Bride 03 - Die Entfuehrte Braut
gebrandmarkt bis zum Tode.«
»Keine schlechte Wahl.« Sie beugte sich vor, küsste ihn an der Kehle und glitt mit einer Hand an seinem Bauch hinunter. »Durchaus keine schlechte Wahl.«
Leidenschaft flammte in ihm auf. Sie waren zu Liebenden geworden, und sein Körper wollte sich für die lange Enthaltsamkeit schadlos halten. Alex muss-te es ebenso ergehen, denn sie antwortete begierig auf seine Liebkosungen. Ihr Atem beschleunigte sich. Sie spreizte die Beine und hieß seine Berührung willkommen.
Am liebsten hätte er sich in ihr vergraben, um den doch sehr einseitigen Liebesakt von gestern wettzumachen, aber dann meldete sich der gesunde Menschenverstand. »Bist du sicher, dass das in Ordnung ist?«
Sie zögerte. »Ich glaube ja.«
»Das klingt mir nicht überzeugend genug. Also ...« Er fasste sie um die Taille, rollte auf den Rücken und zog sie zu sich herauf.
»Oh!« Überrascht hielt sie den Atem an. Dann sagte sie: »Oh.« Dieses Mal mit einer völlig anderen Betonung. »Ob das so wie gestern sein wird, als ich auf deinem Schoß saß?«
»Finde es heraus.« Er hätte eher daran denken müssen. Er würde es genießen, die süße Last ihres Körpers abzustützen und die wunderbare Rundung ihres Hinterteils zu streicheln, während es ihr offensichtlich gefiel, nicht unter seinem Gewicht gefangen zu sein.
Rasch schob sie ihr Nachtgewand beiseite und sank mit einem wollüstigen Laut auf ihn nieder. Als sie langsam die Hüften bewegte, sagte sie: »Wie artig das ist. Das genaue Gegenteil von gestern.«
Der Liebesakt am Vortag war durch seinen erzieherischen Aspekt eher quälend gewesen, heute Morgen aber war er sanft und zutiefst befriedigend. Sie liebten sich feucht und fließend wie Meerestiere in den warmen Fluten eines tropischen Ozeans. Als Alex voller Entzücken entdeckte, dass sie das Tempo bestimmen konnte, wurde sie erfinderisch.
Sanftheit baute sich zu sengender Begierde auf und endete mit tiefer Erfüllung. Auch als beide vor Erschöpfung keuchten, hielt er sie weiter über sich fest. »So möchte ich mein Lebtag lang jeden Morgen aufwachen.«
»Ich bin dazu bereit, wenn du es bist.« Sie küsste die kleine Mulde an seinem Hals und spürte den Puls an ihren Lippen, während ihm ihr seidenweiches Haar über Gesicht und Schultern fiel. Verwundert stellte er fest, dass er wieder glücklich sein konnte, so glücklich, wie er es nicht mehr für möglich gehalten hätte.
Augenblicke der Vollkommenheit dauern niemals an. Alex rollte auf ihre Seite und bedeckte ein Gähnen. »Wir wollen aufstehen, bevor wir wieder einschlafen. Es war nett von dem Polizisten, dass er uns während des Verhörs Fleischpastetchen holen ließ. Aber ein sättigendes Abendessen war das nicht. Ich freue mich auf ein Bad und anschließend auf ein ordentliches Frühstück.«
»Ich auch.« Gavin vermutete, dass die Fleischpastetchen so etwas wie eine Hommage an ihren Status waren — und Ausdruck der Dankbarkeit seitens des Polizisten, dass sie nicht davon Gebrauch machten und schwierig wurden.
Sie schwang sich aus dem Bett. Ihr Gesichtsausdruck wurde ernst.
»Ich weiß, dass das East End gefährlich ist, aber in der Gegend um das Lagerhaus habe ich mich immer sicher gefühlt. Töricht von mir. So nahe an den Docks muss man ja mit Dieben und betrunkenen Seeleuten rechnen.«
»Der Überfall auf uns — oder besser gesagt auf mich — war nicht zufällig.«
Eine steile Falte bildete sich zwischen den Brauen, während sie einen Morgenmantel anzog. »Das ist richtig. Der Kerl, der dich als erster angegriffen hat, rief >das ist er<. Warum hat er das wohl gesagt?«
»Einen Augenblick.« Gavin ging in sein Schlafzimmer, um sich einen Morgenmantel überzuziehen und die Würfel zu holen, die er auf der Straße gefunden hatte. Als er vor Alex stand, ließ er ihr die Würfel in die Hand gleiten. »Die hat einer der Männer neben mir zu Boden geworfen.«
Sie japste nach Luft. »Die zwölfseitigen Würfel von Maduri! Aber warum?«
»Meine Vermutung ist, dass sie wie eine geheime Visitenkarte neben meiner Leiche gefunden werden sollten. Nur der Mann, der meinen Tod wollte, würde ihre Bedeutung verstehen.«
»Würde Sultan Kasan seine Männer um die halbe Welt schicken, um dich umzubringen? Wenn er deinen Tod gewollt hätte, dann wäre das bereits in Maduri geschehen.«
»Genau das denke ich auch. Wahrscheinlich steckt jemand anderes dahinter, aber ich habe keine Ahnung, wer.« Er nahm die Würfel wieder an sich und blickte auf
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