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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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verstreuten Steinbrocken aufschlugen. Jazz lag einen Moment lang nach Luft schnappend da und wartete darauf, dass die Landschaft aufhörte, sich um ihn zu drehen. Dann setzte er sich auf und sah sich um. Und nun wurde ihm klar, welches Glück er gehabt hatte.
    Die blendend weiße Kugel maß vielleicht zehn Meter im Durchmesser, und um sie herum klafften im Umkreis von etwa zwanzig Metern überall Magmasse-Wurmlöcher. Jazz war gerade zwischen zweien dieser Löcher aufgekommen und nur reines Glück hatte verhindert, dass er kopfüber in einem der Löcher gelandet war. Ihre Wände waren glatt wie Glas, ihre Tiefe konnte er nicht abschätzen, wohl aber, dass es ihm verteufelt schwergefallen wäre, dort wieder hinauszuklettern.
    Jazz blickte die Kugel an, wandte sich jedoch schnell wieder geblendet ab. Sie wirkte auf ihn wie ein gigantischer, hell erleuchteter Golfball, den man in nassem Gips gewälzt und zum Trocknen hingelegt hatte. »Wer zum Teufel hat ihn hierhergeschlagen?«, knurrte er in sich hinein. »Und warum hat er nicht ›Fore!‹ gerufen?«
    Er stand auf und sah erst einmal nach, ob er verletzt war. Aber mehr als ein paar Prellungen und Abschürfungen hatte er nicht abbekommen. Trotz des starken Impulses, einfach stehen zu bleiben und mit offenem Mund die eigenartige Welt zu betrachten, in die er geraten war, ging er zum Motorrad und untersuchte dieses auf Schäden. Die Gabel am Vorderrad wies einen gewaltigen Knick auf, und das Rad war völlig verklemmt. Mit einem ordentlichen Schraubenschlüssel hätte er das Vorderrad schon abbekommen und anschließend vielleicht mit einigem Kraftaufwand die Gabel zurechtbiegen können, aber ... er hatte keinen Schraubenschlüssel.
    Wie stand es überhaupt mit Werkzeug?
    Er löste die Klemmen am Fahrersitz und klappte ihn hoch. Das Werkzeugfach war leer! Nun war die Maschine dazu verdammt, hier liegen zu bleiben, bis sie verrostet war. Er war also wieder auf seine Beine angewiesen.
    Natürlich dachte Jazz auch an Karl Vyotsky. Der Russe befand sich etwa zwei oder drei Kilometer hinter ihm. Vierzig Minuten ungefähr, selbst mit Sturmgepäck auf dem Rücken. Das Letzte, was Jazz gebrauchen konnte, war eine weitere Begegnung mit Vyotsky. Aber etwas musste er noch erledigen, bevor er aufbrach.
    Er hatte ein kleines Walkie-Talkie dabei, weil Khuv darauf bestanden hatte, dass er es einsteckte. Jetzt schaltete er es ein und sprach in das Mikrofon: »Genosse Dreckskerl Major Khuv? Hier ist Simmons. Ich bin auf der anderen Seite, und ich werde Ihnen garantiert nicht erzählen, wie ich durchkam und wie es hier aussieht! Gefällt Ihnen das?«
    Keine Antwort, noch nicht einmal statisches Prasseln. Nur ein ganz entferntes Zischen und Knacken. Jedenfalls nichts, was auch nur entfernt eine Antwort andeutete. Jazz hatte es auch gar nicht erwartet. Wenn die anderen nicht durchgekommen waren, warum sollte es ihm anders ergehen?
    Und dennoch versuchte er es erneut. »Hallo, Simmons hier! Irgendjemand dran?« Noch immer nichts. Das Gerät, das freilich nur ein halbes Kilo wog, war nun toter, nutzloser Ballast. »Wichser«, sagte er ins Mikrofon, und dann warf er das Walkie-Talkie in eines der Löcher, wo es augenblicklich außer Sicht fiel.
    Nun war es an der Zeit, tief durchzuatmen und sich einmal genau anzusehen, wo er eigentlich gelandet war. Es wäre nur zu verständlich gewesen, hätte er eine ganze Weile hier gestanden und mit großen Augen die Welt jenseits des Tors von Perchorsk betrachtet. Die Landschaft kam ihm einerseits vertraut und doch wiederum fremdartig und furchteinflößend vor. Sie war einfach fantastisch! Das Auge wurde durch starke Kontraste verwirrt, die alles wie ein surrealistisches Gemälde erscheinen ließen.
    Zuerst beschäftigte Jazz sich mit den vertrauten Dingen: den Bergen, den Bäumen, dem Pass, der wie eine Zahnlücke in dem bewaldeten Bergkamm vor ihm erschien. Sein Blick wanderte von Geröllhalden durch den dichten Nadelwald hoch zu hageren, zerklüfteten Steilwänden, die sich fast senkrecht nach oben zogen. Von diesem grandiosen Anblick angezogen, schritt Jazz etwa hundert Meter weiter von der Kugel weg, blieb dann stehen und beschattete seine Augen, da selbst hier ihr Strahlen noch die Augen zu blenden vermochte. Wieder blickte er die hoch aufragende Bergkette an.
    Selbst wenn er nicht gewusst hätte, dass er sich auf einer fremden Welt befand, hätte er erkannt, dass dies keine irdischen Berge waren. Er war auf den Hängen der großen Gebirge Ski

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