Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
nahm seine goldene Maske ab.
    Darunter war das Gesicht des jungen Harry Keogh. Harry wusste jetzt ohne jeden Zweifel, dass er seinem eigenen Fleisch und Blut gegenüberstand. Aber die Augen in diesem Gesicht leuchteten rot im Dämmerlicht!
    Ein leises, dumpfes Stöhnen drang von der Menge herauf. Lange Augenblicke standen alle nur da und starrten hoch, dann begannen sie zu murmeln, in atemlosem Flüstern zu palavern. Schließlich kam die Menge in Bewegung und zerstreute sich langsam. Nach kurzer Zeit waren nur Harry senior, Jazz und Zek übrig. Und der Herr des Gartens dachte: Sie sind geblieben, weil sie ohne mich nirgendwohin gehen können.
    »Ich werde euch jetzt von hier wegbringen.«
    »Den Teufel wirst du tun«, knurrte sein Vater. »Komm verflucht noch mal von da runter und erkläre mir, was das soll. Es mag sein, dass du der Herr des Gartens bist, aber du bist auch mein Fleisch und Blut. Du – ein Vampir? Was für eine Art Vampir ist das, den so viele Menschen geliebt haben? Ich glaube das nicht!«
    Harry junior kam zu ihnen herunter. »Du kannst es glauben oder es sein lassen, aber es ist die Wahrheit. Ja sicher, ich bin anders als die Wamphyri. Mein Verstand und mein Wille sind zu stark für den Parasiten. Ich kann ihn beherrschen, ich habe ihn gezähmt. Er versucht immer wieder, die Macht an sich zu reißen, aber ich bin wachsam und bezwinge ihn jedes Mal. Jedenfalls ist es mir bisher immer gelungen. Noch dient der Vampir mir, und nicht andersherum. Ich profitiere von seiner Stärke, seiner Kraft und seiner Ausdauer. Er hat einen Wirt und mehr nicht. Aber es gibt auch Nachteile. Zum einen muss ich hier auf der Sternseite bleiben, oder wenigstens in der Nähe. Das Sonnenlicht – richtiges Sonnenlicht – schmerzt mich. Aber hauptsächlich bleibe ich hier, weil das mein Heim ist. Meine Feste, mein Territorium. Niemand sonst soll das haben!«
    Er blickte sie mit seinen karmesinroten Augen an und lächelte verdrießlich. »So ist es nun mal. Und jetzt, wenn ihr so weit seid ...«
    »Ich nicht.« Harry schüttelte den Kopf. »Ich bleibe, zumindest so lange, bis das hier vorbei ist. Ich habe nicht acht Jahre nach dir gesucht, um dich jetzt einfach im Stich zu lassen.«
    Harry junior blickte zu Jazz und Zek hinüber. Jazz sagte: »Unsere Antwort hast du bereits.«
    Trogs schlurften aus dem Halbdunkel herbei. Ihr Führer sagte: »Wir waren die Kreaturen von Lesk, und das hat uns nicht gefallen. Wir haben gern für dich gearbeitet. Ohne dich haben wir nichts. Wir bleiben und kämpfen.«
    In Harry juniors Gesicht spiegelte sich die Verzweiflung. Die Trogs lernten zwar schnell, aber sie stellten sich mit Waffen ziemlich ungeschickt an. Dann kam ein Zug von Lampen und das altbekannte Bimmeln der Glöckchen von den Häusern der Traveller herüber.
    Jazz und Zek versuchten, die Köpfe zu zählen; es war nutzlos, es waren so viele wie zuvor. Vielleicht achtzig. Nicht ein Mann, eine Frau oder ein Kind war davongelaufen.
    »Hmmm«, meinte Harry senior und sah zu, wie sie sich wieder zu einer Gruppe zusammenfanden, »es sieht so aus, als würden wir die Festung halten!«
    Sein Sohn warf ungläubig die Hände in die Höhe. Aber er war sehr erfreut, wie es Harry schien.
    Eine Stunde später war Jazz Simmons in der Waffenkammer des Gartens gerade damit fertig, die halbautomatischen Waffen und die Munition an die Traveller auszugeben. Die Waffenkammer war gut gefüllt, und es gab genug für jeden. Unter anderem auch ein halbes Dutzend Flammenwerfer. Einige Traveller waren in deren Gebrauch geschult worden. Harry junior war auch da und erklärte, dass die Patronen wahrscheinlich die teuerste Munition waren, die je gefertigt worden war. Sie bestanden aus reinem Silber. Die meisten der Waffen waren gestohlen – Harry junior machte keinen Hehl daraus, er war der Meinung, die Waffenproduzenten könnten das gut verkraften –, doch diese Patronen hatte er bestellen und kaufen müssen. Jazz, praktisch wie immer, hatte gefragt, womit er sie bezahlt habe. Mit Traveller-Gold. Davon gab es Unmengen auf dieser Welt. Die Traveller fanden es schön, und es ließ sich leicht verarbeiten, aber es war viel zu schwer, um es in größeren Mengen mit sich herumzutragen, und viel zu weich, um als Werkzeug zu taugen. Man konnte hübschen Zierrat daraus machen, mehr aber auch nicht!
    Jazz hatte für sich eine großkalibrige Maschinenpistole ausgesucht, ein russisches Fabrikat, das eine Mischung aus Leuchtspurmunition und Explosivgeschossen

Weitere Kostenlose Bücher