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Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Titel: Bride 03 - Die Entfuehrte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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nach wenigen Monaten lieb gewonnen hatte, konnte er nachvollziehen, wie Lord Michael zumute war, nachdem er Alex von Kindheit an kannte.
    Er war froh, dass er mit Alex abgesprochen hatte, inwieweit er über ihre Erlebnisse berichten konnte, und sagte knapp: »Die Ams el wurde von Inselpiraten im Morgengrauen nach einem schweren Sturm überfallen. Die Mitglieder der Mannschaft, die dem Gemetzel entkommen konnten, retteten sich und ließen Alex und Katie auf dem Schiff zurück, wo man sie gefangen nahm und als Sklaven verkaufte. Sie wurden sofort getrennt. Zum Glück verschlug es Katie in die Frauengemächer eines Inselradschas. Dort wurde sie wie ein Maskottchen geliebt und verwöhnt.«
    »Und Alex?« Lord Michaels Stimme war rau.
    »Sie wurde auf eine andere Insel gebracht. Rein zufällig hielt ich mich in Maduri auf, als ich sie auf dem dortigen Sklavenmarkt entdeckte. Als ich erkannte, dass sie Europäerin war, habe ich natürlich sofort angeboten, sie zu kaufen.«
    Ashburton war entgangen, dass Gavin nicht erwähnt hatte, dass er sie tatsächlich gekauft hatte. »War dies gleich nach ihrer Gefangennahme? Haben Sie dann sofort gemeinsam nach Katie gesucht?«
    Gavin hätte lieber gelogen, antwortete aber wahrheitsgemäß. »Leider nein. Ich habe Alex erst entdeckt, nachdem sie sechs Monate in der Sklaverei verbracht hatte.«
    »Wurde sie schlecht behandelt?« Lord Michaels Lippen waren weiß.
    »Darüber wird sie Ihnen selbst berichten, wenn sie es möchte.« Gavin versuchte seine Worte zu mildern. »Sie hatte ... eine schwere Zeit, aber sie war körperlich wie seelisch ungebrochen. Nie ist mir eine so unbeugsame Frau begegnet.«
    »So wie Catherine.« Lord Michael starrte auf sein Sheriyglas, das er unruhig hin und her drehte. »Frauen sind stärker als Männer, sonst wäre die Menschheit längst ausgestorben. Aber kein Mann möchte, dass die Frau, die er liebt, so schwer geprüft wird.«
    Zwischen den Männern herrschte angespanntes Schweigen, bis Lord Ashburton fortfuhr. »Alexandra ist jetzt wieder zu Hause, sicher und wohlbehalten, und heute Abend haben wir einen Grund zum Feiern.«
    »So ist es.« Lord Michaels Gesichtszüge entspannten sich. »Captain, wenn man Kinder hat, ist es das Schlimmste, sie gehen zu lassen. Wie beruhigend wäre es doch, wenn wir sie in einen Turm sperren könnten. Vor allem die Töchter. Das werden Sie noch bei Katie merken.«
    »Wenigstens brauche ich mir in den nächsten Jahren darüber keine Gedanken zu machen.«
    »Seien Sie sich da nicht zu sicher ... meine jüngere Tochter und Stephens Tochter flößen Katie jetzt schon beunruhigende Ideen ein. Ich kann für nichts garantieren.«
    Überrascht stellte Gavin fest, dass er bereits in die Familie aufgenommen worden war und dass er seinen Furcht erregenden Schwiegervater sympathisch fand.
    Mit fortschreitendem Abend mochte er die anderen Gäste ebenfalls. Das Übermaß an Herzögen und Gräfinnen ging ihm als Amerikaner mit seiner demokratischen Seele gegen den Strich, aber er musste einräumen, dass es interessante und liebenswürdige Menschen waren. Obwohl sie reich und privilegiert waren, vermutete er, dass auch sie schwere Blessuren davongetragen hatten. In Gavins Augen gewannen Menschen an inneren Werten, die sich in Zeiten der Not bewährt hatten.
    Alex blühte in der ihr vertrauten Umgebung wie eine Rose auf. Sie lachte und scherzte mit Verwandten und Freunden. Ihm kam wieder in den Sinn, was sie gesagt hatte, als er um ihre Hand anhielt: Er habe sie nicht in ihrer besten Form erlebt. Das war heute der Fall, und Alexandra war berauschend. Eine schöne lebensfrohe Frau, die ihre Klugheit nie zur Schau trug.
    Als er mit der Gräfin zu seiner Linken plauderte, die, wie sich herausstellte, Lehrerin gewesen war, dachte er an die Unerbittlichkeit des Schicksals. Er hätte Alex niemals heiraten dürfen. Er hatte es in der besten Absicht getan. Sie war schwanger und verzweifelt. Sie hatte einen Mann gebraucht, der sie vor Verleumdungen schützte. Aber wenn sie die Fehlgeburt früher erlitten hätte, wäre es nicht zu einer Heirat gekommen. Sie wäre als schöne Witwe wieder in diese glanzvolle Welt eingetreten, und sie hätte einen Mann aus ihren Kreisen lieben und heiraten können. Stattdessen war sie an ihn gebunden. Wann würde es ihr Leid tun?
    Am Tisch ihm gegenüber lachte und scherzte sie und hatte die Hand auf den Arm eines ihrer ehrenwerten Onkel gelegt. Eine dunkle Haarsträhne hatte sich gelöst und lockte sich am Hals.

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