bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)
daran.“
„Und was?“
„Schwer zu sagen.“
Sie betrachtete weiterhin kritisch die Karten vor ihr und stöhnte ab und zu auf, als ob sie etwas ahnte, aber sich nicht sicher war. Zu Beginn hat sie uns erklärt, dass aus Diskretion böse oder schlechte Nachrichten zurückgehalten werden. Langsam glaubte sogar ich schon fast an diese Wahrsagerei, denn Samantha war sehr überzeugend. Dass sie die Karten nicht richtig lesen oder deuten könnte beunruhigte mich ein bisschen. Allerdings nicht so sehr, dass ich noch lange darüber hätte nachdenken müssen. Samantha war noch bis spät nachts hier. Zusammen mit Moony verabschiedete ich mich von ihr und zog mich in mein Zimmer zurück, um Carol und Samantha nicht weiter zu stören.
Im Bett kuschelte sich Moony wie gewohnt an mich und forderte gekonnt ihre Streicheleinheiten ein. Sie rollte sich auf den Rücken und streckte alle Viere von sich, damit ich ihren Bauch kraulte. Außerdem liebte sie es, wenn man ihr Köpfchen entlang bis zur Schwanzspitze kraulte. Dann reckte sie den Kopf soweit wie es nur geht in die Höhe, damit ich auch ihren Hals nicht vergesse. Wenn ich eine Stelle vergaß, stupste sie mit der Nase solange bis sie endlich bekam wonach sie verlangte und eingerollt schnurrend einschlief.
Samantha's Worte hallten in meinem Kopf wider, während ich in Gedanken verloren Moony streichelte. „Du hast einen heimlichen Verehrer.“
Wer das wohl sein mochte?
Mir gingen die verschiedensten Gesichter durch den Kopf. Alle, an die ich mich bewusst erinnern konnte, kamen ganz bestimmt nicht in Frage. Und an diejenigen, die ich unbewusst getroffen hatte, konnte ich mich logischerweise nicht erinnern. Wer wusste schon was da auf mich zukommen würde. Hoffentlich nicht ein verqualmter Hip-Hopper oder langweiliger Streber, igitt. Ich konnte mir nicht vorstellen zu rauchen oder Nächte lang Mathebücher zu wälzen. Bei der Vorstellung daran schüttelte es mich richtig durch. Furchtbar.
Ein Sportler wäre mir da schon lieber. Wenigstens blieben mir der Qualm und das Lernen erspart. Ich musste mich ja nicht herumschlagen wie die Jungs.
Hm, ich war gespannt, ob es wirklich stimmte, was Samantha wahrgesagt hatte. Ich ließ mich überraschen, mehr konnte ich sowieso nicht tun.
3
Am nächsten Schultag weihte ich Velisa in meine Einkaufspläne ein.
„Du, Velisa!“
Ich zog sie am Arm ein wenig zur Seite, als wir nach der letzten Stunde an unserem Stammplatz herumlungerten.
„Was ist los?“
„Ahm, ich…“, stockte ich verlegen herum.
„Sag schon! Was ist los?“, befahl sie neugierig.
„Naja, ich wollte dich fragen, ob du mit mir shoppen gehst? Ich glaube ich, brauche ein paar Tipps“
Es war mir unangenehm und ich wurde rot.
„Na klar!“
Freudestrahlend rieb sie sich die Hände und sagte sofort zu. Sie liebte es einzukaufen, und wenn sie jemandem ihr Modewissen aufdrängen konnte, lebte sie förmlich auf.
„Wann wollen wir los?“ Offensichtlich konnte sie es kaum erwarten mit mir durch die Läden zu ziehen.
„Wann hast du Zeit?“
„Heute kann ich leider nicht. Morgen muss ich endlich meine Hausaufgaben für Physik erledigen, am Mittwoch sehen Jason und ich fern, das haben wir schon letzte Woche geplant. Aber am Samstag hätten wir den ganzen Tag für uns.“
„Okay, da hab ich auch noch nichts vor. Wir könnten in das Einkaufscenter gehen, von dem du mir erzählt hast.“
„Ja, gern. Die haben sowieso die besten Läden.“
„Sind die auch billig genug?“
„Ja, ja. Du wirst es dir leisten können.“
„Vergiss nicht, ich spar auf ein eigenes Auto!“
„Hab‘ ich nicht vergessen. Die Preise dort sind echt in Ordnung. Klar gibt’s auch Boutiquen, wo dir der Mund offen stehen bleibt, aber die werden wir meiden wie Hexen das Feuer!“
Während wir uns unterhielten, kamen Alex und Jason auf uns zu.
„Na, habt ihr Hübschen Geheimnisse vor uns?“, fragte Jason als er Velisa einem Arm um die Hüfte legte und eingeschnappt spielte.
„Aber natürlich nicht, mein Schatz“ tätschelte sie seine Wange. Wir lachten.
„Habt ihr Samstagabend schon was vor?“ Fragte Alex heiter in die Runde.
„Warum? Steigt bei dir eine Party von der wir noch nichts wissen?“, fragte Velisa belustigt. Alex verdrehte die Augen.
„Nein, ich dachte wir könnten mal wieder ins Silver gehen!“
„Keine schlechte Idee.“ Velisa war sofort dafür und schaute Jason hoffnungsvoll an.
„Stimmt!“, lächelte er verliebt zurück.
„Okay“, antwortete
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