Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit
Londoner Lady wohl kaum gefallen. Renbourne war der Einzige, der die Zusammenstellung ihrer Blumengestecke wirklich verstand.
Lucia nahm die Vase mit einem freundlichem Lächeln entgegen. »Oh, haben Sie vielen Dank.« Sie grub ihre hübsche Nase in die lilafarbenen Dolden. »Ein herrlicher Duft.« Aufblickend meinte sie: »Möchten Sie hereinkommen? Da wir bald Schwägerinnen sein werden, würde ich Sie gerne näher kennen lernen.« Sie trat zurück und machte eine einladende Geste.
Meriel hatte dies erhofft. Bei einer anderen Person wäre sie vielleicht einfach ohne Aufforderung eingetreten, bei Renbournes Schwester aber wollte sie einen guten Eindruck machen. Seltsam, dass ihr daran lag, was eine Fremde von ihr dachte, aber so war es nun einmal. Ihr lag sehr viel daran.
Lucia stellte die Blumen auf ihr Nachttischchen und wandte sich dann verunsichert ihrer Besucherin zu. »Man hat mir gesagt, dass Sie nicht sprechen können, und ich ... ich weiß nicht so recht, wie ich mich verhalten soll. Entschuldigen Sie bitte, wenn ich Sie kränken sollte. Es ist nicht meine Absicht.«
Meriel gefiel ihre Offenheit. Das war Renbournes Schwester. Mit einer kleinen Handbewegung ermutigte sie Lucia zum Weiterreden.
In einem Wirbel blauer Seide ließ sich Lucia auf das Bett fallen. »Es ist noch nicht offiziell, aber ich werde bald heiraten. Papa und ich sind auf dem Weg, meinen Verlobten und seine Familie in Lancashire zu besuchen.« Sie blickte Meriel erwartungsvoll an. »Soll ich Ihnen von ihm erzählen? Mein Vater lacht mich aus, wenn ich dauernd von Robin reden möchte, aber eine Frau versteht das vielleicht.«
Meriel musste lachen. Sie setzte eine interessierte Miene auf und machte es sich auf dem Sofa bequem, als Lady Lucia mit der Schilderung der mannigfaltigen Fähigkeiten des ehrenwerten Robert Justice begann. Das Leuchten in ihrem Gesicht war verräterisch. Offensichtlich das Zeichen, dass sie in ihn verliebt war.
Ob Lucia auch das heiße körperliche Sehnen spürte, das sie zu Renbourne hinzog? Wenn ja, dann war sie zu wohlerzogen, um es zu zeigen. Aber eine glühende Leidenschaft konnte leicht die Ursache für die hervorsprudelnden Worte und das Leuchten der Augen sein.
Lucia unterbrach den Redefluss mit einem entschuldigenden Lächeln. »Tut mir Leid, ich quassle Ihnen die Ohren voll und Sie haben so viel Geduld mit mir.« Gedankenverloren lehnte sie sich an den geschnitzten Bettpfosten. »Ich hoffe, Sie werden meinen Bruder auch so lieben, wie ich Robin liebe. Ich denke die ganze Zeit an ihn. Auch wenn wir schon im Herbst heiraten, kann ich das Warten kaum ertragen.«
Meriel blickte weg. Sie wollte ihrem Gegenüber verbergen, was ihre Augen verraten könnten. Sie wusste nichts über die Liebe oder die Ehe und bisher hatte sie wenig Gelegenheit, etwas über die Leidenschaft zu erfahren. Aber sie wusste, was es hieß, unablässig an einen Mann zu denken.
Lucia riss sie aus ihren Gedanken, als sie zögernd sagte: »Mein Bruder erzählte, Sie könnten mit Henna Muster auf die Haut malen. Ich finde, das klingt doch ... sehr interessant.« Die Stimme hob sich am Ende des Satzes zu einer Frage.
Meriel stand auf und ging auf ihren Gast zu, während sie den rechten Ärmel zurückrollte. Auf dem Handgelenk war ein fein gemaltes Armband aus verflochtenen Paisley-Mustern zu sehen.
»Wie entzückend.« Lucia berührte das aufgemalte Muster so vorsichtig, als ob sie fürchtete, es zu beschädigen. »Mein Bruder meinte, es hielte nur für kurze Zeit?«
Meriel nickte. Wir führen eine richtige Unterhaltung, dachte sie, auch wenn ich nur mit Gesten und nicht mit Worten antworte. Aber bei Lucia brauchte sie sich nicht zu verstellen. Ihr Gast würde bald abreisen und nichts darüber erzählen. Doch musste sie zugeben, dass Renbourne Recht hatte - ein Gespräch machte erst Freude, wenn beide Seiten aktiv daran teilnahmen.
Lucia errötete. »Würden Sie so nett sein ... würde es Ihnen etwas ausmachen ... mir ein Muster auf die Schulter zu malen? Wo es von einem Kleid verdeckt wird?« Sie zeigte auf die Stelle, die sie meinte. »Wenn ja ... könnten Sie die Initialen R und L einfügen?«
Meriel hätte beinahe laut aufgelacht. Die vornehme junge Dame wollte ihren Zukünftigen überraschen. Die Leidenschaft spielte eindeutig bei Lucias Liebe mit. Hatte Renbourne seine Schwester auf den Gedanken gebracht, ein verstecktes Muster könne einen Mann neugierig machen? Wenn ja, würde das auch auf ihn zutreffen?
Meriel bedeutete
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