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Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Titel: Bride 03 - Die Entfuehrte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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schüttelte Gavin den Kopf und ging zu einer Seite des Pavillons, um sich die Stiefel auszuziehen. Ohne die Lippen zu bewegen, fragte er Suryo: »Wie kämpfen die Maduris?«
    »So ähnlich wie die Javaner. Sie setzen Hände und Füße gleichermaßen ein. Kasan wird nicht damit rechnen, dass Sie si lat können. Also dürfte Ihnen das Überraschungsmoment wenigstens einen Punkt bringen.«
    »Höchstens einen ... er ist zu intelligent, um es nicht sofort zu bemerken.« Gavin blickte in das Rund der Arena, in dem einige Männer einen Kreis mit einer Art Kalkpulver markierten. »Wenn ich ernsthaft kämpfe, könnte einer von uns ums Leben kommen oder zum Krüppel werden. Und wenn ich nicht mit vollem Einsatz kämpfe ...« Sein Mund wurde schmal.
    »Ich habe Ihnen gezeigt, wie man den Kampfablauf beeinflussen und den Gegner außer Gefecht setzen kann. Tun Sie das.« Suryos Lippen verzogen sich, aber nicht zu einem Lächeln. »Und vergessen Sie nicht: >Einem Kampf gehst du am besten aus dem Wege, ist er aber unvermeidbar, freue dich daran.<«
    Da hatte Gavin aber seine Zweifel. Er warf Alexandra einen aufmunternden Blick zu, den sie mit einem etwas zaghaften Lächeln erwiderte. »Ich weiß, dass Sie gut sein werden, Gavin.«
    Sie wäre noch beunruhigter gewesen, wenn sie etwas von dieser Kampfart verstanden hätte. Pentjak s ilat hatte nichts mit dem Boxkampf eines englischen Gentlemans zu tun. Bei dem pentjak si l at wurde brutal und mörderisch gekämpft, wie bei einem Straßenkampf, nur in einer verfeinerten Form. Heimtückisches Angreifen, Umklammern, Quetschen und Brechen. Alles ist erlaubt, um zu überleben, auch Töten.
    Er schritt in die Arena, durchquerte den Kreis, nahm die Erde unter seinen Füßen wahr, die Luft und das Licht, als er sich mental auf den Zweikampf vorbereitete. Vielleicht gab es keinen zweiten Mann aus dem Westen, der sich so gut auf den pentjak sil at verstand wie er. Nach Helenas Tod suchte er verzweifelt nach Ablenkung und nahm Suryos Angebot an, ihn in dieser Kampfart zu unterrichten. Das Training hatte ihm eine völlig neue Welt eröffnet. Geschicklichkeit, Disziplin und eine hohe Schmerzverträglichkeit waren erforderlich. Dahinter verbarg sich außerdem noch eine Philosophie, die ihm half, sich aus seinem schwarzen Loch herauszuziehen.
    Gavin hatte nicht gewusst, dass viele asiatische Kulturen geheime Kampftraditionen besaßen, die von dem Lehrer nur an vertrauenswürdige Schüler weitergegeben wurden. Schnell begriff er, welche Ehre es für ihn war, als Suiyos Schüler übernommen zu werden. Die beiden übten überall auf ihren Reisen. Die engen Quartiere an Bord eines Schiffes waren dabei eine besondere Herausforderung.
    Während seiner Zeit auf Macao hatte Gavin durch Suryo andere Männer kennen gelernt, die diese
    Kampfkunst praktizierten. Er hatte vieles über die verschiedenen asiatischen Schulen erfahren, zum Beispiel, wie man einen Angriff von bis zu sieben Männern auf einen Schlag abwehrt, was ihm mehr als einmal gelungen war.
    Als die Trommeln rhythmisch zu schlagen begannen, wandte sich Gavin seinem Gegner zu, der auf der gegenüberliegenden Seite des Kreises stand. Körperlich passten sie gut zueinander. Gavin war ein wenig größer, der Sultan breiter, obwohl die Körpergröße beim si lat keine Rolle spielte. Der Trick war, die Kraft des Gegners gegen ihn zu verwenden. Suiyo war drei Kilo leichter als Gavin, trotzdem konnte er seinen Schüler mit Leichtigkeit an die Wand schleudern.
    Gavin atmete tief durch und ging auf seinen gefährlichen, hochmütigen Gegner zu. Er konnte es sich nicht leisten, diesen Kampf zu verlieren.
    Sheng Yu rief: »Der Kampf kann beginnen!«
    Dem Begrüßungsritual vor einem Wettkampf folgend, presste Kasan die Hände vor der Brust zusammen. Ungeschickt wiederholte Gavin diese Geste, so als ob sie ihm unbekannt sei.
    Der Sultan ging mit offenen Händen und den geschmeidigen, fließenden Bewegungen eines erprobten Kämpfers auf ihn zu. Wahrscheinlich hatte er sich von Kindesbeinen an im pentjak geübt.
    Anstatt eine ähnliche Haltung einzunehmen, baute sich Gavin wie ein westlicher Boxer vor ihm auf, mit aufrechtem Körper, die Hände zur Faust geballt. Der Pentjak— Kämpfer überlässt dem Gegner meistens den ersten Schlag, da der Angreifer die nachfolgenden Konterbewegungen nicht abdecken kann. Auch wenn es riskant war, Kasan diese Gelegenheit zu geben, täuschte Gavin einen kurzen Stoß auf die Magengrube seines Gegners vor, in der Hoffnung,

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