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Bride 02 - Tempel Der Liebe

Bride 02 - Tempel Der Liebe

Titel: Bride 02 - Tempel Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Die ist für dich.«
    »Wie schön.« Troth berührte die seidig glänzenden Perlen mit den Fingerspitzen. »Ist es denn erlaubt, während der Trauer solch aufwändigen Schmuck zu tragen?«
    Meriel zuckte die Schultern. »Wir legen diese Regeln einfach ein wenig freier aus.«
    Sie befestigte die breite Kette um Troths Hals. »Die Kette und die dazu passenden Ohrringe gehören jetzt dir. Sie sind ein Geschenk von Lord Wrexham.«
    »Sie sind vom Earl? Warum ist er so großzügig? Er kennt mich doch kaum und hätte der Heirat niemals zugestimmt.«
    Meriel seufzte. »Ich glaube, dass er auf diese Weise versucht, Kyles Tod zu verarbeiten. Für Kyle kann er nichts mehr tun. Aber für dich schon.«
    Darauf hätte Troth selbst kommen können. Vorsichtig nahm sie die Goldstecker ab und zog die Hängeohrringe aus Gold und Amethyst an.
    Es war sehr aufregend gewesen, sich die Ohrläppchen durchstechen zu lassen. Ohrringe gehörten zu den weiblichen Dingen, die sie sich am meisten gewünscht hatte. Aber natürlich hatte sie keine Ohrringe tragen dürfen, als sie Jin Kang gewesen war. Die neuen Ohrringe taten weh, weil sie recht schwer waren und ihre Ohrläppchen noch nicht vollständig verheilt waren. Aber das war ihr gleich. Keine Frage, heute Abend war sie eine richtige Frau.
    »Hier ist noch ein Geschenk für dich.« Meriel reichte Troth einen schweren Armreif aus verschlungenem Gold.
    Troth blickte auf Kyles Ring. Sie hatte ihn enger machen lassen, damit sie ihn an der linken Hand tragen konnte. »Er hat das gleiche Muster wie mein ... mein Ehering.«
    »Eine traditionelle keltische Goldschmiedearbeit. Beides, der Ring und das Armband, kommen aus der schottischen Familie von Dominics und Kyles Mutter.«
    Troth strich über das kunstvoll gearbeitete Goldgeflecht. »Es gehört doch bestimmt dir.«
    »Familienschmuck besitzt man nicht, man bekommt ihn nur eine Zeit lang anvertraut. Ich glaube, dass Kyle sich gewünscht hätte, dass du ihn trägst.«
    Troth hatte Tränen in den Augen. »Du bist ja so gut zu mir.«
    »Du hast unser Leben bereichert, Troth.« Meriel winkte einer Magd zu. »Ich muss mich jetzt ankleiden. Ich hole dich gleich ab.«
    Die Gräfin kam nach erstaunlich kurzer Zeit in einem jadegrünen Kleid zurück, das ihre Augenfarbe unterstrich und ihr Haar wie Mondlicht glänzen ließ. Neben ihr stand Dominic, der sagte: »Du siehst ganz erstaunlich, einfach wunderschön aus, Troth. Mein Bruder hatte wirklich einen hervorragenden Geschmack.«
    Mit einem Lächeln reichte er ihr den linken Arm. Meriel hatte sich zu seiner Rechten eingehängt. Er geleitete die beiden Damen die breite Treppe hinunter, in den Ballsaal. In seinem dunklen Abendanzug sah er umwerfend gut aus und erinnerte Troth schmerzlich an seinen Zwillingsbruder.
    Inzwischen kannte Troth Dominic gut genug, um ihn nicht mit Kyle zu verwechseln. Aber es war unmöglich, nicht daran zu denken, wie es gewesen wäre, den Ballsaal an der Seite ihres Ehemanns zu betreten. Sie stellte sich vor, wie er sie angeblickt hätte. Seine Augen wären gewiss nicht schmerzerfüllt gewesen wie Dominics Augen jetzt. Stattdessen hätte Kyle sie mit dem vielversprechenden Blick des Liebhabers angesehen.
    Sie musste schlucken und versuchte sich auf die Gäste zu konzentrieren, die ihr vorgestellt wurden. Namen und Gesichter zogen an ihr vorüber wie im Traum - ein Vikar und seine Frau, ein General, ein Baron und seine Lady und ein überraschend dunkler, bärtiger Mann mit Turban und Abendanzug. Die Gäste waren von ihrer Fremdartigkeit überrascht, aber keiner blickte sie missbilligend an.
    Und einige Männer betrachteten sie sogar mit unverhohlenem Interesse. Einst hatte sie sich danach gesehnt. Jetzt machte es sie nervös, weil sie sich als Liebhaber keinen anderen Mann als Kyle vorstellen konnte.
    Ihre anfängliche Nervosität war vorbei, als die Musik ertönte. Meriels Tanten hatten angeordnet, dass Troth nicht tanzen sollte. Sie trug ja schließlich noch Trauer. Das war Troth mehr als recht gewesen. Wenn die Zeit gekommen war, würde sie gewiss auch gern einmal tanzen. Jetzt gefiel es ihr, einfach nur zuzusehen und die Damen aus der Nachbarschaft besser kennen zu lernen.
    Im Laufe des Abends wurde ihr bewusst, dass immer ein Renbourne in ihrer Nähe war. Alle waren rührend darum bemüht, dass sie sich wohl fühlte. Die Familie musste Kyle sehr geliebt haben. Alle kümmerten sich wirklich sehr liebevoll um seine Witwe.
    Meriel tanzte ausgelassen. Nach etwa einer Stunde

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