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Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Titel: Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
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ein zartes Kind einem so barbarischen Ritual unterworfen wurde. »Wie schrecklich für dich.«
    »Es war freundlich gemeint, um mir unnötiges Leiden zu ersparen.« Sie verschränkte die Arme über den angezogenen Knien, legte den Kopf darauf und verbarg das Gesicht. »Asma wurde ausgepeitscht, weil sie diesen Eingriff an mir vorgenommen hatte. Dann wurde beschlossen, mich wieder den Engländern zurückzugeben. Vielleicht hatte Asma dies vorausgesehen.«
    Er konnte nur bruchstückhaft begreifen, wie fremd ihre Erfahrungen gewesen waren. Kein Wunder, dass sie sich Freiheiten herausnahm, bei denen eine behütete junge Dame in Ohnmacht fallen würde. Nun versuchte er, die Dinge so nüchtern wie sie zu sehen. »Trotz des Lingams warst du eine Jungfrau, also wäre eine Heirat angebracht. Wäre das so schlimm? Ich hatte gedacht, ich bedeute dir etwas.«
    In die blassgrünen Augen schlich ein zärtliches Schimmern. Die Stimme hatte seine innere Bewegung verraten. »Du weißt, was ich für dich empfinde, aber das heißt nicht, dass ich heiraten möchte.« Sie blickte ihn bittend an. »Kann es nicht so bleiben, wie es ist? In den vergangenen Wochen sind wir so glücklich gewesen.«
    Er seufzte. »Das ist nicht möglich, Elfchen. Durch diesen Besuch soll eine Heirat zustande kommen. Die Welt wäre entsetzt, wenn wir unverheiratet zusammenleben würden. Deine Vormunde würden es niemals gestatten, auch wenn ich mich als Verführer einer Unschuldigen bezichtigen lasse, was ja nicht zutrifft. Wenn wir nicht heiraten, muss ich das Feld räumen.«
    Trotzig biss sie die Zähne aufeinander. »Als Lady von Warfield darf es keiner wagen, mir Vorhaltungen zu machen!«
    Das war die Stimme ihrer Vorfahren aus dem Mittelalter. Geschichtsbücher und Aufzeichnungen aus vergangenen Zeiten säumten ihre Bücherregale und hatten ihre Denkweise offensichtlich beeinflusst. »Das ist die Welt, in der wir leben müssen, Meriel. Wenn du eine etwas ältere Witwe wärst, könntest du mir eine Stellung als Geschäftsführer anbieten und wir könnten zusammen leben, wenn wir uns diskret verhielten. Aber du bist jung und schön und man hält dich für geistig gestört. Das ist ein großer Unterschied.«
    »Das ist nicht richtig«, sagte sie grollend.
    »Vielleicht nicht, aber jetzt ist es an dir, den Preis dafür zu zahlen, dass du jahrelang nach deinem Kopf gelebt hast und die anderen glauben machtest, du seist verrückt«, sagte er streng. »Auch wenn du jetzt sprichst, werden deine Angehörigen eine Weile brauchen, dich als gesunde, intelligente Frau zu betrachten, die fähig ist, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen.«
    Sie zog den Sari enger zusammen, wie einen Schal. »Ich werde nur mit dir sprechen.«
    Begriff sie denn nicht, worum es ging? Am liebsten hätte er laut aufgestöhnt. Wie konnte sie so intelligent sein und gleichzeitig so blind? »Du kannst nicht so tun, als wäre nichts passiert. Wenn es notwendig ist, werde ich den beiden Damen sagen, dass du genauso gut sprechen kannst wie sie.«
    »Das werden sie nicht glauben, es sei denn, sie hören mich mit eigenen Ohren sprechen.«
    Er verkniff sich einen Fluch. Sie hatte ja Recht. Behauptete er, dass sie mit ihm gesprochen habe, und konnte es nicht beweisen, würden die Damen an seinem Verstand zweifeln.
    »Du magst dich gegen eine Veränderung sperren, was ist aber, wenn du ein Kind erwartest? Das ist möglich und eine Schwangerschaft lässt sich nun einmal nicht übersehen. Wenn du ein Kind unehelich zur Welt bringst, würde es wegen deines unmoralischen Benehmens gebrandmarkt sein und von der Gesellschaft ausgestoßen werden. Würdest du das wollen?«
    Ihr stockte der Atem. Hastig legte sie eine Hand auf den Bauch, als hätte sie diese Möglichkeit nicht in Betracht gezogen. Eine verrückte Vorstellung kam ihm in den Sinn. Sie wählte Kyle zum Ehemann und brachte Dominics Sohn als Wrexhams Erben zur Welt. Das wäre die Rache des Zweitgeborenen für die Ungerechtigkeit des Schicksals.
    Die Arme wieder um die Knie schlingend, wiegte sie sich wie ein verstörtes Kind hin und her. Er machte sich Vorwürfe, dass er sie beunruhigt hatte. Schlimmer noch, er hätte sich niemals dieser Situation aussetzen dürfen. Das Opium hätte ihm nichts anhaben können, wenn er so viel Verstand gehabt hätte, sich von ihr fern zu halten.
    Vom Fenster ging er auf sie zu, kniete sich neben sie und streichelte sie tröstend am Arm. »Verzeih, wenn ich dich beunruhigt habe, Elfchen. Wenn du nicht schwanger bist

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