Briefe vom miesesten Ort des Universums
eingefroren.“
„Er hat so viel Fantasie. Ich wünschte, die Leute würden ihn besser verstehen. Danke für Ihre Einladung, Mrs Seiher.“
Es war gar nicht nötig, Roddys Gedächtnis zu löschen.
„Was für ein hoffnungsloser Fall“, sagte Papa, als sie weg waren. „Da sieht man mal wieder, dass es keinen Sinn hat, mit Samthandschuhen an die Sache
ranzugehen. Auf deinerGeburtstagsfeier lassen wir die Verbesserungsmaschine auf voller Kraft laufen und schieben deine ganze Klasse
hinein, die Weibchen eingeschlossen.“
„Hast du nicht gesagt, man müsste die Maschine genau auf jede Person einstellen?“, fragte ich.
„Ach, wenn ein paar dabei hops gehen, ist es halb so schlimm. Die Schreggs werden sowieso den Rest erledigen.“
„Schreggs?“
„Das war nur ein Witz“, sagte Papa schnell und verschwand nach oben in Berts Zimmer.
Papa und Bert verhalten sich immer merkwürdiger. Bert verlässt nie sein Zimmer. Wenn er nicht gegen alles und jeden wettert, schmollt er und weigert sich, uns Nachrichten aus Faa zu übermitteln. Nicht einmal die Fabuul -Ergebnisse. Und wenn von Schreggs die Rede ist, finde ich das wirklich gar nicht lustig.
Ich habe versucht, mir die Titelmelodie von Kampfstern Galaktika: Angriff aus dem All zu merken. Ich wünschte, ich hätte Roddy das Spiel nicht geschenkt. Diese wunderbarenKlänge wollen mir einfach nicht aus den Köpfen gehen. Sie wecken Gefühle in mir, die ich noch nie hatte.
Bitte schick mir die Fabuul -Ergebnisse!
Dein Freund,
Flup
PS: Ich wette, Du glaubst, ich musste wegen der Schokolade aufs Klo , aber Klong sei Dank ist nichts
passiert. Wir Faadinger können alles verdauen. Ich werde etwas Schokolade mit nach Hause bringen. Ich habe sie einer genauen Prüfung unterzogen. Sie ist
sehr gesund, mit einer Menge Eisen. Das ist Spinat übrigens auch. Aber vor Schokolade hat Papa keine Angst.
Lieber Rokko,
was für fantastische Fabuul- Ergebnisse! Ich fasse es nicht, dass diese fnuffeligen Plüps von Asteroid 97 in der intergalaktischen Liga sind. Als ich sie das letzte Mal habe spielen sehen, sind ihnen fünfzig Spieler in einem schwarzen Loch abhandengekommen und zehn weitere sind schnurstracks in einen Meteorregen geschlängelt. Danach haben sie rekordverdächtige zwei Milliarden Spiele hintereinander verloren. Aber hör mal, ich habe etwas viel Aufregenderes als Fabuul entdeckt. Ich habe herausgefunden, was sich hinter der Titelmelodie von Kampfstern Galaktika verbirgt!
Ich habe noch mehr von diesen außergewöhnlichen neuen Klängen gehört. Das sind wirklich die ersten, nicht grässlichenGeräusche auf
diesem schrecklichen Planeten, Rokko! Wenn ich sie Dir nur beschreiben könnte!
Wir haben sie heute in der Schule durchgenommen. Einzelne Klänge nennt man „Noten“, und wenn man sie miteinander vermischt, nennt man das „Musik“.
Folgendes ist passiert: Zuerst spielte uns Miss Barn Musik vor. Sie kam aus einer winzigen Silberscheibe! Ich habe meine Lauscher erst zum zweiten Mal, seit ich auf der Erde bin, auf volle Lautstärke gedreht.
Ich hatte das Gefühl, als würde ich gleichzeitig fliegen, schlängeln, zoomen, Schokolade essen und Fabuul spielen.
Roddy und Susan spielten sogar noch ein paar weitere Musikstücke auf speziellen Möbeln.
Miss Barn sagt, sie wären „hochbegabt“. Obwohl sie für gewöhnlich alle Erdlinge so bezeichnet, die gerade mal ein ganzes Buch lesen oder sehr einfache
Gleichungen ausrechnen können, war ich in diesem Fall ganz ihrer Meinung.
Dann hat Susan ein kleines „Lied gesungen“. Das heißt, sie hat zur Musik gesprochen. Ich war so begeistert, dass ich einen Schluck Koz trinken musste, und zumSchluss konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und sang mit. Du kennst
doch das Geräusch, wenn einer Deiner Köpfe mit Plasma gurgelt und ein anderer gleichzeitig Schluckauf bekommt? Genauso hörte sich mein Gesang an.
Alle haben gelacht.
„Seid still! Man lacht andere Leute nicht aus , man lacht nur mit ihnen“, erklärte Miss Barn, was nur einmal mehr unter Beweis stellte, dass sie weniger Ahnung hat als ein Fluit .
Danach beschränkte ich mich aufs Zuhören. Während ich der Musik lauschte, kam es mir so vor, als dehnten sich meine Herzen tief in mir aus. Flüssigkeit trat mir über die Glupscher, so als würde ich wie ein schwächlicher Erdling weinen.
Carmel reichte mir ein Taschentuch – ein schlaffes Ding, das Erdlinge zur Popelentfernung benutzen. Nein, danke!
In der
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