Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit
und furchtbar zerbrechlich.
Pegasus stupste sie begeistert an der Schulter. Obwohl diese heftige Bewegung Meriel beinahe zu Boden geworfen hätte, ließ die Spannung in ihrem Körper nach. Nun hob sie die andere Hand und streichelte den Hals.
»Möchten Sie einmal auf Pegasus reiten?« Als ihre Hand auf den glänzenden Fell liegen blieb, meinte er: »Mit mir zusammen, nicht allein. Ich verspreche, dass Ihnen nichts passiert.«
Nach einer längeren Pause schloss sie die Augen und lehnte die Stirn an den Hals des Tieres. Die schwarze Mähne vermischte sich mit dem hellblonden Haar des Mädchens. In der Annahme, dass dies Ja bedeutete, sagte Dominic: »Sehr gut. Ich führe ihn hinaus.«
Sie tat einen Schritt zur Seite, als er das Tier aus der Box führte und sattelte. Pegasus tänzelte vor Vorfreude, als Dominic ihn ins Freie brachte. Mit einem Blick auf Meriel sagte er warnend: »Halten Sie Abstand, wenn ich aufsteige. Er wird lebhaft sein, weil er kaum Bewegung hatte.«
Lebhaft war untertrieben. Kaum saß Dominic im Sattel, vollführte Pegasus einen ausgelassenen Luftsprung. Nur mit Mühe konnte Dominic die Beine rechtzeitig um den Rumpf des Pferdes schließen, sonst wäre er in hohem Bogen in den Hof gesegelt. Vielleicht zu Meriels Belustigung, aber sein männlicher Stolz war zu groß, als dass er dies vor einem hübschen Mädchen zugelassen hätte.
Einige aufregende Minuten lang reagierte Pegasus seinen Übermut mit Bocken, Herumwirbeln und Auskeilen ab. Da in dem kraftstrotzenden Pferdeleib nicht ein Jota Boshaftigkeit steckte, hatte das Tier es auch nicht auf eine Zerreißprobe mit dem Reiter angelegt. Beide hatten ungeheuren Spaß an der Prozedur, bis Dominic dem Pferd deutlich machte, dass es nun an der Zeit war, sich zu benehmen.
Grinsend brachte er Pegasus vor Meriel zu einem artigen Halt. Es würde ihm schwer fallen, seinem Bruder das Pferd zurückzugeben. Vielleicht war Kyle bereit, das Pferd zu verkaufen? Wahrscheinlich nicht und der Preis wäre sicherlich so hoch wie Dominics einjährige Apanage.
Während dieser ausgelassenen Vorführung von Ross und Reiter drückte Meriel sich an die steinerne Wand des Stalls. Als wachsamer Beschützer stand Roxana dicht bei ihr. Wahrscheinlich erwartete sie, dass Dominics Schädel auf den Pflastersteinen aufschlagen würde. Er fragte sich, ob ihr das etwas ausmachen würde.
So wie er vorher das Pferd gezügelt hatte, riss er sich zusammen und sagte ruhig: »Er ist bereit, eine Dame aufsitzen zu lassen, Meriel. Kommen Sie.« Er streckte eine Hand aus.
Nicht einen Penny hätte er für sich gewettet, dass er sie auf das Pferd locken würde, aber sie kam langsam näher, mit einem ängstlichen Blick auf die eisenbewehrten Hufe des Tieres.
In Armeslänge blieb sie vor ihm stehen. Sie schluckte mehrmals. Hastig, als ob sie einen gegenteiligen Entschluss fürchtete, ergriff sie Dominics Hand und stellte einen nackten Fuß auf seinen Stiefel, genau vor dem Steigbügel. Sie schwang sich hinauf und saß leicht wie eine Feder hinter ihm auf. Ihre Beine schmiegten sich dicht neben den seinen um den Pferdeleib. Er verschränkte ihre schmalen Arme um seine Hüfte.
Beim Hinabblicken sah er, dass ihre Beine bis zum Knie entblößt waren. Dieser Anblick und der warme Druck ihres Körpers lösten gefährliche erotische Signale aus. Diese Position war einfach zu intim.
Sich seiner Gedanken wegen verfluchend, sagte er: »Sie werden sehen, vom Pferderücken sieht Warfield ganz anders aus.«
Er setzte Pegasus in Bewegung und ließ ihn zuerst langsam gehen. Meriel presste sich so fest an ihn, dass er spüren konnte, wie wenig sie unter der Tunika und dem Rock trug. Und sie war mit Sicherheit eine Frau, kein Mädchen ...
Den Blick fest geradeaus gerichtet, ritt er mit Pegasus um das Haus herum auf die lange, grasbewachsene Auffahrt zu. Roxana folgte ihnen. Pegasus ging wie Samt und Seide, sodass sich Meriels Haltung allmählich lockerte. Als er glaubte, dass sie jetzt so weit sei, kündigte er an: »Wir wechseln jetzt in einen leichten Trab über. Bereiten Sie sich also auf eine andere Bewegung vor.«
Hatte sie verstanden? Er war nicht sicher, aber sie hielt sich gut. Das Traben ohne Steigbügel war nicht besonders bequem. Nach einigen Minuten warnte er sie: »Jetzt wechseln wir in einen leichten Galopp über.«
Er versammelte das Pferd, dann verlagerte er das Gewicht nach vorn und ließ es angaloppieren. Pegasus streckte sich dankbar im leichten Galopp und schien über den
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