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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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vier Tage vorher im Perchorsk-Institut
    Chingiz Khuv, Karl Vyotsky und der Direktor des Institutes, Viktor Luchow, standen am Krankenhausbett von Vasily Agursky. Agursky war vor vier Tagen hier eingeliefert worden, und während dieser Zeit hatten die Ärzte bestimmte Symptome festgestellt und einen Alkoholentzug angeordnet. Mehr noch, offenbar hatte der Erfolg bereits eingesetzt. Im Großen und Ganzen war es erstaunlich einfach gewesen; von dem Moment an, an dem Agursky nicht mehr die Verantwortung für das Ding in dem Kasten trug, war auch sein Bedarf an schwarz gebranntem Wodka und billigem Sliwowitz verschwunden. Er hatte nur einmal um etwas zu Trinken gebeten, und das war gewesen, als er am ersten Tag das Bewusstsein wiedererlangt hatte. Danach hatte er das Thema nicht mehr angesprochen, und es schien ihm nichts auszumachen, dass er keinen Alkohol bekam.
    »Geht es Ihnen besser, Vasily?« Luchow saß auf Agurskys Bettkante.
    »So gut, wie man es unter diesen Umständen erwarten kann«, antwortete der Patient. »Ich stand schon seit einiger Zeit kurz vor einem Nervenzusammenbruch, schätze ich. Natürlich die Arbeit.«
    »Arbeit?« Vyotsky schien davon nicht überzeugt. »Arbeit nennt man das nur, wenn es zu Ergebnissen führt. Und so gesehen kann man kaum nachvollziehen, warum Sie so erschöpft sein sollten, Genosse.« Sein bärtiges Gesicht stierte bösartig auf den Mann im Bett herunter.
    »Aber, aber, Karl.« Khuv schüttelte missbilligend den Kopf. »Du weißt sehr wohl, dass es verschiedene Arten von Arbeit gibt, die auch auf verschiedene Weise anstrengend sind. Würde dir die Arbeit mit diesem Ding gefallen? Das kann ich mir kaum vorstellen! Und Genosse Agurskys Zustand war auch keine Erschöpfung im eigentlichen Sinne, oder wenn, dann war es eine nervöse Erschöpfung, hervorgerufen durch die ständige Nähe dieser Kreatur.«
    Luchow, der die Hauptverantwortung für alles trug, was im Perchorsk-Institut passierte, und der daher auch die meiste Autorität hatte, musterte Vyotsky wütend. Körperlich war Luchow ein Nichts im Vergleich zu dem KGB-Mann, aber in der Hackordnung des Institutes stand er haushoch über ihm, sogar über Khuv. Die Verachtung, die er für den Schläger empfand, war in seinem Tonfall unüberhörbar, als er zu Khuv sagte: »Sie haben absolut Recht, Major. Jeder, der glaubt, Vasily Agurskys Aufgaben seien leicht, sollte sie selbst einmal ausprobieren. War das eben eine freiwillige Meldung? Will Ihr Mann uns damit sagen, dass er diese Aufgabe besser bewerkstelligen kann?«
    Der KGB-Major und der Institutsdirektor waren einer Meinung und warfen Vyotsky eindeutige Blicke zu. Khuv lächelte sein hintergründiges, verschlagenes Lächeln, aber in Luchows vernarbtem Gesicht war keine Heiterkeit zu erkennen. Sein Ärger zeigte sich deutlich an den pulsierenden Adern auf der haarlosen Seite seines versengten Schädels. Ein beschleunigter Puls war immer ein sicheres Zeichen dafür, dass er auf jemanden oder etwas wütend war, in diesem Fall auf Karl Vyotsky.
    »Also?«, fragte Khuv, der sich in der letzten Zeit immer stärker über die Dummheit und die Gehässigkeit seines Untergebenen ärgerte. »Vielleicht habe ich mich ja geirrt und du möchtest den Job doch, Karl?«
    Vyotsky schluckte seinen Stolz hinunter. Bei Khuv war es nicht auszuschließen, dass er das tatsächlich anordnete. »Ich ...«, stotterte er, »ich meine, ich ...«
    »Nein, nein!« Agursky selbst befreite Vyotsky aus seiner Zwickmühle. Er richtete sich in seinen Kissen auf. »Es steht völlig außer Frage, dass irgendjemand anderes meine Arbeit übernehmen könnte, und es ist lächerlich anzunehmen, dass eine unqualifizierte Kraft einer solchen Aufgabe gewachsen sein könnte. Das sage ich nicht, um Ihnen in irgendeiner Form persönlich zu nahe zu treten, Genosse«, er warf Vyotsky einen ausdruckslosen Blick zu, »aber es gibt solche und solche Qualifikationen. Jetzt, wo ich mit zwei Problemen fertiggeworden bin – mit meinem Zusammenbruch und meiner absurden ... Obsession, denn ich weigere mich, diese Sache mit dem Alkohol eine Sucht zu nennen –, wird das dritte kein Problem mehr sein, das verspreche ich Ihnen. Wenn ich noch einmal die gleiche Zeit habe, die ich bisher mit diesem Wesen verbracht habe, dann wird diese Kreatur mir ihre Geheimnisse offenbaren, da bin ich mir sicher. Ich weiß, meine Ergebnisse waren bisher nicht sehr vielversprechend, aber von jetzt an ...«
    »Lassen Sie es ruhig angehen, Vasily!« Luchow

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