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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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eines Dämons. Ihre Lippen waren voll und sanft geschwungen, und ihre blutrote Farbe betonte den Kontrast zu ihren weißen Wangen. Nur die Nase minderte diese überirdische Schönheit ein wenig; sie wirkte ein bisschen schief und kurz, und die Nasenlöcher waren etwas zu groß. Auch die Ohren waren nicht perfekt, doch sie wurden von den flammenden Locken fast verborgen. Außerdem trug sie große, goldene Ohrringe. Alles in allem erweckte sie ein wenig den Eindruck eines wunderschönen Zigeunermädchens in mir. Ich hörte beinahe das Läuten von Glöckchen bei jeder ihrer Bewegungen, obwohl sie völlig lautlos einherschritt.
    »Höllenländerin«, begann sie in einer Sprache, die ich nicht verstanden hätte, wäre da nicht meine telepathische Fähigkeit gewesen. Fremdsprachen stellen kein Problem dar, wenn man Telepath ist! Und was ihre Worte nicht sagten, konnte ich ihrem Geist entnehmen. Doch sie bemerkte das augenblicklich, deutete mit einer blassen Hand mit blutrot lackierten Fingernägeln auf mich und sagte anschuldigend: »Gedankendiebin!«
    Dann zog sie ihre blutfarbenen Augen zu schmalen Schlitzen zusammen, und als sie weitersprach, klang es sehr nachdenklich. »Eine Frau aus dem Höllenland. Ich habe von Männern gehört, die dorther kamen, von Magiern, aber noch nie von einer Frau. Vielleicht ist das ein Omen. Ich hätte viel Nutzen von einer Gedankendiebin.« Sie nickte in sich hinein und kam dann zu einem Entschluss. »Gib dich ganz in meine Hände – mit all deinen Geheimnissen, und ich werde dich beschützen«, sagte sie. »Verweigere dich mir ... dann geh deiner eigenen Wege, ohne meinen Schutz.« Ich konnte das gierige Leuchten in den Augen ihrer Gefolgsleute hinter ihr deutlich erkennen. Also musste ich schnell einen Entschluss fassen ... Ging ich nicht mit ihr, wohin konnte ich mich dann wenden? Gab es irgendeinen Ort, an dem ich sicher war? Und ging ich jetzt nicht mit ihr, wohin würde man mich bringen?
    »Ich heiße Zekintha«, sagte ich. »Und ich akzeptiere deinen Schutz.«
    »Dann sollst du mich als Lady Karen ansprechen«, erklärte sie und schüttelte dabei stolz ihren flammenden Haarschopf. »Nun geh ein wenig zur Seite, denn wir haben hier etwas zu erledigen.« Und zu ihren Untergebenen sagte sie in herrischem Tonfall: »Bringt den Hund Corlis her!«
    Karens Männer schoben ihren Gefangenen nach vorn. Selbst in Ketten wirkte er, als könnte er mit seinen Bewachern fertig werden, doch die Waffen mit den Silberschneiden ließen ihn gehorchen. Sie nahmen ihm die Ketten ab, und als die letzte von ihm abfiel ...
    Das war der Moment, auf den er gewartet hatte!
    Er schlang blitzartig die letzte Kette um seine mächtige Faust, wirbelte herum, schlug um sich, und seine Bewacher sprangen zurück. Bevor sie richtig reagieren konnten, schleuderte er die schwere Kette auf sie. Und im nächsten Augenblick lachte er laut und machte einen Satz auf Lady Karen zu, um sie zu packen. »Wenn ich schon zum Opfer dieses Portals werden soll, Karen, dann kommst du mit mir!«, rief er.
    Corlis hatte beschlossen, es mit Lady Karen genauso zu machen, wie du mit Karl Vyotsky, Jazz! Er presste sie an sich und rannte zur Kraterwand. Die anderen Männer waren zwar wie Jagdhunde hinter ihm her, doch er hatte einen kleinen Vorsprung. Wie es schien, wollte er mir die einzige Hoffnung nehmen, die ich auf dieser Welt hatte. Aber da hatte Corlis nicht mit mir gerechnet. Als er sowohl seinen Häschern wie auch den Löchern in der Magmasse auswich, kam er ganz nahe an dem Fleck vorbei, wo ich immer noch kauerte. Karen trat nach ihm und versuchte ihn zu beißen, doch das machte ihm nichts aus. Sie war zwar eine Wamphyri, aber dennoch auch eine Frau. Corlis sah nun direkt vor sich die natürlichen Steinstufen am Kraterrand und das Tor, das sich nur drei oder vier Schritt oberhalb befand. Doch als er an mir vorüberrannte, tat ich etwas sehr Einfaches: Ich stellte ihm ein Bein!
    Er stürzte und ließ Karen los, die beinahe in eines der Wurmlöcher in der Magmasse gefallen wäre. Corlis richtete sich auf ein Knie auf und funkelte mich wütend an. Ich befand mich fast in seiner Reichweite. Er fasste nach mir und ich wich zurück. Meine Güte, Jazz, diese Arme schienen endlos, streckten sich wie Gummi, und ich hörte, wie Sehnen und Muskeln rissen! Sein Mund – mein Gott, diese Fratze! – öffnete sich wie eine Stahlfalle. Reihen nadelspitzer Zähne wuchsen sichtbar und krümmten sich mir entgegen! Ich weiß nicht, in was er sich

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