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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Zek eine neue Vermutung. »Warum nicht? Sie sind ein fahrendes Volk, oder? Und von dort aus haben sie sich über die ganze alte Welt verbreitet. Ihren Drang zum Nomadendasein haben sie geerbt – nach Jahrhunderten unter der Bedrohung durch die Wamphyri ...«
    »Um es also zusammenzufassen«, sagte Jazz abschließend, »es gibt möglicherweise ein anderes Tor irgendwo in Rumänien, durch das die Wamphyri jahrtausendelang in unsere Welt überwechselten, ja?«
    »Nie sehr viele auf einmal«, ergänzte sie. »Aber im Großen und Ganzen scheint das zuzutreffen. Ich habe es nur angedeutet, und du bist selbst darauf gekommen. Es dürfte also plausibel sein.«
    »Aber wieso weiß niemand etwas über das rumänische Tor? Ich meine, so etwas wie die leuchtende Kugel ist doch wohl nicht zu übersehen, oder?«
    »Frag mich was Leichteres«, antwortete Zek mit einem Achselzucken. »Aber nach dem zu schließen, was wir über den Herrn des westlichen Gartens wissen, muss er doch wohl Zugang zu unserer Welt haben! Und wenn er das Tor nach Perchorsk nicht benutzt ...?«
    »Welches Tor benutzt er dann?«
    »Genau!«
    Nach einer Weile sagte Jazz: »Wir sind ein ganzes Stück weit gekommen. Aber bevor mich das alles vollends verwirrt, lass uns das Thema wechseln.«
    »Beispielsweise, warum Karen mich freiließ?«
    »Wenn es dir nichts ausmacht?«
    »Also gut. Das kam so: Ich weiß nicht, wie lange ich in Lady Karens Felsenburg lebte. An solchen Orten stumpft einen die ständige Angst ab und man verliert das Zeitgefühl. Auf jeden Fall habe ich sehr viel geschlafen, meistens vor Erschöpfung. Dort zu leben, laugt einen Menschen physisch und psychisch aus. Überall scheinen Bedrohungen zu lauern, auch wenn gar keine vorhanden sind, und trotz – oder vielleicht gerade wegen – der massiven Wände bekommt man Platzangst! Stundenlange Stille, dann plötzlich das Gelächter der Wamphyri, oder vielleicht schrille Todesschreie ... eine Felsenburg ist wie das Vorzimmer zur Hölle!
    Und dennoch wurde Lady Karen meine Freundin, zumindest in dem Maße, wie das bei einem Vampir überhaupt möglich ist.
    Vielleicht ist das gar nicht so schwer zu verstehen. Sie war ein einfaches Mädchen aus einem Traveller-Stamm gewesen. Sie erinnerte sich noch deutlich an ihr früheres Leben, war sich der Schrecken ihrer augenblicklichen Existenz nur zu bewusst, und blickte einer noch viel schrecklicheren Zukunft entgegen. In ihrem Stamm hatte sie als ausgesprochene Schönheit gegolten, und auch ich bilde mir ein, recht gut auszusehen. Sie empfand Kameradschaft mir gegenüber, und ich verspürte in etwa das Gleiche wie sie. Und sie wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis der Vampir in ihr die Oberhand gewann. Dann würde sie nicht mehr Herrin ihrer eigenen Handlungen sein.
    Wäre sie nicht eine Frau gewesen und hätte diese Felsenburg einem der Lords unterstanden, hätten die Dinge ganz anders gelegen. Dann würde ich mich jetzt nicht hier befinden und dir alles berichten. Kannst du dir vorstellen, wie es ist, Sex mit einem Wamphyri zu haben? ›Liebe‹ in der emotionalen Bedeutung des Wortes gibt es in ihrer Sprache nicht, aber was die physische Seite der Liebe angeht ...
    Wenn ein Vampir eine Frau nimmt, nicht um sie auszusaugen, sondern um mit ihr Sex zu haben, dann ist das kompliziert und schmutzig. Was Liebende alles tun ... nichts ist tabu zwischen Liebenden! Aber zwischen einem Vampir und einer Frau, oder zwischen einem weiblichen Vampir und einem Mann? Sie sind so ungeheuer starke Kreaturen! Du kennst die alte Redensart von ›einem Schicksal, schlimmer als der Tod‹? Lächerlich, könnte man meinen, denn was ist schlimmer als der Tod? Also, ich glaube, ich muss es nicht erst beschreiben.
    Aber Karen war ganz Frau, und ihre weiblichen Eigenschaften wurden durch den Parasiten in ihr noch verstärkt. Sie war nicht lesbisch, jedenfalls noch nicht. Gott weiß, was später aus ihr werden wird. Also glaube ich, dass ich für sie sexuell überhaupt nicht von Interesse war.
    Aber ihre Untergebenen wollten mich haben!
    Sie hatten zwar ihre eigenen Frauen, zumeist geraubte Frauen der Traveller, doch die waren dunkelhaarig – und ich blond. Meine Haarfarbe ist hier so selten, dass die meisten noch nie auch nur davon gehört haben. Und ich kam aus dem Höllenland! Was noch besser war: Ich konnte Gedanken stehlen! Der echte Wamphyri, aus einem Vampir-Ei geboren, besitzt in gewissem Maße auch die Fähigkeit der Telepathie, aber ihre untoten Kreaturen

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