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Bride 02 - Tempel Der Liebe

Bride 02 - Tempel Der Liebe

Titel: Bride 02 - Tempel Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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dort zur Ruhe gekommen war. Ich wusste, dass dies nicht stimmte, aber ich fand den Gedanken sehr tröstend.« Besonders da er und sein Bruder sich damals zerstritten hatten und er dringend Trost brauchte.
    »Es gibt weniger gefährliche Wege, Schönheit und Heiligkeit zu finden.«
    Wie konnte er erklären, warum sein Wunsch so stark war? Er wusste es ja selbst nicht. »Haben Sie nie einen Traum gehabt, der Ihr Herz und Ihre Seele ganz und gar gefangen hielt?«
    Ihr Gesicht nahm einen anderen Ausdruck an. »Früher hatte ich Träume«, erwiderte sie mit sarkastischem Tonfall in der Stimme.
    Sie sah so einsam und verletzlich aus, dass er am liebsten ihre Hand genommen hätte. Er blieb jedoch, wo er war. »Dann wissen Sie vielleicht, warum mir das wichtig ist. Es ist eine Art ... Suche. Werden Sie jemand finden können, der mich nach Hoshan bringt? Ich würde es allein versuchen, wenn ich könnte. Aber es wurde mir ja bereits oft genug gesagt, dass das völlig unmöglich ist.«
    Sie blickte durch das Schnitzwerk hinunter auf die glatte Oberfläche des Teiches. Gab es auf der anderen Seite der Welt wirklich einen Garten, der so wunderbar wie dieser war? »Wenn man Sie entdeckte, bekäme Chenqua große Schwierigkeiten.«
    »Wäre sein Leben oder seine Familie in Gefahr?«
    Sie runzelte die Stirn. »Schon möglich. Aber ich bin sicher, dass es nicht im Interesse der Regierung liegen kann, den Vorsteher der Cohong zu beseitigen. Ihm verdanken die Stadt und der Kaiser großen Reichtum. Aber er würde sicher eine hohe Geldstrafe zu zahlen haben.«
    »Die Cohong-Kaufleute müssen ständig irgendwelche
    Geldstrafen zahlen. Das wäre also nichts Besonderes. Ich würde ihm ohnehin alles zurückzahlen.« Er versuchte, möglichst überzeugend zu klingen. »Ich glaube nicht, dass es wirklich so gefährlich wäre. Der Tempel ist nur einhundert Meilen von hier entfernt. Die Reise könnte also in vierzehn Tagen zurückgelegt werden. Ich bin bereit, alles zu tun, um unerkannt zu bleiben. Doch was ich brauche, ist ein zuverlässiger Führer.«
    Voller Unruhe hatte sie den Wunsch verspürt, ihr Leben zu ändern, und plötzlich bot sich ihr eine einzigartige Gelegenheit. Allerdings würde sie dann mit ihrem bisherigen Leben brechen müssen und nie mehr zurückkommen dürfen.
    Sie ballte die Hände zu Fäusten und wandte sich ihm zu. »Ich werde Sie nach Hoshan bringen.«
    »Das ist unmöglich«, erwiderte er erschrocken. »Ich kann nicht zulassen, dass Sie Ihr Leben aufs Spiel setzen.«
    »Weil ich eine Frau bin?«, fragte sie kühl. »Sie sind derjenige, der Schutz brauchen wird, nicht ich. Oder vertrauen Sie mir vielleicht nicht?«
    Er fluchte leise. »Sie haben Ihre Fähigkeiten bereits unter Beweis gestellt, Miss Montgomery. Ich brauche jemanden, der ein Leben am Rande der Gesellschaft führt. Einen Menschen, der die Risiken abschätzen und eingehen kann. Wenn herauskäme, dass Sie einem Fan-qui helfen, ins Landesinnere zu reisen, würden Sie Ihre Arbeit und Ihr Zuhause verlieren.«
    »Ich bin bereit, dieses Risiko einzugehen.« Ihre Blicke trafen sich. »Sie haben gesagt, dass Sie bereit sind, viel Geld zu zahlen. Ich verlange als Gegenleistung, dass Sie mir helfen, nach Großbritannien zu kommen.«
    Nach einer langen Pause sagte er: »Ich verstehe. Wie könnte ich Ihnen dabei helfen?«
    »Ich brauche eine Überfahrt nach England und genug Geld, damit ich überleben kann, bis ich eine Arbeit gefunden habe und mich selbst ernähren kann.« Sie versuchte zu schätzen, wie viel Geld das war. »Vielleicht ... fünfzig Pfund?«
    Er runzelte die Stirn. »Sind Sie sicher, dass Sie das möchten? Ihr Englisch ist vollkommen, aber Britannien wird Ihnen fremd sein.«
    »Ich bin mit Erzählungen über Schottland aufgewachsen. Ja, es wird sicher ganz anders sein als hier. Aber ich gehöre eher dorthin als nach China. Hier werde ich mich gewiss niemals wirklich heimisch fühlen.«
    Die Gefühle übermannten sie. »Es war schon immer mein Traum, in die Heimat meines Vaters zu reisen. Ich hatte die Hoffnung bereits aufgegeben, aber vielleicht ist es doch nicht unmöglich? Soll ich Sie nach Hoshan bringen? Oder können Sie mir nicht vertrauen?«
    »Es geht nicht um Vertrauen.« Er blickte sie an. »Wenn Sie nach Großbritannien fahren möchten, helfe ich Ihnen dabei. Sie brauchen mich deswegen nicht nach Hoshan zu bringen.«
    Das würde er wirklich tun? Ja, weil er dachte, er verdanke ihr sein Leben. Aber sie wollte nichts von ihm, ohne eine

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