Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)

bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)

Titel: bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
Vom Netzwerk:
stützend auf, bevor ich hinfallen konnte.
    „Alex!“, rief ich mit heiserer Stimme und streckte meine Hand nach ihm aus.
    Das Bild, das ich sah, war verändert. Alex lag regungslos da. Kein keuchendes Ringen nach Sauerstoff. Keine heftigen auf und ab Bewegungen seines Brustkorbes. Kein schmerzverzerrtes Gesicht. Er war völlig entspannt. Seine Haut war blass, fast durchscheinend. Sie hatte aufgehört die Farbe zu wechseln. Blut floss aus seinen geschlossenen Lippen und zog feine rote Linien über seine Wangen.
    Amanda, Jeremy und Emily waren zwar immer noch bei seinem sterbenden Körper, doch Emily weinte bitterlich. Dicke Tränen kullerten über ihre Wangen, doch sie war so konzentriert, dass kein Schluchzen über ihre Lippen kam. Amandas und Jeremys Ausdruck waren voller Mitleid und Besorgnis. Er schaute mir für einen kurzen Moment tief in die Augen bevor er sich William zuwandte.
    „Bring sie raus.“
    William nickte und zog mich zurück.
    „Nein!“ Ich war verzweifelt, mein Herz donnerte gegen meinen Brustkorb und mein Körper zitterte unkontrolliert.
    „Sarah, wir können hier nichts tun!“
    Er stützte mich mit einem Arm weiter während er sich leicht bückte und den anderen Arm unter meine Knie schob. Leicht wie eine Feder hob er mich auf und trug mich aus dem Zimmer. Mein Blick war starr auf Alex‘ Körper gerichtet bis sich die Tür schloss und die Sicht auf ihn verwehrte. Ich wollte nicht von seiner Seite weichen, wollte sein Leid teilen. Einen Teil des Schmerzes auf mich nehmen um ihm zu helfen.
    „Warum?“, schluchzte ich.
    „Weil du ihm nicht helfen kannst und weil du leidest, wenn du ihn so siehst.“
    „Aber er stirbt.“
    „Er wird es schaffen.“
    „Wäre es denn möglich, dass er es nicht … schafft?“
    Über diese Möglichkeit hat noch niemand mit mir gesprochen. Erschüttert und entsetzt riss ich die Augen auf.
    „Sein Körper ist stark, er wird durchkommen!“
    „Und wenn nicht?“
    „Emily sorgt dafür und du solltest dich ausruhen.“
    Aber wie konnte ich mich ausruhen und entspannen, während mein Freund im Sterben lag. Unmöglich aber wahr, William schaffte es. Er trug mich in sein Zimmer und legte mich in sein weiches Bett. Es war durchtränkt von seinem unverwechselbaren sinnlichen Duft. Behutsam, wie ich es bereits von ihm gewohnt war, bettete er mich sanft. Er schob die Decke über meinen Körper bis zu meiner Brust. Alleine sein sanftmütiger Blick, die funkelnden tanzenden Sprenkel in seinen Augen, wirkten trotz der Wehmut, die auf einmal darin lag, beruhigend auf mich. Woran das wohl lag, fragte ich mich. Ist es eine weitere mächtige Gabe oder lag es nur an seinen Augen. Jeremy konnte einen genauso eindringlich ansehen, doch hatte sein Blick dieselbe Wirkung? Zärtlich streichelte er mit seinen kühlen Fingern über meine Stirn. Ein kleiner zarter stechender Schmerz durchfuhr mich an der Stelle, wo er mich berührte. Ein angenehmer elektrischer Schlag, ausgelöst durch seine unterkühlte Haut. Er bemerkte das kurze Zusammenkneifen meiner Augenbrauen und deutete den Ausdruck auf meinem Gesicht leider falsch. Er zog seine Hand zu sich und beugte sich ein Stück zurück. Weg von mir.
    „Bleib … bitte“, bat ich und richtete mich ruckartig auf, sodass mich ein plötzliches Schwindelgefühl überrollte.
    Er streckte seine Hand wieder zu mir aus und ich schmiegte mein Gesicht fest in seine Hand. Ein flüchtiges Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab. Es zauberte auch mir ein kleines Lächeln ins Gesicht. Ein trauriges Lächeln angesichts der Tatsache, was gerade vor sich ging.
    „Was passiert jetzt mit Alex?“, fragte ich ängstlich.
    „Sein menschlicher Körper stirbt und der Vampyrische Teil wird geboren.“
    „Und wie?“ Ich wollte es genau wissen, um genauer begreifen zu können und um weniger Angst zu haben.
    „Zunächst hört sein Herz langsam aber sicher auf zu schlagen. Das verursacht die Krämpfe. Qualvolle Schmerzen durchströmen unbarmherzig jedes Organ bis alles vernichtet ist. In dieser Phase fällt der Körper reflexartig in eine tiefe schützende Bewusstlosigkeit. Wenn jedes Organ tot ist und das Herz still steht, werden die vampyrischen Gene aktiv. Durch die Mutation beginnt das Herz wieder für kurze Zeit zu schlagen. Schwach und kraftlos. Es schlägt nur so lange, bis der Verwandlungsprozess abgeschlossen ist, dann verstummt es für immer.“
    „Wie lange dauert es?“
    „Das ist unterschiedlich. Meistens einige Stunden.“
    „Warum

Weitere Kostenlose Bücher