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Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Titel: Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fiedling
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eine gute Neuigkeit. Ich heirate demnächst.«
    Uäh. S. schlechtes Gefühl in der Magengrube. Exfreunde sollten niemals mit anderen Leuten gehen oder sie heiraten«, sondern bis ans Ende ihrer Tage im Zölibat leben, damit man eine mentale Rückzugsmöglichkeit hat.
    »Bienchen?« sagte Wespi. »Bssssssss?«
    »Entschuldige«, sagte ich und ließ mich matt gegen die Wand sinken. »Ich hab', ahm, nur gerade vorm Fenster einen Autounfall gesehen.«
    Offenbar war meine Gesprächsbeteiligung überflüssig, da Wespi ungefähr zwanzig Minuten lang über den Preis von Partyzelten schwafelte und dann sagte; »Ich muss Schluss machen. Wir wollen uns heute Abend Wildwürstchen mit Wacholderbeeren machen und dann Fernsehen gucken.«
    Uäh. Habe in einem Anfall selbstzerstörerischer existentieller Verzweiflung eine ganze Packung Silk Cut geraucht. Hoffe, sie werden beide unglaublich fett und müssen von einem Kran aus dem Fenster gehievt werden.

    17.45 Uhr. Versuche mühsam, mir die Mitglieder des Schattenkabinetts einzuprägen, um nicht ganz in Selbstzweifeln zu versinken. Habe Wespis Zukünftige natürlich nie kennen gelernt, stelle sie mir aber vor wie das dünne, blonde, riesige Dachterrassen-Model, das jeden Morgen um fünf Uhr aufsteht, ins
Fitness-Studio geht, sich von Kopf bis Fuß mit Salz abreibt und anschließend den ganzen Tag eine Handelsbank leitet, ohne dass die Wimperntusche zerläuft.
    Stelle mit zunehmender Erniedrigung fest, dass ich mich Peter gegenüber all die Jahre deshalb überlegen gefühlt habe, weil ich mit ihm Schluss gemacht habe, aber jetzt macht er ein für allemal mit mir Schluss, indem er Mrs. Walkürenarsch heiratet. Versinke in morbiden, zynischen Gedanken darüber, inwieweit romantischer Herzschmerz nur mit meinem gekränkten Stolz zusammenhängt anstatt mit wirklichem Verlust. Was im Hinterkopf die Überlegung mit einschließt, dass auch Fergies wahnhafte Selbstüberschätzung letztlich nur darauf beruht, dass Andrew sie immer noch zurückhaben will (bis er eine andere heiratet, harhar).

    18.45 Uhr. Hatte gerade angefangen, mir mit gezücktem Notizblock die 10-Uhr-Nachrichten anzusehen, als Mum mit mehreren Einkaufstüten hereingeplatzt kam.
    »Also, Liebes«, sagte sie, während sie an mir vorbei in die Küche segelte. »Ich habe dir eine schöne Suppe und ein paar hübsche Kleider von mir mitgebracht. Du weißt schon, dein Vorstellungsgespräch am Montag.« Sie selbst trug ein limonen-grünes Kostüm, schwarze Strümpfe und hochhackige Pumps. Sie sah aus wie Cilla Black in Herzblatt.
    »Wo hast du denn deine Suppenkellen?« fragte sie und knallte die Schranktüren auf und zu. »Also wirklich, Herzchen. So eine Unordnung! Schau doch mal, was ich dir mitgebracht habe. Ich mache in der Zwischenzeit die Suppe heiß.«
    Entschlossen, die Tatsache zu übersehen, dass wir a) August hatten, es b) brütend heiß, c) 18.15 Uhr war und ich d) keine Suppe wollte, äugte ich vorsichtig in die erste Tragetüte, in der etwas Plissiertes und Synthetisches in leuchtendem Gelb mit einem Muster aus terrakottafarbenen Blättern lag. »Äh, Mum...«, begann ich, doch dann klingelte ihre Handtasche.
    »Ah, das muss Julio sein. Ja, ja.« Sie balancierte jetzt ein Handy unter dem Kinn und kritzelte etwas auf einen Zettel. »Ja, ja. Zieh es an, Liebes«, zischte sie mir zu. »Ja, ja. Ja. Ja.«
    Jetzt habe ich die Nachrichten verpasst, und sie ist irgendwo zu einem kalten Büffet eingeladen und hat mich hier sitzen lassen, während ich mit dem heilblauen Kostüm und der grünglänzenden Bluse aussehe wie Teresa Gorman. Ach ja, hätte ich fast vergessen: Die Lidschatten gehen bis zu den Augenbrauen. Ganz Teresa Gorman.
    »Sei nicht albern, Liebes«, lautete ihre letzte Breitseite. »Wenn du dich nicht wenigstens ein bisschen um dein Aussehen kümmerst, kriegst du nie einen neuen Job, geschweige denn einen neuen Freund!«

    Mitternacht. Nachdem sie gegangen war, rief ich Tom an. Um mich von meinen Selbstmordgedanken zu erlösen, nahm er mich auf eine Party mit, die ein Freund von ihm, den er von der Kunstakademie kannte, in der Saatchi Gallery gab.
    »Bridget«, murmelte er nervös, als wir die Große Leere betraten, wo sich aber das Grunge-Publikum gegenseitig auf die Füße trat, »du weißt, dass es nicht hip ist, über die Installation zu lachen, oder?«
    »Okay, okay«, sagte ich mürrisch. »Ich mache schon keine Witze über tote Fische.«
    Jemand namens Gav begrüßte uns. Er war vielleicht zweiundzwanzig

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