Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
und sprach ohne Unterschied zu seinen Gästen, den Travellern und den Trogs. Eine Zeit lang war auch seine Mutter anwesend, bevor sie ins Haus ging. Sie lächelte fortwährend und war zu allen freundlich. Ihr Geist war verwirrt, aber sie war glücklich dabei. Harry senior ertrug es nicht, sie zu sehen. Er vergaß immer wieder, dass sie ihn in Alec Kyles Körper gar nicht erkennen konnte. Als sie hineinging, fühlte er sich besser. Für sie war das alles sehr, sehr lange her.
    »Freunde, es ist Zeit für die Wahrheit«, Harry junior hob die Arme in die Höhe, und das leise Gemurmel verstummte. »Es ist Zeit, dass ihr Entscheidungen trefft. Ich habe euch nicht bewusst irregeleitet, aber ich habe euch auch nicht alles erzählt. Jetzt will ich das ändern. Es gibt einige unter euch, die haben nichts, wofür sie hier kämpfen müssten. Dieser Kampf ist nicht euer Kampf. Ihr seid gegen euren Willen hierhergeschickt worden. Es ist mir ein Leichtes, euch von hier wegzubringen. Zek, Jazz, Harry – das gilt für euch.
    Was euch Traveller angeht, so könnt ihr euer Nomadenleben wieder aufnehmen. Noch habt ihr die Möglichkeit, der Weg über die Berge zur Sonnenseite ist noch offen, wenn ihr jetzt geht. Und ihr Trogs, ihr könnt unten auf der Ebene der Sternseite in euren Höhlen oder in anderen sicheren Verstecken verborgen sein, lange bevor die Wamphyri zuschlagen. Denn das ist sicher: Sie werden zuschlagen, und zwar bald.«
    Ein dumpfes, kollektives Murren ging von den überraschten, verwirrten Trogs aus; Harry, Zek und Jazz sahen sich ungläubig an, und ein junger Traveller rief herauf: »Aber warum, Herr? Du bist mächtig. Du hast uns Waffen gegeben. Wir können die Wamphyri töten. Warum schickst du uns fort?«
    Harry junior blickte auf ihn hinunter. »Sind die Wamphyri eure Feinde?«
    »Ja«, riefen alle wie aus einem Munde. Und der junge Mann fügte hinzu: »Das waren sie schon immer.«
    »Und ihr wollt sie töten?«
    »Ja!« Wieder der einstimmige Ruf. »Alle!«
    Er nickte. »Alle. Und ihr Trogs. Es gab eine Zeit, da habt ihr euren Wamphyri-Herrn gedient. Wollt ihr euch jetzt gegen sie wenden?«
    Es gab eine kurze gegrunzte Diskussion. Dann antwortete ihr Sprecher: »Herr, für dich tun wir das. Wir wissen, was gut und was böse ist. Und du bist gut.«
    »Und du, Harry – Vater? Für die Vampire deiner Welt warst du eine Nemesis. Willst du sie immer noch vernichten?«
    »Ich weiß, was sie in meiner Welt tun würden. Ja, ich würde versuchen, sie zu vernichten, in dieser und in jeder anderen Welt.«
    Harry junior sah sie alle an, die Augen hinter der goldenen Maske wanderten über die, die da wie ein Mann vor ihm standen. Schließlich fiel sein Blick auf Zek und Jazz. »Und ihr beiden. Ich kann euch von hier wegbringen, zurück dahin, von wo ihr gekommen seid. Ich kann euch an jeden Ort eurer Welt bringen, an den ihr möchtet. Ist euch das klar?«
    Sie sahen einander an, dann sprach Jazz: »Wenn du das jetzt kannst, dann kannst du es auch später. Du hast uns vor nicht allzu langer Zeit gerettet. Und wir haben bereits gegen die Wamphyri gekämpft. Wir kannst du glauben, dass wir dich jetzt im Stich lassen würden?«
    Wieder nickte Harry junior. »Lasst mich euch erklären, wie die Dinge liegen. Bevor die meisten von euch hierhergekommen sind, zu einer Zeit, als ich begann, hier etwas aufzubauen und nur die Trogs hatte, die mir halfen, da fand ich einen Wolf drüben am Berghang. Er war schwer verletzt, und ich dachte, er läge im Sterben. Ich kannte mich damals noch nicht so aus, wie ich das heute tue. Ich habe den Wolf bei mir aufgenommen, habe ihn geheilt und gesund gepflegt. Nach kurzer Zeit war er wieder auf den Beinen. Zu schnell! Ich dachte, ich hätte ihm das Leben gerettet. Aber ich hatte die Kreatur gerettet, die in ihm hauste! «
    Niemand sagte etwas. Eine gespannte Stille hatte sich über der Versammlung ausgebreitet. Harry Keogh machte unwillkürlich einen Schritt auf den Balkon zu und starrte ängstlich auf seinen Sohn.
    Harry junior fuhr fort: »Vater, ich habe dir gesagt, es gebe Gründe, warum ich nicht zurückkommen konnte. Gründe, warum ich hier ausharren und diesen Ort verteidigen muss. Ihr alle habt mir erklärt, wie sehr ihr die Wamphyri hasst und dass ihr sie vernichten wollt. Alle Wamphyri! Wie könnte ich dann von euch erwarten, für mich zu kämpfen?«
    »Harry ...«, begann sein Vater, doch er wurde sogleich unterbrochen.
    »So hat es der Wolf mir gedankt«, sagte der Herr des Gartens. Er

Weitere Kostenlose Bücher