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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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älter!«
    »Ich war auch nicht gerade fit«, sagte sie nachdenklich. »Aber immerhin hatte ich mehr Eingewöhnungszeit. In gewisser Weise hatte ich Glück, dass mich Lady Karen zuerst entdeckte. Und natürlich auch, dass sie tatsächlich ... eine ›Lady‹ war, soweit die Voraussetzungen es gestatteten.«
    »Die Voraussetzungen?«
    »Sie trägt das Ei von Dramal dem Verdammten in sich«, erklärte Zek. »Der Wamphyri-Lord Dramal war von dem Tage an zum Untergang verurteilt, als er einer Leprakranken das Blut aussaugte, und deshalb erhielt er diesen Namen. Lepra gehört nämlich zu den schlimmen Plagen der Traveller. Ich frage mich, ob das vererbt oder durch Ansteckung übertragen wird ... Ich weiß nicht genug über diese Krankheit. Wenn ein Traveller die Symptome zeigt, wird er ausgestoßen. Von Zeit zu Zeit geschieht das, und sein Stamm verlässt ihn ganz einfach. Oder sie. Dramal hat in seiner Jugend vor vielleicht fünfhundert Jahren eine Frau genommen, die an Lepra litt. Die Symptome hatten sich bei ihr noch nicht gezeigt. Der Vampirlord fand sie anziehend, lebte mit ihr zusammen in seiner Felsenburg und trank ihr Blut. Ihren Fluch entdeckte er zu spät.«
    Jazz war wieder überrascht. »Sie hat ihn infiziert? Ehrlich gesagt bin ich überrascht, dass überhaupt noch welche dieser schrecklichen Kreaturen am Leben sind! Ganz abgesehen von ihren ständigen Kriegen untereinander, trinken sie das Blut der Traveller, haben Sex mit deren Frauen und riskieren ständig sich mit irgendwelchen Krankheiten anzustecken.«
    »Und dennoch«, antwortete Zek, »sind sie auf ihre Weise durchaus vorsichtig. Jedenfalls die Lords und Ladys.«
    »Vorsichtig?« Jazz war verblüfft. »Meinst du das im Ernst?«
    Sie sah ihn lange an, ohne zu zwinkern. »Kakerlaken sind auf ihre Art auch vorsichtig. Doch alles in allem sind die Wamphyri schon ... wählerisch. Ihre Diener und Kumpanen – in der Regel Traveller, die zu Vampiren gemacht wurden, aber kein Ei erhielten, so wie jene, die du bei Shaithis gesehen hast – sind das nicht. Aber was die Gefahr durch Ansteckung betrifft: Das würde vielleicht zutreffen, wären sie menschlich. Aber wie du gesehen hast, sind sie das nicht. Sobald ein Mensch einmal zum Vampir geworden ist, ist er für Krankheiten nicht mehr anfällig. Deshalb leben sie auch so lange. Selbst der Alterungsprozess wird durch das Wamphyri-Erbe besiegt.«
    »Aber gegen Lepra hilft das nicht? Willst du das damit sagen?«
    »Offenbar. Jedenfalls ist Dramals Frau in der Festung gestorben, wo er sie gefangen hielt. Dann brach die Krankheit bei ihm aus. Natürlich wehrte sich der Vampir in ihm dagegen. Wenn Gliedmaßen abstarben, wurden sie regeneriert, und das Fleisch wuchs einfach nach. Aber Dramal hatte keine Chance. Selbst der Vampir in ihm war infiziert. Als die Krankheit sich ausbreitete, brauchte Dramal alle vorhandene Energie, um sie zu bekämpfen und zurückzuhalten. Die anderen Wamphyri mieden seine Bergfestung, und selbst in Zeiten des Waffenstillstands hatte er keine Besucher. Er hatte seine eigenen Leute zwar immer fest im Griff gehabt, aber als er schwächer wurde, begannen auch sie hinter seinem Rücken zu intrigieren. Sie hatten Angst, sich ebenfalls zu infizieren.
    Das zog sich hin, beinahe fünfhundert Jahre des langsamen Verfalls, doch vor ein paar Jahren begann Dramal zu fürchten, das Ende sei nun wirklich nahe und einer der Großen Untoten werde sterben oder zumindest so geschwächt, dass seine Untergebenen sich gegen ihn erheben, ihn pfählen, ihm der Kopf abschlagen und seine Leiche verbrennen würden. Dann würden sie die Festung verlassen, die mittlerweile den Ruf einer Pesthöhle hatte. Er entschloss sich, sein Ei abzulegen, bevor sie dazu kamen, aber bestimmt nicht in jemanden aus dieser verräterischen Bande, die ihn umgab. So nahm er Karen Sisclu aus einem der östlichen Traveller-Stämme gefangen, machte sie zu einer Wamphyri und übergab all seine Macht an sie. In besseren Zeiten hätte er zweifellos sein Ei durch einen Geschlechtsakt weitergegeben, aber die Kraft dafür besaß er nicht mehr. Er hatte seine letzten Reserven verbraucht, um Karen in den Künsten der Wamphyri zu unterrichten, ihr die Geheimnisse seiner Bergfestung zu zeigen und ihr seine Siegel und all seine verschiedenen Tiere zu vermachen. Und deshalb küsste er sie lediglich, was vollkommen ausreichte, um sein Ei an sie weiterzugeben.«
    Jazz konnte ein Schaudern nicht unterdrücken. Er verzog das Gesicht und sagte: »Gott, was

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