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Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Titel: Bride 03 - Die Entfuehrte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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nötig, um ihn kümmern konnte. »Hol dir etwas zum Essen«, forderte sie Suiyo auf. »Du hast auch einen langen Tag hinter dir.«
    »Brauchen Sie noch etwas?«
    »Zünde eine Lampe an, bevor du gehst. Das ist alles.«
    Nachdem Suiyo ihrer Bitte nachgekommen und hinausgegangen war, setzte sich Alex neben Gavin nieder. Vorsichtig langte sie durch die Stäbe und achtete darauf, dass die Ketten nicht klirrend an das Metall stießen, und zog die Tunika über seiner Brust zusammen. Amüsiert dachte sie daran, wie ungeheuerlich diese Geste einer englischen Lady erscheinen musste. Aber sie war keine Lady mehr und fand nichts dabei, dass ein Mann, der nicht ihr Ehemann war, höchst unschicklich neben ihr schlief. Aber sie wollte nicht, dass ihr Held allein und krank in seinem Schlafzimmer aufwachte. Diese Welt, in der die Regeln des Anstands und der Schicklichkeit so viel bedeuteten, war ihr fremd geworden.
    Tief in ihr Buch versunken, schreckte sie auf, als eine krächzende Stimme ertönte. »Ist es schwierig ... schön zu sein?«
    Alex bemerkte, wie Gavin sie mit verschwommenen Augen anblickte. »Das weiß ich nicht. Wie geht es Ihnen?«
    »Mein Kopf dreht sich wie ein Krähennest auf hoher See, nur schlimmer. Wenn ich jetzt versuchte, mich zu bewegen, wäre es eine Katastrophe.« Er lallte jetzt nicht mehr so wie vorhin, auch wenn sein Gesicht unter der Sonnenbräune kalkweiß war. »Es ist widerlich ... sich ... sich nicht mehr in der Gewalt zu haben. Darum bleibe ich lieber nüchtern.«
    »Wie viel haben Sie getrunken?«
    »Viel zu viel. Wissen Sie, dass die Maduris Palmwein in großen langen Bambusrohren aufbewahren? War ich überrascht, als mein Becher das erste Mal nachgefüllt wurde und mir ein verflixt großes Rohr wie eine Kanone über die Schulter gelegt wurde.« Er lächelte schwach. »Der Palmwein war jung, aber durchaus nicht unschuldig. Schließlich schalteten wir auf arak um, eine Art Reisbranntwein, weil uns der Palmwein nicht rasch genug betrunken machte.« Er schloss die Augen, machte sie dann aber sofort wieder auf. »Merkwürdig. Dieser Trinkwettbewerb war genauso ernst zu nehmen wie die anderen Aufgaben auch, aber trotzdem kommt es mir irgendwie lächerlich vor.« Sie legte ihm die Hand auf die Stirn. Sie war etwas heiß, aber nicht fiebrig.
    »Ihre Hand fühlt sich gut an«, murmelte er.
    »Was haben Sie bei dem stundenlangen Trinken geredet?«
    »Wir haben ellenlange Verse zitiert. Die Sagen der Maduri sind rhythmisch sehr schön. Nachdem mir die englischen und lateinischen Gedichte ausgegangen waren, habe ich in fünf Sprachen zotige Seemannslieder gesungen.«
    Latein? Der Kapitän hatte eine gute Ausbildung genossen. »Was auch gewesen war, ich bin froh, dass Sie gewonnen haben. Ich hatte mir Sorgen gemacht, weil ich nicht wusste, dass Sie ein so standhafter Trinker sind.«
    »Damit hatte Kasan auch nicht gerechnet — er hält mich für einen Puritaner. Aber als junger Seemann lernt man das Trinken. Trinkfestigkeit gehört zum Job.« Er fuhr sich mit der Hand durch das Haar und zerzauste es noch mehr. »Kasan ist ein interessanter Mann, aber zehn Jahre in seiner Nähe könnte ich nicht aushalten.«
    »Wieso zehn Jahre? Wollte er, dass Sie so lange für ihn arbeiten?«
    Gavins Blick schweifte ab. »Sie haben mir immer noch nicht gesagt, wie es ist, schön zu sein«, sagte er und überging ihre Frage. »Machen Ihnen die Männer das Leben schwer?«
    Sie dachte an Bhudy und versuchte ihren Abscheu zu verbergen. »Manche Männer machen einer Frau das Leben schwer. Schönheit hat nichts damit zu tun. Früher sah ich einigermaßen gut aus, aber jetzt bin ich knochendürr und unansehnlich.«
    »Nein.« Er langte durch die Gitterstäbe und ergriff ihre Hand. »Sie sind eine der wunderbarsten Frauen, die mir in meinem Leben begegnet sind.«
    Als sie seinen eindringlichen Blick spürte, hätte sie den Abstand zu ihm am liebsten um eine Käfigbreite erweitert. Es war ungerecht, ihm Trunkenheit vorzuwerfen, wenn es ihretwegen geschehen war, aber einen plumpen Annäherungsversuch hätte sie wahrscheinlich nicht ertragen. Sie brauchte einen Gentleman, einen Mann, der Abstand zu ihr hielt. Einen Freund.
    Bevor sie sich überlegt hatte, ob sie ihm die Hand entziehen sollte oder nicht, schloss er die Augen. Sie entspannte sich wieder. Trotz des Trinkens hatte er sich äußerst zurückhaltend benommen. Das sprach für seinen Charakter. Auch wenn er immer noch ihre Hand hielt, hatte dies nichts Anzügliches. Sie

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