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Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Titel: Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
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Blumen an.« Sie wies auf den Strauß aus Löwenzahn, Zweigen und Unkraut, der in der Mitte des polierten Mahagonitisches stand. »Meriel hat das gemacht. Das legt ein beredteres Zeugnis über ihre Persönlichkeit ab als jede Beschreibung, die Ada oder ich machen können.«
    Ein Fortschritt; er würde Morrison fragen, welche der Damen Ada mit Vornamen hieß. Aber er verstand, was die Frau sagen wollte, als er zur Mitte des Tisches blickte. Die meisten Frauen aus adligen Familien waren stolz darauf, geschmackvolle Blumenarrangements für ihr Heim zu schaffen. Auch das einfachste Dorfmädchen konnte ihr Häuschen mit Blumen aus dem Garten verschönern. Dieser Strauß war aber erbärmlich. Nicht nur, weil er aus gemeinen Unkräutern zusammengestellt war, sondern auch weil die Wiesenblumen, die sie ausgesucht hatte, so kurzlebig waren, dass sie am nächsten Morgen verwelkt sein würden. All ihre Bemühungen würden nach wenigen Stunden vergebens gewesen sein.
    Das Herz tat ihm weh bei dem Gedanken, dass der
    Verstand dieses Kindes durch ein schreckliches Erlebnis gestört war und ihr die Sprache für immer genommen hatte. Wenn ihre Eltern nicht bei einem Überfall ums Leben gekommen wären, würde Lady Meriel jetzt wahrscheinlich verheiratet sein, vielleicht sogar schon Mutter. Stattdessen war sie selbst in den Augen ihrer Beschützerinnen ein mehr oder weniger verwildertes Tier.
    Die Vorstellung, mehrere Tage mit diesem zutiefst verstörten menschlichen Wesen zu verbringen, war höchst unerfreulich, aber er war hier, um für seinen Bruder zu lügen, also erklärte er höflich: »Ich freue mich, meine Bekanntschaft mit Lady Meriel zu vertiefen. Vielleicht werden neue Eindrücke in ihrem Leben eine Verbesserung bringen.«
    Dem Gesichtsausdruck der Damen entnahm er, dass sie genauso wenig daran glaubten wie er selbst.

KAPITEL 4
     
    Nachdem er sich am folgenden Morgen angekleidet hatte, verharrte Dominic eine Weile unschlüssig am Fenster seines geräumigen Schlafzimmers. Man hatte ihn auf der Rückseite des Hauses untergebracht. Von hier oben konnte er die weitläufigen Gartenanlagen überblicken. Bunt gemustert wie eine Patchworkdecke breiteten sie sich vor ihm aus. Gleich hinter dem Haus befand sich eine steinerne Terrasse. Über breite, niedrige Stufen gelangte man in einen französischen Garten mit säuberlich geschnittenen Hecken und Blumenrabatten, die durch kleine Pfade unterteilt waren. Das Gesamtkonzept der Anlagen basierte auf der Form eines Malteserkreuzes, dessen Mitte ein prächtiger Springbrunnen zierte.
    Ohne das kleinste Geräusch zu machen, tauchte Morrison neben ihm auf. Unangenehm. Dieser Mann schlich wie ein Nagetier herum.
    Dominic wandte sich vom Fenster ab. »Die beiden Damen ... welche ist welche? Der Vorname der kleineren ist Ada, aber ist das Mrs. Marks oder Mrs. Rector?«
    »Das ist Mrs. Rector, Mylord. Die größere Frau ist Mrs. Edith Marks.« Morrison räusperte sich in einem Ton, der deutlich machte, dass er etwas sagen wollte. »Als ich im Dienstbotenzimmer frühstückte, erfuhr ich, dass Lady Meriel diese Nacht nicht in ihrem Zimmer geschlafen hat.«
    Dominic zog die Stirn in Falten. »War die Dienerschaft besorgt?«
    »Keineswegs. Ich gewann den Eindruck, dass die junge Dame des öfteren im Freien nächtigt, besonders bei milder Witterung.« Missbilligung lag in der Stimme des Kammerdieners.
    »Dann ist sie nicht einmal stubenrein.« Dominic blickte Morrison offen in die Augen. »Was halten Sie von dieser geplanten Hochzeit?«
    Der Ausdruck des Kammerdieners wurde eine Nuance steifer als gewöhnlich. »Es steht mir nicht zu, die persönlichen Entscheidungen meines Herrn in Frage zu stellen.«,
    »Ich bin sicher, dass Sie sich eine Meinung gebildet haben, vor allem in einer Angelegenheit, die auch Sie betreffen dürfte«, sagte Dominic mit scharfem Unterton. »Für eine aufrichtige Antwort wäre ich dankbar.«
    »Ich hege große Zweifel, ob dieses Vorhaben klug ist, Mylord«, sagte Morrison langsam. »Die Ehe ist eine lebenslange Bindung. Sie sollte nicht leichtfertig eingegangen werden.«
    Dieser Mann hatte mehr Verstand als Kyle. »Vielleicht wird Ihr Herr in den nächsten Wochen noch einmal gründlich über diese Angelegenheit nachdenken.«
    Morrisons Blick schweifte ab. Nachdenklich starrte er aus dem Fenster. »Wenn Sie dem Mädchen missfallen, dann wird die Hochzeit nicht stattfinden.«
    Wollte der Diener damit sagen, dass Dominic Lady Meriel absichtlich vor den Kopf stoßen sollte?

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