Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Titel: Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
ausgereicht, um mir das zu zeigen.«
    Er schloss sie fest in die Arme. »Man sagt, der Weg zur Hölle sei mit guten Vorsätzen gepflastert. Das passt sehr gut zu deiner jetzigen Lage. Die guten Vorsätze deines Onkels schickten dich in die Hölle.«
    Sie zitterte. »Ich möchte nach Hause.«
    Er seufzte, wohl wissend, dass sie das, was er zu sagen hatte, nicht mögen würde. »Das ist alles nicht so einfach, wie du glaubst, meine kleine Fee. Nachdem ich Warfield verlassen hatte, bat ich Lord Amworth, mir in deiner Angelegenheit zu helfen. Ich wollte bald zurückkehren. Vorher fragte ich General Arnes, ob er mir in seiner Person als Friedensrichter helfen könnte, und versuchte Lord Grahame zu erklären, dass du geistig normal bist, volljährig seist und jedermann zu dir einladen kannst, den du willst.«
    Sie nickte heftig.
    Er lächelte wehmütig. »Die Lage hat sich verkompliziert. Kamal hat mich in Bridgton Abbey aufgesucht. Er berichtete mir von deinem Anstaltsaufenthalt. Dr. Craythorne gilt als anerkannter Spezialist auf seinem Gebiet und er hält dich für nicht normal. Mit Craythornes Aussage hat Grahame ziemlich gute Karten. Er kann einen anderen Richter wählen und dann gegen mich vorgehen. Er wird versuchen, mir zu unterstellen, dass ich dich nur gerettet habe, um an dein Vermögen zu gelangen. Ich bin kein Fachmann, was die Rechtsprechung angeht, aber ich denke, es sieht nicht sonderlich gut für uns aus.« Er atmete tief aus, um das Unvermeidbare zu sagen: »Wenn es schlecht für uns ausgeht, musst du vielleicht zurück in die Anstalt.«
    Voller Schrecken setzte sie sich kerzengerade auf. »Auf keinen Fall, eher sterbe ich.«
    Er wollte ihr keine Angst machen, musste sie aber mit dieser Möglichkeit vertraut machen. »So etwas wird nicht von heute auf morgen entschieden, Meriel. Amworth will uns helfen, aber er ist sehr krank. Wenn Grahame dickköpfig genug ist, wird er vielleicht gewinnen. Seine Meinung über mich ist nicht gerade die beste. Es wird auch nicht zur Verbesserimg der Stimmung beitragen, wenn er erfährt, dass ich nicht Lord Maxwell bin. Und da wird es nicht nur ihm so gehen!«
    »Auf keinen Fall.« Ihre Stimme war zu einem Flüstern geworden. »Du darfst unter gar keinen Umständen zulassen, dass sie mich noch mal in die Anstalt bringen.«
    »Es gibt nur zwei Möglichkeiten, das zu verhindern. Erstens, wir verschwinden und verstecken uns.« Er verschwieg ihr wissentlich, dass sie mit seinen bescheidenen finanziellen Mitteln ein sehr einfaches Leben führen müssten.
    Sie schüttelte heftig den Kopf. »Niemand vertreibt mich aus Warfield!«
    Er hatte mit dieser Antwort gerechnet. »Dann bleibt nur noch die zweite Möglichkeit.« Er versuchte gelassen zu bleiben, was ihm misslang. »Du musst mich heiraten.«
    Er konnte ihren Herzschlag förmlich hören. »Ich will nicht heiraten.«
    »Ich weiß, Meriel, aber eine Heirat wäre die einzige Möglichkeit für mich, dir zu helfen. Sonst bleibe ich stets der Verführer einer Unschuldigen. Als dein rechtmäßig angetrauter Ehemann habe ich nicht nur das Recht, sondern sogar die Aufgabe, dich zu schützen.«
    Sie wand sich aus seiner Umarmung, schlüpfte aus dem Bett, um schließlich vor dem Fenster stehen zu bleiben. Wie schön sie im Mondlicht war. Lediglich die Striemen auf dem Körper entstellten sie ein wenig. Diese verdammte Anstalt. Sie hatte sich gewehrt, wie ihre kriegerischen Vorfahren sich gewehrt hätten.
    Eine Zeit lang sprach keiner von beiden ein Wort. Darm fragte sie leise: »Bin ich wirklich in so großer Gefahr oder übertreibst du nur, um mich dazu zu drängen, dich zu heiraten?«
    Er überlegte lange und antwortete dann mit reinem Gewissen: »Die Gefahr ist sehr groß, Meriel. Ich wünschte, die Umstände wären anders. Eine Hochzeit unter Zwang ist nicht gerade eine gute Ausgangsposition.«
    Er schlüpfte ebenfalls aus dem Bett und trat zu ihr ans Fenster. Er legte die Hände auf ihre Schultern und blickte nach draußen. »Ich würde dich gerne auf andere Weise dazu bewegen, meine Frau zu werden. Ich wünschte, es gäbe schönere Gründe und süßere Küsse, um dich zu überzeugen. Du würdest, da bin ich eingebildet genug, in nicht allzu ferner Zeit sogar Gefallen daran gefunden haben, meine Ehefrau zu sein.« Er küsste sie auf die Schläfe.
    Sie seufzte. »Ich ziehe es vor, deine Geliebte zu sein.«
    Er lächelte schief und war froh, dass keine ihrer Anstandsdamen in der Nähe war und diesen erstaunlichen Satz gehört hatte.

Weitere Kostenlose Bücher