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Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Titel: Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
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der Meinung war, ein Eunuch wäre der geeignetere Leibwächter für ein kleines Mädchen, klärte ich den Irrtum niemals auf.«
    Jena lachte erleichtert. »Wie ungezogen von Ihnen! Offensichtlich hat es geklappt. Ich dachte immer, Sie wären Meriels Retter.«
    »Ich hoffe, dass es so ist. Sie ist für mich wie mein eigenes Kind.«
    Die Andeutung, ein Kind zu zeugen und zu gebären, lag zwischen ihnen in der Luft, und in der Stille lag eine spürbare Spannung, als sich die beiden in die Augen blickten. Unsicher tastete Jena nach Kamais großer gebräunter Hand. Die Hände berührten sich nur leicht, sodass er nicht darauf hätte eingehen müssen.
    Doch Kamal drehte seine Handinnenfläche nach außen und legte Jenas Hand in die seine. Ansonsten geschah nichts. Trotz allem war damit alles gesagt.
    Von beiden ging eine Zärtlichkeit aus, die man geradezu spüren konnte. Meriel war völlig verblüfft. Sie setzte sich auf ihre Fersen und versucht zu begreifen, was sie soeben gesehen hatte. Jena und Kamal? Er war für sie immer ein wunderbarer Freund gewesen, beinahe ein Vater. Er war aber auch ein kräftiger, gut aussehender Mann und noch dazu im besten Alter. Für Jena, die ja selbst Halbinderin war, war er kein Fremder. Bevor sie Renbourne kennen gelernt hatte, hatte sie keine Ahnung von der leidenschaftlichen Anziehungskraft zwischen Mann und Frau gehabt.
    Die Szene auf der Bank hätte sie völlig verwirrt. Sie hätte Kamais Verhalten nicht richtig deuten können.
    Aber auch ihr Leben hatte sich verändert. Sie brauchte ihn nicht mehr so wie früher. Renbourne war jetzt an seine Stelle getreten. An ihrer Stelle war jetzt Jena. Er hatte ein Anrecht auf ein Leben mit einer Frau. Lange genug war er an ihrer Seite gewesen und hatte alles für sie getan.
    Sie umschloss ihre Knie mit den Armen, stützte den Kopf darauf und malte sich die Zukunft von Jena und Kamal aus. Es war ja nicht sicher, ob Jenas Scheidung rechtmäßig war. Wenn sie noch einen Ehemann hatte, zumindest offiziell, dann wäre es schwierig für sie, mit Kamal zusammen zu sein, zumindest in der Öffentlichkeit. Renbourne hatte ihr erzählt, dass Frauen mit Erfahrung durchaus solche ungesetzlichen Verbindungen eingingen, wenn auch heimlich.
    Falls Jenas Ehe für ungültig erklärt werden würde, wovon sie, wenn sie an General Arnes und seine Beziehungen dachte, einmal ausging, dann konnte Jena wann immer sie wollte wieder heiraten. Wenn es auch etwas ungewöhnlich für eine Dame von Stand war, einen Inder zu heiraten, so konnte ihr Vater doch schlecht Einspruch erheben. Er hatte schließlich genau das Gleiche getan. Das ruhige Shropshire würde gehörig aufgerüttelt werden!
    Seltsamerweise tauchten ein paar ganz weltliche Gedanken in ihrem Kopf auf. Wenn sie ein >normales< Mitglied der Gesellschaft werden würde, die reiche Tochter eines Earl, verbunden mit einem Mann vom gleichen Stand, dann hätte sie gesellschaftliche Macht im Land. Wenn sie dann Lust hätte, ihre Freundschaft zu einem ungewöhnlichen Paar, beispielsweise der Tochter eines Generals und ihrem fremdländischen Mann auszubauen, dann müssten das vermutlich alle gutheißen. Sie hatte soeben eine wichtige Regel der Gesellschaft gelernt. Wenn man schon mitspielen musste, dann möglichst weit oben, um seinen Freunden helfen zu können.
    Jetzt war ihr auch klar, weshalb Renbourne unbedingt wollte, dass sie heirateten. Als verheiratetes Paar hatte man ein ganz anderes Auftreten. Es war eine Erklärung an die Welt, dass man offiziell zusammengehörte. Er hatte versucht, es ihr zu erklären, aber sie hatte bisher nicht ganz verstanden, was er gemeint hatte. Obwohl sie das Verheiratetsein nicht so sehr wertschätzte - man brauchte nur an Jenas erste Ehe zu denken -, so verstand sie sein Anliegen doch besser.
    Kamais Stimme unterbrach ihre Gedankengänge. »Es ist an der Zeit, Lady Meriel zu finden und sie nach Hause zu bringen.«
    »Ich frage mich schon die ganze Zeit, wo sie wohl sein könnte. So groß ist der Garten nun auch nicht.« Jena hielt den Atem an. »O Gott. Hoffentlich ist sie nicht hinten bei dem Springbrunnen.«
    »Es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.«
    Die Bank knarrte ein wenig, als Kamal aufstand.
    Meriel wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Selbst gute Freunde mochten es nicht, wenn man sie heimlich belauschte. Sie konnte nirgendwohin ausweichen. Es gab keinen anderen Weg zurück als den, auf dem sie hergekommen war. Sie konnte sich nicht verstecken.
    Im

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