Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck
Zigaretten 0, Lose 12 (s. s. schlecht, aber dafür habe ich mich den ganzen Tag weder gewogen noch übers Abnehmen nachgedacht; s. g.).
Muss mit den Losen aufhören, aber das Problem ist, dass ich ziemlich oft etwas gewinne. Die Lose sind wesentlich besser als die Lotterie, zumal die Zahlen ohnehin nicht mehr zur selben Zeit wie Herzblatt gezogen werden (Herzblatt hat zur Zeit Pause), und allzu oft hat man nicht eine einzige Richtige und fühlt sich ohnmächtig und betrogen und kann den Lottozettel bloß noch zerfetzen und trotzig auf den Boden feuern.
Ganz anders bei den Losen, bei denen viel mehr Beteiligung verlangt ist, da man die Beträge von sechs Bargeldsummen frei rubbeln muss - oft eine ziemlich schwere und anspruchsvolle Aufgabe - und sie einem nie das Gefühl vermitteln, man hätte keine Chance gehabt. Dreimal dieselbe Summe garantiert einen Gewinn, und meiner Erfahrung nach ist man immer sehr nahe dran, oft hat man zwei gleiche, und das sogar für eine Summe von 50.000 £.
Auf jeden Fall sollte man sich nicht jedes Vergnügen im Leben versagen. Ich brauche nur vier oder fünf Rubbellose am Tag und werde außerdem sowieso bald damit aufhören.
Freitag. 28. April
57 kg, Zigaretten 64, Alkoholeinheiten 14, Kalorien 8400 (s. g. obwohl Zählen s. schlecht. Abnehmwahn s. schlecht), Lose o.
Gestern Abend um Viertel vor neun ließ ich mir gerade ein entspannendes Aromatherapie-Bad einlaufen und schlürfte Kamillentee, als draußen die Alarmanlage eines Autos losging. Ich habe in unserer Straße bereits eine Kampagne gegen Auto Alarmanlagen ins Leben gerufen, da sie unerträglich sind und genau das Gegenteil des Erwünschten bewirken. Vielleicht schrecken die Dinger ja Autoknacker ab, aber dafür wird die Kiste dann von einem wütenden Anwohner aufgebrochen, der versucht, die Alarmanlage abzustellen.
Diesmal atmete ich allerdings nur durch geblähte Nüstern ein, anstatt mich aufzuregen und die Polizei zu rufen, und murmelte »innere Ausgeglichenheit«. Da klingelte es an der Tür. Ich ging an die Sprechanlage. Eine s. vornehme Schafstimme blökte: »Er hat eine ScAet geliebte.« Dann ertönte hysterisches Schluchzen. Ich sauste nach unten, wo Magda in Tränen aufgelöst vor dem Haus stand und unter dem Lenkrad von Jeremys Saab-Cabrio herumfummelte, offenbar der Entstehungsort sowohl des Sirenengeheuls als auch des bunten Lichterspiels am Wagen. Dazu das Baby auf dem Kindersitz, das brüllte, als würde es gerade von der Katze gefressen.
»Stellen Sie das gottverdammte Ding ab!« schrie jemand aus einem Fenster.
»Ich kann nicht, verflucht noch mal!« kreischte Magda und zerrte an der Motorhaube des Wagens.
»Jerrers!« brüllte sie in ihr Handy. »Jerrers, du verdammter, mieser Ehebrecher! Wie macht man die Motorhaube vom Saab auf?«
Magda ist sehr vornehm. Unsere Straße ist nicht sehr vornehm. Es ist eine von denen, wo immer noch Plakate in den Fenstern hängen, auf denen steht: »Freiheit für Nelson Mandela.«
»Ich komme nie wieder zu dir zurück, du Scheißkerl!« tobte Magda. »Sag mir nur, wie man die dämliche Motorhaube aufkriegt.«
Magda und ich saßen nun beide im Wagen und zogen an jedem Hebel, den wir finden konnten, während Magda immer wieder aus einer Flasche Laurent-Perrier trank. Mittlerweile hatte sich ein wütender Mob versammelt. Als nächstes kam Jeremy auf seiner Harley-Davidson herbeigebraust. Doch anstatt die Alarmanlage abzustellen, machte er Anstalten, sich das Baby vom Rücksitz zu schnappen, während Magda ihn anbrüllte. Dann riss Dan, der Typ aus Australien, der unter mir wohnt, sein Fenster auf.
»Key, Bridgid!« schrie er. »Bei mir läuft Wasser durch die Decke.«
»Scheiße! Die Badewanne!«
Ich rannte nach oben, doch als ich an meiner Wohnungstür ankam, stellte ich fest, dass ich sie zugeschlagen und den Schlüssel drinnen vergessen hatte. Ich fing an, mit dem Kopf dagegen zuhämmern und zu brüllen: »Scheiße, Scheiße!«
Da kam Dan auf den Flur heraus. »Herrgott«, sagte er. »Rauch mal lieber eine.«
»Danke«, sagte ich und hätte die Zigarette, die er mir hinhielt, beinahe verschlungen.
Mehrere Zigaretten und eine schier endlose Fummelei mit einer Kreditkarte später waren wir drinnen und mussten feststellen, dass alles unter Wasser stand. Doch die Wasserhähne ließen sich nicht zudrehen. Dan sauste nach unten und kam mit einem Schraubenschlüssel und einer Flasche Scotch zurück. Schließlich gelang es doch noch, die Flut zu stoppen, und Dan
Weitere Kostenlose Bücher