Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit
- was wahrscheinlich der Fall ist -, kann dein Leben so bleiben, wie es jetzt ist. Ich werde gehen und du wirst mich bald vergessen.« Dabei wurde ihm schmerzhaft bewusst, dass er sie niemals vergessen würde.
»Nein!« Ihr Kopf wirbelte zu ihm herum. Sie starrte ihn an: »Kannst du nicht meine Geschäfte führen? Ich werde so diskret wie eine alte Witwe sein.«
Die Vorstellung war gefährlich verlockend. Mit Meriel zusammen zu sein, ohne dass sich die Familie und die restliche Welt entrüstete ... aber das war nicht möglich. »Das ist nicht gut genug, Meriel. Ich möchte, dass wir mit erhobenem Haupt vor Gott und den Menschen geradestehen können und nicht ein Schattendasein wie Ehebrecher führen müssen.«
»Was die anderen denken, spielt keine Rolle!«, sagte sie leidenschaftlich.
Entweder hatte sie die Seele einer Aristokratin oder einer Demokratin. Er wusste nicht, was besser zutraf. »Nur wenn du allein in einer Höhle lebst, zählt die Meinung der anderen nicht.« Er suchte ihren Blick und wollte sie mit seinen Worten beeindrucken. »Du hast die Wahl, Meriel. Du kannst eine Heirat ablehnen und ein freies
Leben führen. Oder du kannst mich heiraten.« Er schluckte schwer. »Oder Kyle oder einen anderen Mann. Aber ich werde nicht dein heimlicher Liebhaber sein.«
Sie schloss die Augen, als ob sie seine Worte vergessen wollte. Mit dem anliegenden Haar und der über den Wangenknochen gestrafften Haut sah sie nicht mehr wie ein Kind aus. Sie war eine Frau und müde. »Ich will nicht, dass du gehst«, flüsterte sie. »Ich ... ich brauche Zeit, um mich in diese neue Welt einzufügen. Willst du mir das nicht zugestehen?«
»Uns bleibt nur noch wenig Zeit, bis mein Bruder von seiner Reise zurückkehrt.« Er öffnete die Arme und sie schmiegte sich an ihn. »Vielleicht vierzehn Tage. Dann wirst du wissen, ob du ein Kind erwartest oder nicht.«
Meriel seufzte und drückte den Kopf an ihn. Von Zärtlichkeit überkommen, strich er ihr eine seidene Strähne aus den Schläfen. Sie war wie ein Schmetterling, der sich aus seinem Kokon schälte, verwundbar, aber entschlossen, in einer fremden neuen Welt zu überleben. Er konnte nur ahnen, wie viel Mut dazu erforderlich war.
Er neigte sich zu ihr und küsste sie, um sie zu trösten. Das war jedenfalls seine Absicht. Sie beugte den Kopf nach hinten und presste die Lippen warm und weich auf seinen Mund. Als er die ersten Anzeichen einer Erregung spürte, focht er eine kurze, heftige Schlacht mit seinem Gewissen aus. Was vorhin falsch war, war es auch jetzt, und dieses Mal konnte er sich nicht damit herausreden, dass das Opium seinen Verstand verwirrte.
Eine Hand glitt unter sein lose fallendes Hemd. »Beim Essen freute es mich zu sehen, dass du unter deiner Kleidung ein Mehndi von mir auf deiner Haut trägst.«
Als ihre Finger aufreizend über seine Brust flatterten, geriet sein Entschluss ins Wanken. Ihre Lage konnte nicht mehr schlimmer werden, als sie es bereits war. Und, ihr Götter im Himmel, er wollte sie wieder lieben, ihren Körper und ihre Seele. Er wollte ihr zeigen, wie tief er für sie empfand.
Er zog ihr den Sari von der Schulter und küsste die anmutigen Hennalinien, die sich um ihre Brüste rankten. Die Muster waren so ursprünglich, so unenglisch, und halfen ihm, die Welt der Regeln und Einschränkungen außerhalb ihres Refugiums zu vergessen.
Mit der Zunge folgte er dem Mehndi und schmeckte den leichten Salzgeschmack ihrer Haut, als er den berauschenden Duft des Rosenparfums einatmete. Ihre kleinen Keuchlaute waren das beste Aphrodisiakum.
Als sie sich diesmal vereinigten, geschah es mit vollem Bewusstsein.
Meriel hatte beschlossen, im Baumhaus zu schlafen, um sich am anderen Morgen nicht von Wrexham und Lucia verabschieden zu müssen. Dominic wäre gerne bei ihr geblieben, wollte aber nicht, dass es zu Mutmaßungen über seinen nächtlichen Verbleib kam. Er zog sie zu einem letzten Kuss an sich, bevor er die Leiter hinabstieg. »Schlaf gut, Elflein«, murmelte er.
»Ich werde von dir träumen«, sagte sie und lachte leise. »Dominic.«
Es war das erste Mal, dass sie ihn bei seinem Vornamen nannte. Als er das Wort aus ihrem Munde hörte, hatte er beim Weggehen das Gefühl, als würde man ihm einen Teil seines Körpers abschlagen.
Noch schwerer fiel es ihm, allein durch die Nacht zu gehen, von der furchtbaren Angst verfolgt, ihr nie wieder so nahe zu sein.
KAPITEL 26
Als Lucia Dominic umarmte, flüsterte sie ihm zu: »Du machst deine
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