Bride 03 - Die Entfuehrte Braut
Pavillon zurückgekehrt war, warf er den Würfel für die dritte Aufgabe und schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass es diesmal etwas sein würde, das er bewältigen konnte.
»Der Atem des Lebens«, verkündete Sheng Yu.
Was, zum Teufel, war das? Bevor Gavin fragen konnte, sagte der Sultan: »Der Trinkwettbewerb! Eine der beiden S Inga-A4auiam-Au fgaben, die auch Vergnügen bereiten.«
»Was wird in diesem Wettkampf verlangt?«, fragte Gavin misstrauisch.
»Sie und ich werden uns im Trinken messen. Glas für Glas. Wer bei Bewusstsein bleibt und am weitesten laufen kann, gewinnt.«
»Ist das ein Kampf um die Führung?«, rief Gavin ungläubig.
»Ein Führer muss führen, beim Trinken wie beim Kämpfen.« Kasan grinste. »Es ist vergnüglicher, mit arak oder Palmwein zu streiten, als sich mit einem Kris zu duellieren.«
»Das gestehe ich Euch zu.« Es würde ein langer Tag werden, dachte Gavin und fügte hinzu: »Einer Dame ist es nicht zuzumuten, diesen Wettstreit zu verfolgen. Kann Mrs. Warren in mein Quartier zurückgebracht werden?«
Der Sultan nickte und gab seine Anweisungen.
Alex wollte widersprechen. Der Gedanke war lächerlich, aber sie glaubte, dass Gavin in ihrer Gegenwart sicherer war. Trinkgelage aber zogen sich in die Länge, waren bestenfalls langweilig und nicht besonders gefährlich, also folgte sie bereitwillig den Wachen. Sie hoffte, Gavin hätte einen harten Schädel, auch wenn er kein großer Trinker war.
Kaum hatte die kleine Gruppe den Palasttunnel betreten, wurden sie von Tuan Bhudy aufgehalten, einem mächtigen Kaufmann aus Maduri — einem ihrer letzten Besitzer. Er war kleiner als Alex, untersetzt und muskulös; ein äußerst gefährlicher Mensch, reich, einflussreich und grausam.
Erstarrt blieb Alexandra stehen. Bittere Galle stieg ihr in der Kehle auf. Die Erinnerungen an seine Misshandlungen schmerzten sie so heftig, als hätten sie sich in ihr Fleisch eingebrannt. Sie wäre geflohen, wenn die Wachen ihr nicht den Weg versperrt hätten.
»Issskandra.« Ihr malaiischer Name kam zischend über Bhudys Lippen, während seine Augen mit entwürdigender Vertrautheit über ihren Körper wanderten. »Du siehst erstaunlich gut aus. Vielleicht war es voreilig von mir, dich nach dem letzten Vorfall auf den Markt zu werfen.«
»Es war ein großer Fehler von Ihnen, mich zu kaufen«, sagte sie scharf. »Nie mehr wird sich ein Mann als mein Besitzer aufspielen. Wenn ich länger bei Ihnen gewesen wäre, hätte ich Sie getötet.«
»Kühne Worte für eine Sklavin. Man muss dir eine Lektion erteilen, was ich mit Vergnügen tun werde.« Er kniff sie fest in die linke Brust.
Beinahe hätte sie vor Schmerz laut aufgeschrien, der in Erinnerung an die erduldeten Qualen schier unerträglich wurde. Da sie ihm auf keinen Fall das
Vergnügen machen wollte, sie leiden zu sehen, blickte sie ihren Wachen geradewegs ins Gesicht. Die Männer aber standen unbehaglich daneben und wollten sich nicht mit einem so mächtigen Mann anlegen.
Sie suchte die passenden malaiischen Worte und blickte Wira, den Anführer der Wachen, fest in die Augen. »Sultan Kasan wird nicht wollen, dass sein Singa-Mainam— Preis verletzt wird.«
Bhudy brüllte Wira etwas entgegen. Da Alex fürchtete, dass er die Wachen einschüchterte und sie nicht eingriffen, während er sie belästigte, wirbelte sie herum und schlug ihm die goldenen Ketten auf den Kopf. Sie verspürte eine wilde Befriedigung, als die Ketten ihn an den Schläfen trafen und er das Gleichgewicht verlor. Dann trat sie Bhudy kräftig zwischen die Beine, dass ihr die Zehen schmerzten. Er brach am Boden zusammen und wälzte sich vor Schmerz brüllend hin und her, während ihm das Blut aus der Wunde am Kopf floss.
Sofort wurden vier Dolche gezückt. Sie wusste, dass ihr eine falsche Bewegung das Leben kosten konnte und stand still. »Ich bin der Preis beim Löwenspiel des Sultans«, wiederholte sie und versuchte mit fester Stimme zu sprechen. Es hatte keinen Sinn, den Wachen zu beschreiben, wie Bhudy sie missbraucht und gequält hatte; schließlich war er ihr Besitzer gewesen und konnte mit ihr tun, was er wollte.
Sie dankte dem Sultan insgeheim, dass er sie vor den Dolchstößen der Wachen bewahrt hatte. Wira kommandierte einen seiner Männer ab, Bhudy auf die Beine zu helfen, und ging mit ihr und den restlichen Wachen durch den Palast zu Gavins Gemächern. Alexandra folgte den Männern mit niedergeschlagenen Augen. Die Begegnung mit ihrem ehemaligen Peiniger hatte
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