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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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gefahren, und diese Berge waren einfach anders. Sie schienen nicht aus einem geologischen Aufbäumen der Erdkruste erwachsen zu sein, sondern vielmehr zu diesen Formen verwittert zu sein! Sicher war so etwas auf Jazz’ eigener Welt keineswegs selten, jedoch hatte er sich niemals vorstellen können, dass so etwas in einem solchen Ausmaß geschah. Sogar für eine völlig fremde Natur schien das ein unglaubliches Werk, eine mächtige, den ganzen Planeten umspannende Bergkette, die aus dem ursprünglichen Felsgestein durch Verwitterung in diese Formen gezwungen worden war! So hoch, so zerklüftet, so steil und ungeheuer beeindruckend! Hätte man die Bäume, die unterhalb der Waldgrenze reichlich wuchsen, noch weggelassen, dann hätten dies sehr wohl die Bergketten des Mondes sein können!
    Die riesige Bergkette erstreckte sich, wie Jazz nach einem Blick auf seinen nun anscheinend wieder funktionierenden Kompass feststellte, von Osten nach Westen, und in beiden Richtungen vermochte er kein Ende zu entdecken. Die Gipfel zogen sich bis zum Horizont hin und verschmolzen mit ihm. In purpurner, dann indigofarbener, samtiger Ferne verschwanden sie über den Rand der Welt hinweg. Und von dem vor ihm liegenden Pass einmal abgesehen, wo vor Äonen die Felsen aufgebrochen waren, erschien die Reihe der Berge lückenlos.
    Nun, da er die leuchtende Kugel weit genug hinter sich gelassen hatte, blickte Jazz die ›Sonne‹ an, oder zumindest das, was er davon erkennen konnte. Die blassen Sonnenstrahlen, die er beim Austritt aus der Torwelt gesehen hatte, als sie von der rechten Seite her die Landschaft erleuchteten, hatten vom Rand der fernen Sonne durch den Pass geschienen. Es war wirklich nur der Rand der Sonne gewesen, wie Jazz nun klar wurde.
    Dort, am anderen Ende des Passes, erhob sich eine rot leuchtende Blase am Himmel – vielleicht senkte sie sich auch; Jazz konnte das nicht unterscheiden, da sich in der kurzen Zeit seines Aufenthalts hier die Größe des Flecks nicht verändert hatte – und sandte ihre schwachen Strahlen durch die Lücke in der Bergkette. Aber immerhin war es die Sonne – oder eine Sonne – und so schwach ihr Licht auch war, wärmte sie doch Jazz’ Hände und Gesicht. Er beschirmte seine staunenden Augen. Was auf der anderen Seite der Berge lag, konnte er jetzt noch nicht ermessen, doch auf dieser Seite ...
    Im Westen war nur der bewaldete Hang der Berge sichtbar, und an ihrem Fuß erstreckte sich eine Ebene nach Norden. Sie schimmerte blau in der Ferne, und endete schließlich in der dunkleren, konturlosen Bläue am Horizont. Direkt im Norden, jenseits der leuchtenden Kugel, konnte Jazz nur Dunkelheit erkennen, in der Sterne – zu unbekannten Bildern angeordnet – wie Diamanten auf dem schwarzen Samttuch des Himmels funkelten. Unter diesen Sternen, von ihnen und den fernen Sonnenstrahlen schwach beleuchtet, schimmerte matt die Oberfläche eines Meeres oder eines ausgedehnten Gletscherfeldes.
    Vom Norden her kam ein kalter Wind auf, der sich langsam durch Jazz’ Kleidung und bis auf seine Knochen durchfraß. Er zitterte, und ihm wurde bewusst, dass dieser ›Norden‹ eine ziemlich unwirtliche Gegend sein musste. Instinktiv begann er, die stein- und felsbrockenübersäte Ebene auf dem Weg zu jenem Bergpass zu durchschreiten.
    Aber es war eigenartig. Wenn sich die Bergkette von Osten nach Westen erstreckte und im Norden, wie er vermutete, die eisigen Gebiete lagen, befand sich die Sonne genau im Süden. Aber diese rötliche Quelle von Licht und Wärme hatte sich noch kein bisschen weiterbewegt! Eine Sonne, die offensichtlich völlig unbeweglich am Himmel stand? Jazz schüttelte verblüfft den Kopf.
    Und nun endlich nahm er sich die Zeit, seinen Blick nach Osten zu richten, wo alles, was ihm real oder einigermaßen vertraut erschien, ein abruptes Ende nahm und das Surreale vorherrschte. Denn wenn er schon gestaunt hatte, welche gewaltigen seismischen Kräfte und urtümlichen Winde und Regenfälle diese verwitterten Berge geformt hatten, was sollte er dann erst von jenen schlanken, teilweise in Nebel gehüllten Felstürmen im Osten halten: fantastisch geformte, kilometerhohe Wolkenhorste, die wie fremdartige Minarette aus der felsübersäten Ebene am Fuß des Gebirges aufragten? Seit er hier angekommen war, hatte Jazz diese Formationen gespürt, war sich ihrer bewusst gewesen, und doch hatte er den Blick von ihnen abgewandt. Vielleicht war das auch ein Zeichen dafür, dass seine auserwählte

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