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Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Titel: Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fielding
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ist gedeckt, Kerzen sind an, und hauchdünne Seidenbluse ist auch im Rahmen und nicht zu nuttig, da wir schon seit Monaten miteinander schlafen. Die anderen Sachen waren eh zu unbequem oder in der Wäsche. Aber müde bin ich. Ich glaube, ich lege mich ein paar Minuten aufs Sofa.
    21.15 Uhr. Gaaah! Viertel nach neun, und Roxster ist immer noch nicht da. Oder habe ich die Klingel nicht gehört?
    Deshalb kurze SMS an Roxster.
    
    
    Starrte ungläubig auf den Text. Zum Inder? Busse so langsam? Kollegen? Roxster sagte sonst nie »Kollegen«. Hatten wir uns nicht verabredet? Was wurde hier gespielt?
    21.45 Uhr. Roxster immer noch nicht da. Daher noch eine SMS geschrieben:
    Roxster:

DAS IST DIE WAHRHEIT
    Donnerstag, 13. Juni 2013
    62 kg (verfluchter glasierter Chicken-Pie); Alkoholeinheiten: 7 (allein gestern Abend); Alkoholkater: 1 (mutiertes Riesenkatzenvieh sogar!); Außentemperatur: 32 Grad; Paprika geschnippelt: 12; Melonenbällchen gegessen: 35; Faltenbildung im Verlauf des Tages: 45; Anzahl des Wortes »Furz« und Varianten in SMS an Roxster: 9 (meiner nicht würdig).
    Erwachte im Morgengrauen, und zunächst schien die Welt noch in Ordnung zu sein. Dann realisierte ich die Spitze des Eisbergs jener Katastrophe katastrophalen Ausmaßes, die gestern Abend über mich hereingebrochen war. Gegen zehn hatte es an der Tür geklingelt. Ich besprühte mich rasch noch mit Parfüm und ging zur Tür, mit kaum mehr am Leib als der weißen Seidenbluse.
    Roxster sagte: »Mmm, siehst du schön aus« und küsste mich auf der Treppe nach unten. Wir aßen den Chicken-Pie und leerten die Flasche mit dem Roten, den er mitgebracht hatte. Dann sagte er, ich solle mich aufs Sofa setzen und entspannen, während er den Abwasch erledigte. Ich sah ihm dabei zu und dachte einmal mehr, wie schön alles mit ihm war. Allerdings fragte ich mich schon, wie er es geschafft hatte, erst das Curry beim Inder zu verdrücken und danach noch den Chicken-Pie – und alles ohne Bambi-Gefühl im Magen. Dann kam er zu mir und kniete sich vor mich hin.
    »Du, ich muss dir etwas sagen«, erklärte er.
    »Sagen? Was denn sagen?«, erwiderte ich und lächelte ihn schläfrig an.
    »Etwas, das ich noch nie einer Frau gesagt habe. Denn ich liebe dich, Jonesey. Ich liebe dich wirklich.«
    »Oh«, sagte ich und blickte ihn aus einem Auge an, was sicher leicht behindert aussah.
    »Wenn da der Altersunterschied nicht wäre«, fuhr er fort. »Sonst würde ich dich auf Knien bitten, meine Frau zu werden. Du bist nämlich das Beste, was mir je widerfahren ist, und ich habe jede Minute mit dir genossen. Aber wir sind nicht in derselben Lage. Du hast bereits Kinder, und ich fange gerade erst an, mein Leben auf die Reihe zu bringen. Mit dir gerate ich in eine Sackgasse. Ich brauche jemanden in meinem Alter, und den finde ich nicht, wenn ich schon gebunden bin. Verstehst du, was ich damit sagen will?«
    Wenn ich nicht so müde gewesen wäre, hätte ich vielleicht die große Diskussion angefangen, aber ich ging den Weg des braven Mädchens, das sofort einsah, wie recht er doch hatte. Zu einer Frau seines Alters gab es selbstredend keine Alternative, und ich war ja so dankbar für die gemeinsame Zeit, denn wir hatten ja so viel voneinander gelernt, wir beide waren an dieser Beziehung gewachsen und konnten nun selbstbewusst neue Ziele ins Auge fassen.
    Roxster sah mich gequält an.
    »Aber können wir wenigstens Freunde bleiben?«, fragte er.
    »Aber selbstverständlich«, frohlockte ich.
    »Ohne gleich übereinander herzufallen?«
    »Warum denn nicht? Aber es war ein langer Tag, und morgen ist Sportfest. Gehen wir lieber zu Bett.«
    Ich brachte ihn mit einem vereisten Lächeln noch zur Tür. Statt danach jedoch das einzig Richtige zu tun und Rebecca herzuholen, ging ich tatsächlich ins Bett – und heulte mich in den Schlaf. Und jetzt ist es sechs Uhr, die Kinder stehen in einer Stunde auf, und ich muss sie, zusammen mit einem Eimer Gemüse und jeder Menge Restalkohol im Blut, aufs Sportfest begleiten, wo es garantiert brütend heiß sein wird.
    18.00 Uhr. Schaffte es immerhin, die Kinder samt Kram pünktlich zum Sportplatz zu fahren, indem ich wieder mein

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