Bride 03 - Die Entfuehrte Braut
Gavin schluckte und blickte weg.
Vom Champagner beschwipst, verabschiedete Alex den letzten Gast. Es war ein wunderbarer Abend, an dem geredet, gegessen, geredet, Tee getrunken und wieder geredet wurde. Es war ein Glücksfall, dass Alex während der Saison nach England zurückgekehrt war. Da einige Freunde des Colonels Mitglieder des House of Lords waren und sich bis zu Beginn der Parlamentsferien in London aufhielten, konnte sie viele ihrer liebsten Freunde sehen. Sie war wirklich zu Hause . Zu Hause.
Trotz seiner Befürchtungen hatte Gavin den Abend gelassen und mit wachsendem Vergnügen überstanden. Das überraschte sie nicht. Ein Mann, der seinen Kurs am Hofe des Sultans Kasan halten konnte, würde mit jeder Situation fertig werden. Außerdem mochte ihn jeder. Viele Frauen hatten ihr seinetwegen Komplimente gemacht.
Sie war zu Hause, und es wurde Zeit, dass sie in ihrer Ehe einen Schritt weiter kam. Nachdem sich die Familie überschwänglich umarmt und gute Nacht gesagt hatte, nahm sie Gavins Arm. Seite an Seite gingen sie die breite Treppe hinauf. »Hast du dich gut unterhalten?«, fragte sie.
»Ja, deine Familie und deine Freunde sind sehr nett. Allerdings glaube ich allmählich, dass in London jeder einen Adelstitel trägt.« Er hielt sie am Arm fest, als sie auf der obersten Stufe stolperte. »Man hätte dir nicht so viel Champagner einschenken sollen«, sagte er mit einem Lächeln. »Deine Navigationsfähigkeiten scheinen ein wenig gelitten zu haben.«
Sie kicherte, als sie an die Schlafzimmertür gelangten. »Ja, ein wenig. Aber zum Champagnertrinken hat mich keiner gezwungen. Das hab ich absichtlich getan.«
Sie zog ihn hinter sich in ihr Schlafzimmer, schloss die Tür und drehte den Schlüssel mit unsicheren Fingern um. Im matten Schein des Nachtlichts war er schön wie ein junger Gott. Auf diesen Augenblick hatte sie den ganzen Abend gewartet. .Ihre Stimme bebte leicht, als sie sich zu ihm wandte und sagte: »Ich ... ich möchte, dass wir wirklich verheiratet sind, Gavin.«
Sein Lächeln verschwand. »Du fragst mich, ob ich heute Nacht bei dir bleibe?«
Sie nickte. Die Hände ballten und öffneten sich wieder. »Ich möchte meine Angst überwinden. Darum habe ich mehr als gewöhnlich getrunken. Jetzt schwebe ich und bin glücklich. Vielleicht wird mir das erste Mal so leichter fallen.«
»Nach meinen Erfahrungen macht Trinken die meisten Dinge nur schwieriger und nicht einfacher.« Er zögerte und schien sichtlich hin-und hergerissen. »Bist du sicher, dass du mich heute Nacht bei dir haben möchtest, am Ende eines so aufregenden Tages?«
»Ich kann es nicht ausstehen, wenn ich Angst habe, Gavin.« Sie zog die Nadeln aus dem Haar und ließ es über die Schultern fallen. »Als Tochter eines Soldaten will ich der Furcht ins Auge sehen und weitergehen. Wenn ich meine Angst überwunden habe, können wir nach vorne blicken, anstatt an die Vergangenheit gefesselt zu sein.«
Er ging auf sie zu. »Ich hoffe, du weißt, was du tust, meine geliebte Frau, denn ich begehre dich zu sehr, um vernünftig zu sein.« Mit den Händen fuhr er ihr durchs Haar und hielt zärtlich ihren Kopf, als er sich über sie beugte.
Schwindlig vom Champagner schlang sie die Arme um ihn. Das erste Mal, als er sie nach ihrer Hochzeit geküsst hatte, war sie misstrauisch und verängstigt, weil sie nicht wusste, wie viel er von ihr erwartete. Sie kannte ihn jetzt besser. Sie vertraute sich ihm an, spürte die warmen, festen Lippen . Ich kann es, sagte sie zu sich selbst . Es ist etwas so Einfaches, mich hinzugeben und von meinem Mann Heben zu hissen. Das kann ich.
Sie wollte nicht einmal an die Möglichkeit denken, dass sie es nicht konnte.
Kapitel 19
Obwohl Alex gewusst hatte, dass Gavin ein geduldiger Mann war, lernte sie die Vorteile dieser Eigenschaft erst in dieser Nacht voll zu schätzen. Anstatt sie Richtung Bett zu drängen, blieb er an der Tür stehen und küsste sie lange köstliche Minuten, während er ihr mit den Händen zärtlich, aber auf unverfängliche Art über den Körper strich. Als Katze hätte sie jetzt sicherlich geschnurrt.
Kluge, kluge Hände Wie im Traum merkte sie,
dass er die lästigen Häkchen und Schleifen geöffnet hatte, die ihr Kleid am Rücken zusammenhielten. Von allen Hindernissen befreit, glitt die rosenfarbene Seide über die Arme und Hüften, bevor sie langsam zu Boden raschelte.
Er ging dabei so geschickt vor, dass sie kaum bemerkte, was er tat, bis ihr Korsett auf wundersame
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