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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Möbius-Kontinuum zu sausen. Dann verschwanden Khuv und der Korridor aus seiner Wahrnehmung, und er wandte sich einem neuen Ziel zu.
    Er tauchte in einer Wachstube des Militärs direkt unter den Lagerrampen wieder auf, drückte die Mündung seiner Pistole gegen die Schläfe des diensthabenden Offiziers an seinem Tisch und zwang ihn, ihm den Weg zu Luchows Quartier zu beschreiben. Der verschreckte Sergeant zeigte ihm auf einem Lageplan an der Wand, was er wissen wollte, und Harry belohnte ihn mit einem Schlag auf den Kopf, der ihn für mindestens eine halbe Stunde außer Gefecht setzen würde. Dann war er wieder unterwegs.
    Harrys Ablenkungsmanöver war jetzt abgeschlossen. Es war exakt 5:22 Uhr Ortszeit, als er in Viktor Luchows engen Räumen auftauchte. Luchow war am Telefon und verlangte zu wissen, was dieser neuerliche Alarm zu bedeuten hatte, als Harry sich materialisierte. Luchow stand mit dem Rücken zu Harry, der ihn sein Gespräch beenden und den Hörer auf die Gabel werfen ließ, bevor er sich bemerkbar machte.
    »Direktor Luchow? Ich bin derjenige, dessentwegen der Alarm ausgelöst wurde.«
    Er richtete seine Automatik auf Luchows Herz. »Sie setzen sich besser.«
    Luchow wirbelte herum, sah Harry, dessen Waffe und den Punkt, auf den sie gerichtet war – in dieser Reihenfolge. Er stolperte zurück, als hätte er einen Schlag ins Gesicht erhalten. »Was? Wer?«
    » Wer ist nicht von Belang«, sagte Harry. » Was ist das, was ich hier herausfinden will.«
    »Khuvs Eindringling!«, keuchte Luchow schließlich. »Ich dachte, das wäre alles nur eine üble Scharade, die er da aufführt.«
    »Setzen«, befahl Harry erneut und deutete mit der Pistole auf den Stuhl.
    Luchow tat wie geheißen. Die gelben Adern unter dem Narbengewebe seines verbrannten Schädels pulsierten heftig. Harry sah auf Luchows Entstellung und bemerkte, dass die Narben noch nicht ganz verheilt waren. »Ein Unfall?«
    Luchow saß mit zusammengepressten Lippen da. Er atmete ein wenig zu schnell, aber er sprach nicht. Er und Harry zuckten beide zusammen, als das Telefon schnarrend zum Leben erwachte und wiederholt klingelte. Harry runzelte die Stirn. Offenbar gab es hier einige fähige Leute; anscheinend hatte man ihn bereits lokalisiert. Ihm blieb keine Zeit, Luchow zu befragen – jedenfalls nicht hier. »Stehen Sie auf«, sagte er, streckte die Hand aus und zog Luchow auf die Füße.
    Und während er ihn festhielt, beschwor er eine Tür herauf und zog den anderen hindurch.
    Einen Augenblick später waren sie erst einmal draußen auf der Rampe in der Schlucht. Der Schnee stob ihnen in die Augen und ein kalter Wind pfiff durch den Canyon. Harry sah zu den kahlen Felsen hoch, die ihm durch den Schnee ihre Fänge entgegenbleckten. Luchow erkannte, wo er war, und dass es allen Gesetzen der Physik widersprach, doch er hatte nicht einmal Zeit, eine unartikulierte Frage hervorzustoßen ... schon zerrte Harry den sich Wehrenden durch ein weiteres Tor, durchquerte das Möbius-Kontinuum und tauchte oben auf einem schmalen Grat in der Klippe über der Schlucht wieder auf. Luchow sah den steilen Abgrund unter seinen Füßen und wäre beinahe in Ohnmacht gefallen. Er schrie in Panik auf und presste sich an den Felsen hinter sich. Und wieder kommandierte Harry: »Setzen Sie sich, bevor Sie hinunterfallen!«
    Luchow setzte sich vorsichtig und hüllte sich fester in seinen Morgenmantel. Er schlotterte – zum einen vor Kälte, zum anderen aufgrund des Schocks, den dieses völlig unmögliche und doch unleugbare Ereignis bei ihm auslöste. Harry ließ sich auf ein Knie vor ihm nieder und steckte die Waffe weg. »Also, ich würde sagen, dass wir, so wie wir angezogen sind, etwa zehn bis fünfzehn Minuten haben, bevor wir erfroren sind. Also reden Sie besser schnell. Es gibt da einige Dinge, die ich wissen will – über das Perchorsk-Institut. Und man hat mir glaubhaft versichert, dass Sie der Einzige sind, der mir die Antworten geben kann. Also werde ich die Fragen stellen, und Sie werden antworten.«
    Luchow versuchte seine Fassung wiederzugewinnen und einen Teil seiner Würde zu wahren. »Wenn ... wenn ich nur noch fünfzehn Minuten habe, dann gilt das auch für Sie. Wir werden beide erfrieren.«
    Harry grinste wölfisch. »Sie schalten nicht besonders schnell, was? Ich muss hier nicht bleiben. Ich kann Sie jederzeit verlassen. So etwa ...« Und weg war er. Schnee wirbelte in das Vakuum hinein, wo er gerade gekniet hatte. Er tauchte wieder auf und sagte:

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