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Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Titel: Bride 03 - Die Entfuehrte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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dickköpfig? Wie uneigennützig?«
    Er stand einen knappen Meter vor dem anderen Mann, die Fäuste geballt. Am liebsten hätte er Verstand in Colwells Dickschädel hineingeprügelt. Mit etwas ruhigerer Stimme sagte er: »Sie war meine Frau, Katies Mutter, die Tochter von Lord und Lady Kenyon. Ihr Tod ist eine Tragödie. Das hat alles nichts mit Ihnen oder Ihren seltsamen Vorstellungen zu tun. Verschwinden Sie jetzt.«
    Colwell wurde weiß: »Mögen Sie in der Hölle schmoren.« Er drehte sich auf dem Absatz um und ging. Gavin ging zähneknirschend durch die Zelle und blickte aus dem Fenster. Wahrscheinlich war Colwell mit der Hälfte aller Peers verwandt und würde ihnen jetzt einbläuen, dass Gavin ein Mörder sei und dafür bestraft werden musste.
    Was war das nur für ein abscheuliches Land. Hier sollte über ihn gerichtet werden. Von einer Gruppe wohlhabender, eingebildeter Männer, deren einziger Verdienst darin bestand, einen Titel geerbt zu haben. Sie mussten nicht einmal Scharfsinn, Ehrlichkeit, gesunden Menschenverstand oder gute Urteilskraft besitzen. Wenn es Gavin gelingen sollte, dem Galgen zu entkommen — und er nahm an, dass seine Chancen fünfzig zu fünfzig standen -, würde er England für immer verlassen.
    Ohne Alex oder Katie gab es nichts, was ihn hier hielt.
     
    Der Wachposten rief: »Halt, wer da?«
    »Die Schlüssel!«, antwortete Leibgardist Warder.
    »Wessen Schlüssel?«
    »Die Schlüssel von Königin Elisabeth.«
    »Gott schütze Königin Elisabeth!«
    »Amen!«, hörte man die vier bewaffneten Wachen zugleich sagen.
    Gavin blickte in die Dunkelheit, während er dem Zeremoniell, das jeden Abend um Punkt zehn begann, zuhörte. Die jungfräuliche Königin war 1603 gestorben. Zwei Jahrhunderte später trug man ihre verfluchten Schlüssel immer noch umher. Sehr britisch.
    Er verbrachte viel Zeit an den Fenstern des Gefängnisses. Obwohl die Zelle groß, die Wärter freundlich und die Aussicht schön war, blieb er doch ein Gefangener. Manchmal kam er sich vor wie ein Vogel, der immer wieder verzweifelt gegen das Gitter flog und versuchte auszubrechen. Das ließ ihn in seinem tiefsten Inneren erfahren, was Alex bei der Sklavenarbeit ausgehalten hatte. Freiheit war so selbstverständlich wie die Luft zum Atmen, bis man ihrer beraubt wurde.
    Er war froh, dass seine Gerichtsverhandlung bald beginnen würde. Auf welchem Weg auch immer, es würde nicht mehr lange dauern, und er würde diesen Ort verlassen. Für eine kurze Zeitspanne hatte er alles gehabt, was ein Mann sich nur wünschen konnte. Dann war es vorbei, bevor es begonnen hatte.
    Ruhe in Frieden, Idkandra, wo auch immer dein Geist sein mag.

Kapitel 36
     
    Alex hatte sich daran gewöhnt, in Gefangenschaft zu leben. Die meiste Zeit verbrachte sie damit, den Mörtel herauszukratzen. In der restlichen Zeit dehnte sie ihre Muskeln mit wing-chun- Übungen. Jones hatte ihr einen Bleistiftstummel gegeben. Jedes Mal wenn er ihr Essen brachte, machte sie einen kleinen Kratzer an die Zellenwand. Seit fast sechs Wochen war sie nun schon hier.
    Es trug zur Verbesserung ihrer Stimmung bei, dass sie sich waschen konnte. Das Essen für sie und Captain Cat taten ein Übriges. Der Kater war für ihre geistige Gesundheit ein Geschenk des Himmels. Er war stets auf der Suche nach Beute, und erst kürzlich hatte er wieder zu ihrer Bewunderung zwei tote Ratten vor die Zelle gelegt. Sie genoss seine Gesellschaft, auch wenn sie auf die Ratten hätte verzichten können. Sobald sie sich schlafen legte, kam er an und legte sich neben sie.
    Bis jetzt hatte sie noch keinen der sauberen Lumpen gebraucht, die Jones ihr hingelegt hatte. Sie war sich ziemlich sicher, dass sie wieder schwanger war. Nicht so wie das letzte Mal. Die fürchterliche Schwangerschaft, die sie auf der Heimreise ausgehalten hatte. Diesmal fühlte sie sich gut, wenn auch vielleicht ein wenig müde. Als sie mit Katie schwanger war, hatte sie sich genauso gefühlt. So Gott will, würde sie auch diesmal wieder ein starkes, gesundes Kind zur Welt bringen. Sie weigerte sich, daran zu denken, dass man sie nach Nordafrika schicken könnte. Als Sklavin würde sie kein Kind gebären und großziehen.
    Das langwierige Herauskratzen des Mörtels gab ihr genügend Zeit, über Gavin und die Heirat nachzudenken. Als sie sich getroffen hatten, war er ihr Retter und Held gewesen. Sie war ihm aus tiefstem Herzen dankbar gewesen, und es war ihr durchaus bewusst, dass sie sich am Rande der Zurechnungsfähigkeit

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