Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
dich, sieh dich vor!«
    Und Jazz schwor sich, das zu beherzigen.
    Unten neben der Kugel stellte Vyotsky seine Flucherei ein, legte die MP zur Seite und wandte sich dem Motorrad zu. Er sah, dass der Sitz zurückgeklappt war und verzog das Gesicht zu einem Grinsen. An seinem Rucksack hing ein kleiner Werkzeugbeutel. Es war das Letzte, was sie ihm ›drüben‹ in die Hand gedrückt hatten, und da er es verdammt eilig gehabt hatte, waren die Werkzeuge nicht dort gelandet, wo sie hingehört hätten, nämlich unter dem Sitz. Dann verschwand das Grinsen aus seiner Miene, und er atmete erleichtert auf. An diese Werkzeuge hatte er zum Glück überhaupt nicht mehr gedacht, seit ihm Simmons die Maschine abgenommen hatte. Sonst hätte er sie wahrscheinlich frustriert schon ein paar Kilometer zuvor weggeworfen.
    Nun öffnete er den Hakenverschluss des kleinen Beutels, der hinten an seinem Ledergeschirr festgemacht war, nahm das Werkzeug heraus und löste schließlich die Flügelschrauben des Vorderrads. Als das Rad nur noch schief in der Gabel hing, stellte er sich auf eine Seite der verbogenen Gabel, den anderen Fuß fest verkeilt, krümmte den Rücken und zog an der anderen Seite, bis er spürte, wie das Metall ein wenig nachgab und das Rad endlich herausrutschte. Nun musste er die Gabel wieder zurechtbiegen. Er packte das Vorderteil der Maschine und zerrte sie hinüber zu zwei großen Felsblöcken, die eng nebeneinander lagen. Falls er die verbogene Gabel zwischen die beiden Blöcke klemmen konnte und dann genug Kraft in der richtigen Richtung aufwandte ...
    Er drehte das Motorrad um, brachte die Gabel in Position und bog sie mit einigem Kraftaufwand zurecht – und erstarrte. Trotz aller Anstrengung hielt er die Luft an. Was zum Teufel war das? Vyotsky sprang von der Maschine weg und riss die MP hoch, entsicherte sie und blickte wild umher. Niemand. Aber er hatte doch etwas gehört! Er hätte schwören können, dass da etwas gewesen war ... Immer noch lauschend schritt er zu der Maschine zurück, und ...
    Da war es wieder! Der kräftige Russe bekam eine Gänsehaut. Was ...? War das eine ferne Stimme gewesen? Ein blecherner, scheppernder Ruf? Ein Hilferuf vielleicht?
    Er lauschte angestrengt und vernahm den Ruf erneut. Diese winzige, ferne Stimme. Eine menschliche Stimme, und sie kam aus einem dieser Wurmlöcher in der Magmasse!
    Und das war nicht alles! Vyotsky erkannte diese Stimme. Es war die Zek Föeners, atemlos und doch von fieberhafter Hoffnung erfüllt, voller Sehnsucht danach, mit jemandem sprechen zu können, mit einem einzigen Menschen auf dieser fremden, gottverlassenen Welt.
    Er warf sich neben das Wurmloch auf den Boden und spähte über den Rand hinab. Der Schacht mit den glatten Wänden war absolut kreisrund, wies einen Durchmesser von etwa einem Meter auf und krümmte sich nach innen in Richtung auf das tief im Gestein ruhende Unterteil der Kugel zu. Deshalb konnte er nur ein paar Meter weit hineinsehen. Doch auf dem Boden des Wurmlochs, genau dort, wo es sich außer Sicht wegkrümmte, lag ein kleiner Funkempfänger von derselben Art, wie ihn Vyotsky in der Tasche trug! Offenbar war das Simmons’ Gerät, das dieser weggeworfen hatte. Ein winziges rotes Licht flackerte darauf, jedes Mal, wenn Zek Föeners Stimme blechern daraus erscholl. Das Lämpchen zeigte an, wenn das Gerät auf Empfang geschaltet war. Der Empfänger musste dann nur noch den Lautsprecher aufdrehen.
    »Hallo!«, erklang wieder Zeks Stimmchen. »Hallo! Oh, bitte antworte mir doch einer! Ist dort denn niemand mehr? Ich habe gehört, wie du gesprochen hast ... aber ich hab geschlafen! Ich dachte, ich träume das bloß! Bitte, bitte – wenn da jemand ist, dann sag doch, wer du bist! Und wo du bist! Hallo! Hallo!«
    »Zek Föener!«, hauchte Vyotsky und leckte sich die Lippen, als er sie sich vorstellte. Ach, jetzt war sie auf einmal eine ganz andere Frau als die Kratzbürste, die ihn in Perchorsk immer so auf Abstand gehalten hatte! Diese Welt hatte für eine wesentliche Veränderung gesorgt. Jetzt war ihr nur noch daran gelegen, Gesellschaft zu haben – ganz egal, wer es war!
    Vyotsky nahm das eigene Gerät heraus, schaltete es ein und zog die Antenne aus. Es gab nur zwei Kanäle. So sandte er seine Nachricht auf beiden Kanälen, um sie auf jeden Fall zu erreichen: »Zek Föener, hier spricht Karl Vyotsky. Ich bin sicher, du erinnerst dich noch an mich. Wir haben eine Methode gefunden, die einseitige Blockade des Tors zu beseitigen. Man hat

Weitere Kostenlose Bücher