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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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und unterweist sie in einigen fremdartigen Künsten! Und jene, die es wagen, sich gegen ihn zu stellen ... ach, sie könnten so einiges erzählen!«
    »Und wehrst auch du dich gegen diesen Herrn?«, fragte ich.
    Sie blickte mich mit diesen blutfarbenen Augen an. »Wir werden sehen«, sagte sie bedächtig, »wir werden sehen. Jetzt geh und ruhe deinen Verstand aus. Bereite dich vor. Wenn die Zeit gekommen ist, hole ich dich ab und zeige dir dein Versteck. Arbeite gut für mich, und ich werde mein Versprechen halten.«
    »Ich werde dich nicht enttäuschen«, sagte ich und ging in meinen Schlafraum.
    Doch schlafen konnte ich noch lange nicht ...
    Dann war die Sonne untergegangen. Ich fuhr aus einem unruhigen Schlaf hoch und hörte Karens Schritte. Sie war offensichtlich in Eile.
    »Komm!«, sagte sie und nahm meine Hand. Wieder lag diese unnatürliche Kraft in ihren Fingern, als sie mich vom Bett hochzog. »Zieh dich an. Schnell! Der Erste kommt!«
    Vampirisierte Traveller, Sklaven, ausgesaugt, bis sie starben, und dann als Untote mit veränderter Physiologie, Organen und Körperfunktionen wiedergeboren, hatten den großen Saal vorbereitet. Die Tafel war gedeckt, und an ein Ende hatte man den mächtigen Knochenthron Dramals geschoben. Von seinem kleinen Podest aus beherrschte er die gesamte Tafel.
    »Dort ist dein Versteck«, sagte Karen. »Du verbirgst dich – innerhalb von Dramals großem Thronsessel!«
    Ich hätte gern protestiert, aber sie ahnte meine Einwände und schnitt mir mit einer herrischen Handbewegung das Wort ab. » Beeil dich! Niemand wird auf Dramals Thron sitzen! Ich stelle ihn auf, um den Lord, meinen Vater und Meister, dessen Ei ich in mir trage, zu ehren! Ha! Jedenfalls sollen sie das annehmen. Ich selbst werde auf dem großen Stuhl am anderen Ende der Tafel sitzen. Und sie sitzen zwischen uns in der Falle. Zumindest ihre Gedanken. Es ist zu spät, um andere Vorkehrungen zu treffen. Ich will auch keinen Einwand hören! Führe deinen Teil des Planes durch oder geh hinaus! Aber hüte dich! Wer nicht für mich ist, ist gegen mich. Suche dir ein neues Zimmer in der Festung, oder fliehe, falls du kannst. Ich werde dich nicht daran hindern, aber für die anderen kann ich die Hand nicht ins Feuer legen.«
    Sie wusste, dass ich nicht Nein sagen konnte; der Vampir rührte sich in ihr, von ihrer Erregung angestachelt. Es wäre sinnlos und sogar gefährlich gewesen, sie von ihrem Vorhaben abbringen zu wollen. Also ging ich zum Knochenthron.
    Mein Gott, was für ein monströses Ding das war!
    Es war, wie ich schon sagte, der Kieferknochen eines Riesentieres. Die etwa einen Meter fünfzig langen Eckzähne bildeten bequeme Griffe, so dass derjenige, der auf dem Thron saß, die Arme gemütlich auf die Kieferknochen legen konnte, dort, wo sich normalerweise die Backenzähne befunden hätten. Dahinter krümmten sich die Knochen hoch zum Kiefergelenk. Der Oberkiefer fehlte natürlich. Der flache aufsteigende Teil des Kiefers bildete die Rückenlehne. Dort lag sonst immer ein riesiges Kissen mit roten Fransen. Nach unten zu standen an allen vier Ecken Knochenauswüchse heraus und bildeten die Füße des Thronsessels. Alles war kunstvoll mit komplizierten Schnitzmustern verziert, so wie in manchen Ländern der Erde die Stoßzähne von Elefanten zu Kunstwerken geschnitzt werden.
    So stand dieser Überrest eines Tieres, dessen leibhaftige Größe ich mir nicht vorzustellen vermochte, auf seinem Knochengerüst vor der Tafel, und unter diesem Gerüst saß ich. Ich musste von hinten her hineinkriechen, wo sich einst die Luftröhre des Riesentieres befunden haben mochte, und drinnen fand ich ein großes Kissen vor, auf dem ich es mir bequem machen konnte – hoch aufgerichtet wie in einem Kanu, damit mein Kopf etwas herausragte. Er befand sich direkt unter dem eigentlichen Sitz, und durch die durchbrochenen Schnitzwerke konnte ich mich im Raum umblicken. Karen hatte das hinderliche Sitzkissen entfernt, damit ich jedes Gesicht an der Tafel erkennen konnte, ohne selbst gesehen zu werden. Es ist viel leichter, die Gedanken eines Menschen zu lesen, wenn man sein Gesicht zu sehen vermag.
    Und so begannen sie einzutrudeln.
    Bei jedem las ich den Namen in Karens Gedanken. Sie verständigten sich alle kurz telepathisch, auf die typische Art der Wamphyri, wobei sie nicht nur ihre Namen nannten, sondern auch prahlten.
    Der Erste war Grigis, der geringste unter den Wamphyri-Lords. Offenbar hatten sie ihn vorgeschickt, um die Lage zu

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