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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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warten auf uns.«
    Sie brachte mich zu einer dieser ewig nickenden Kreaturen. Es musste Corlis’ Reittier gewesen sein, wurde mir klar, als ich bemerkte, dass hinter dem langen Hals einen Metallkäfig festgeschnallt war. »Steig auf und setz dich hinein«, sagte Karen, doch ich konnte nicht, trat einen Schritt zurück und schüttelte heftig den Kopf. Meine Furcht schien ihr jedoch noch mehr Selbstsicherheit zu verleihen. Obwohl das nun wirklich nicht nötig gewesen wäre.
    Sie lachte. »Dann steig bei mir mit auf!«
    Wir gingen zum nächsten Flugtier, auf dem noch niemand saß. Unter seinem Sattel lag eine teppichgroße rote Decke, das Zaumzeug war aus schwarzem Leder mit goldenen Nieten gefertigt, und der Sattel war enorm groß, weich und bequem. Das Tier senkte den Kopf, Karen ergriff das Sattelhorn und zog sich mit elegantem Schwung hinauf. Ich konnte mich kaum überwinden, die Haut der Kreatur zu berühren. Sie fasste herunter, packte meine leicht zittrige und verschwitzte Hand mit ihrer kühlen und kraftvollen und zog mich hinter sich in den Sattel.
    »Wenn dir schwindlig wird, halte dich an mir fest«, riet sie mir. Und dann flogen wir zu ihrer Felsfestung. Ich kann dir vom Flug nicht viel erzählen, da ich die meiste Zeit die Augen geschlossen hielt. Und ich klammerte mich wirklich ziemlich krampfhaft an ihr fest.
    Es war fürchterlich in dieser luftigen Festung. Es ... Jazz?« Zek beugte sich herüber und sah ihn an. Er hielt noch den Zigarettenstummel im Mund. Während sie sanft lächelte, blies ein Windstoß die kalte Asche auf seine Brust, die sich gleichmäßig hob und senkte. Und er hatte behauptet, er könne bestimmt nicht einschlafen! Aber es war gut so, er brauchte erholsamen Schlaf. Sie benötigte ihn ebenfalls.
    Natürlich fragte sie sich, wie viel er von ihrer Erzählung noch mitbekommen habe.
    Doch er hatte das meiste noch gehört. Und seine Meinung von ihr hatte sich keineswegs geändert: Sie war eine tolle Frau!
    Die nächsten fünfundzwanzig Kilometer streckten sich endlos, und Jazz begann zu verstehen, warum Zek den Marsch als »brutal hart« bezeichnet hatte. Es würde noch um einiges schlimmer werden. Nach allem, was er durchgemacht, seit er Perchorsk durch das Tor verlassen hatte, waren drei Stunden Schlaf nicht gerade viel gewesen. Er war nicht auf derartige Anstrengungen vorbereitet. Der Pfad wand sich steil in das Vorgebirge hinauf, und Schutt und Felsbrocken machten ihn zum reinsten Hindernisparcours. Dann hatte es auch noch zu regnen begonnen – ein wahrer Wolkenbruch, der erst nachgelassen hatte, als Lardis sie zum zweiten Mal rasten ließ. An diesem Ort gab es kleine, aber trockene und geschützte Höhlen unter Felsüberhängen, in die sich fast alle Traveller zurückziehen konnten. Jazz und Zek spähten aus ihrer engen Unterkunft hinaus und sahen, wie der Himmel aufklärte. Die tief stehende Sonne warf ihre wärmenden Strahlen auf ihre Gesichter.
    Als die Luft immer klarer wurde und die Sonne die Regennässe verdunsten ließ, konnte Jazz von ihrem Standpunkt aus erkennen, warum Lardis einen so schwierigen Weg gewählt hatte. Unter ihnen erstreckte sich ein breiter Waldgürtel weit in die Ebene der Sonnenseite hinein. Bergflüsse durchzogen ihn in einem eigenartigen Zickzackmuster, und die dunkelgrünen Tiefen des Waldes erschienen beinahe undurchdringlich. Hier oben waren die Flüsse noch kleine Bergbäche, die man leicht durchschreiten konnte, doch sie stürzten durch enge Schluchten hinab, vereinigten sich mit anderen Bächen und schwollen zu breiten Flüssen an, die sich durch den Wald wanden. Sicherlich konnte man dort hervorragend fischen, aber für einen Marsch wie diesen war das Gelände absolut ungeeignet. Es hatte also nur die Wahl zwischen einer schwierigen und einer unmögliche Route bestanden. Und außerdem hatte man von diesen Hängen aus einen weiten Ausblick über das Land, ein Faktor, der Lardis natürlich passte.
    »Diesmal«, sagte Jazz zu Zek, »werde ich bestimmt schlafen.«
    »Das hast du letztes Mal auch«, erinnerte sie ihn. »Merkst du, wie anstrengend das alles ist?«
    »Allerdings.« Er brachte ein Grinsen zuwege. »Ich suche nach einem Muskel, der mir nicht wehtut! Und die Traveller müssen auch noch diese umständlichen Trageschlitten mit herumschleppen! Von denen beklagt sich keiner. Also glaube ich, du hast recht gehabt, man gewöhnt sich wohl daran. Aber ich mag gar nicht daran denken, wie es jemandem hier geht, der nicht fit ist oder schon

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