haben die Gleichungen dafür noch nicht gefunden. Und ich glaube, dass eines von diesen Toren, wenn ich es finde, mich zu ...«
    »... zu deiner Frau und deinem Sohn führen wird, und dann zu Michael J. Simmons?«
    »Ja.«
    Möbius nickte – auf seine Weise. Er dachte darüber nach. »Andere Tore ... Du musst zugeben, dass ich mehr über die Möbius-Dimension weiß als du. Ich habe mehr als hundertzwanzig Jahre lang Zeit gehabt, sie genauer zu erforschen, als du es jemals vermagst. Ich habe sie entdeckt und benutzt, um an Orte zu gelangen, an die du nie gehen kannst, nicht in deiner Lebensspanne.«
    »Ach?«
    »Was, ach? « Möbius hob wieder die Augenbrauen. » Kannst du etwa in das Zentrum eines Sternes bei Beteigeuze reisen, um dort die Temperatur zu messen? Kannst du zu den Monden des Jupiter gehen oder in der Mitte des monumentalen Tornados auf diesem Planeten sitzen, den die Astronomen den Roten Fleck nennen? Kannst du dich auf den Grund des Marianengrabens oder den jeder anderen Meerestiefe versetzen, um dort die Masse des Wassers auf unserer Welt zu berechnen? Nein, das kannst du nicht. Aber ich kann es – und ich habe es getan. Da musst du doch zugeben, dass ich mehr über die Möbius-Dimension weiß als du.«
    Es schien wenig sinnvoll, gegen diese Argumente zu protestieren. Harry konnte nur zustimmen, auch wenn es ihm schwerfiel. »Ich glaube, Sie wollen mir etwas sagen, das ich eigentlich nicht hören will.«
    »Das mag sein«, erwiderte Möbius. »Es gibt keine anderen Tore, die wir nicht entdeckt haben, Harry. Nicht im Möbius-Kontinuum. Was die Existenz von anderen Universen angeht, so kann ich dazu nichts sagen, auch wenn sich das für mich wie ein Widerspruch in sich anhört. Auf jeden Fall redest du da mit dem falschen Mann, denn ich beschäftigte mich nur mit den dreidimensionalen Welten, die wir kennen. Aber bei einem bin ich mir sicher. Du wirst keinen Weg in eine Parallelwelt durch das Möbius-Kontinuum finden ...« Er verstummte, als Harrys Enttäuschung wie ein körperliches Wesen zwischen ihnen aufstieg, bis sie wie ein schwerer Nebel über Möbius’ Grab lastete.
    »Sir«, sagte Harry schließlich. »Ich danke Ihnen, dass Sie mir so viel Zeit gewidmet haben. Ich habe bereits zu viel davon verschwendet.«
    »Aber nicht doch. Zeit ist nur für die Lebenden von Bedeutung. Ich habe mehr als genug davon. Ich wünschte nur, ich könnte dir helfen.«
    »Sie haben mir geholfen.« Harry war ihm dankbar. »Wenn auch, indem Sie eine Hypothese widerlegt haben, die ich immer wieder mit mir selbst diskutiert habe. Sehen Sie, ich weiß, dass Harry junior und seine Mutter am Leben sind, und ich weiß, dass mein Sohn sich vielleicht sogar besser als wir des Möbius-Kontinuums bedienen kann. Er lebt, aber nicht in diesem Universum, also muss er in einem anderen sein. Daran führt kein Weg vorbei. Ich dachte, dass er dahin, wo auch immer das sein mag, über dieses Band gelangt sein könnte. Sie haben mir versichert, dass das nicht der Fall ist. Also ... Es muss noch einen

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