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Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Titel: Bride 03 - Die Entfuehrte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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hatte eher den Eindruck, dass sie für ihn der Anker auf tosender See war, und war sicher, dass er es auch so empfand.
    Als die Lampe aufflackerte, nahm sie die Hand fort. Anstatt ihr Bett hinter dem Wandschirm zu richten, breitete sie Decke und Kissen neben Gavin aus. Auch wenn die Gitterstäbe sie trennten, fühlte sie sich ihm nahe und war trotzdem vor ihm sicher.
    Nachdem die Lampe ihren Geist aufgegeben hatte, langte sie durch die Stäbe und ergriff wieder seine Hand. Dieses Mal wusste sie allerdings nicht, wer hier für wen den Anker spielte.

Kapitel 9
     
    Als Gavin erwachte, dröhnte es in seinem Kopf. Wie diese verdammten Maduri-Trommeln, dachte er. Auch wenn er die Augen nicht öffnete, spürte er, dass die Sonne in das Zimmer schien.
    Eine Hand war mit der seinen verschlungen. Vorsichtig wagte er einen Blick und drehte den Kopf zur Seite. Alex schlief nur wenige Zentimeter neben ihm hinter den vergoldeten Gitterstäben. Sie trug sein Hemd und einen alten Sarong. Das volle Haar rankte sich vom Morgenlicht golden gesprenkelt um ihr Gesicht. Was hatte sie in der vorangegangenen Nacht gesagt? Dass sie knochendürr und unansehnlich sei? Vielleicht sah sie sich im Augenblick so, er aber war von ihrer Schönheit gefesselt.
    In vuio veritas. Zu viel Alkohol hatte einen Teil der Mauer, die er zwischen sich und Alex aufgebaut hatte, weggespült. Auch jetzt, in diesem entsetzlichen Zustand, begehrte er sie. Aber sie weckte in ihm auch eine Mischung aus Zärtlichkeit und Respekt. Seit seiner Begegnung mit Helena hatte er nicht mehr so heftig auf eine Frau reagiert. Obwohl sich diese beiden Frauen nicht ähnelten, waren ihnen Kraft und Witz und Wärme gemeinsam.
    Er versuchte seine Schwäche für sie zu überspielen. Vielleicht hatte dies auch eine gute Seite, sinnierte er weiter. Alex fürchtete, dass ihr zukünftiges Leben in England durch den Makel der Gefangenschaft gebrandmarkt sein würde. Hatte sie aber einen vorzeigbaren Ehemann an ihrer Seite, würde es wohl kaum zu einem Skandal kommen.
    Er hatte vorgehabt, sich in England niederzulassen, sich eine Frau aus der Aristokratie zu suchen, die ihm Zutritt zu der von ihm verachteten Gesellschaft verschaffte. Allerdings hatte er dabei niemals an eine Vernunftehe gedacht. Er fühlte sich zu Alex hingezogen. Mit der Zeit könnte daraus Liebe werden. Das Herz war wichtiger als der Stammbaum.
    Aber derartige Gedanken waren viel zu verfrüht. Gewann er das Löwenspiel nicht, würde er ihr zum Abschied zuwinken, wenn sie sich nach England einschiffte. Auch wenn er in den letzten beiden Kämpfen siegte, würde Alex in ihrer jetzigen Verfassung nicht an eine Ehe denken. Sie musste frei sein, musste das Erlebte aufarbeiten, bevor sie eine so wichtige Entscheidung für ihre Zukunft traf. Sie könnte zum Beispiel beschließen, Gavin aus ihrem Herzen zu verbannen, da er sie an die schrecklichsten Zeiten ihres Lebens erinnerte.
    Auch würden ihre Wunden vielleicht niemals so weit heilen, dass sie sich wieder in die Arme und den Schutz eines Mannes begeben könnte. Gelang es ihr nicht, ihre Tochter wieder zu finden, könnte sie für den Rest ihres Lebens gestört sein. Seine Selbstlosigkeit ging nicht so weit, um eine Frau zu heiraten, die seelisch verkrüppelt war.
    Er wollte eine Frau, deren Gegenwart ihn erfreute. Eine Frau wie Helena. Wieder schnürte sich ihm die Kehle zusammen.
    Vorsichtig streckte er die steifen Muskeln und hielt sofort inne, als ihm dabei übel wurde. Ein langer, schwieriger Tag stand ihm bevor.
    Alexandras Augenlider hoben sich und zeigten die leuchtend wasserblauen Augen. »Ist Ihnen jetzt so zumute, dass Sie sterben möchten?«
    »Nicht ganz so schlimm, aber beinahe.« Er atmete langsam durch, um den rebellierenden Magen zu beruhigen. »Habe ich gestern Abend etwas Schlimmes gesagt oder getan?«
    »Mit dieser Menge Alkohol im Blut haben Sie sich als Mann sehr gut betragen.« Sie setzte sich auf und entzog ihm die Hand, um ein Gähnen zu bedecken. »Sind Sie heute überhaupt in der Lage, zum nächsten Wettkampf anzutreten?«
    »Glücklicherweise muss ich das heute nicht. Kasan sagte, es wäre üblich, nach einem Wetttrinken einen Tag auszusetzen.«
    Alexandra lachte. »Eine zivilisierte Insel, dieses Maduri!«
    Mit zusammengebissenen Zähnen zog sich Gavin an den Gitterstäben hoch, da er dringend zu seinem Nachttopf musste. Eine Weile lehnte er noch am Käfig, bis er das Gleichgewicht gefunden hatte. »Warum konnte ich nicht das Symbol für Schwimmen

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