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bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)

bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)

Titel: bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
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mitfühlend.“ Ich hoffte er bemerkte den zynischen Unterton nicht.
    „Es hat ihn hart getroffen, er war gestern sehr deprimiert.“
    „Das Gefühl hatte ich nicht.“
    „Warum? Hast du ihn noch gesehen?“
    „Nein, aber er hatte keine Anstalten gemacht, mich vom Gegenteil zu überzeugen.“
    „Hätte er das denn tun sollen?“
    „Ja … nein … keine Ahnung.“
    „Sarah, du hast ihm klipp und klar gesagt, dass du deine Ruhe haben willst. Was hätte er deiner Meinung nach tun sollen? Er konnte deine Entscheidung nur respektieren.“
    „Mhm.“
    Er hatte recht. Es war meine Entscheidung, und er machte es mir so einfach wie möglich. Zu einfach. Es wäre schon schmeichelhaft gewesen, hätte er zumindest gefragt, ob ich es mir anders überlegen könnte. Vermutlich war er derselben Meinung wie ich und verhielt sich deshalb so. Wie auch immer, es ist beschlossene Sache, egal wer etwas dagegen gesagt hätte, und ich wollte es nicht rückgängig machen. Meiner Familie zuliebe würde ich mich nicht verwandeln. Punkt.
    „Warum warst du eigentlich gestern nicht in der Schule?“
    Ich wechselte das Thema, um endlich abgelenkt zu werden.
    „Jeremy und Emily haben mich in ein paar Dinge eingeweiht, deshalb schwänzten wir.“
    „Das solltest du nicht“, tadelte ich ihn.
    „Es war notwendig und wichtig. Und außerdem werde ich unsterblich, da hab‘ ich für die Schule noch alle Zeit der Welt.“
    „Verstehe.“
    Die Unterrichtsstunden vergingen nicht so schnell wie am Tag zuvor. Das Schlimmste war es, William in unseren gemeinsamen Stunden begegnen zu müssen, worüber ich mir aber unnötig den Kopf zerbrach, denn er war nicht in der Schule. Ich war zu stolz oder auch zu feige um zu fragen, warum er nicht da war. Es war schwer Ablenkung zu finden, die Stunden zogen sich elend lange hin, und sogar die am laufenden Band erzählten Aprilscherze interessierten mich nicht. Ich hatte erst in der dritten Stunde bemerkt, dass der erste April war. Die Schüler veralberten sich gegenseitig und machten auch vor einigen Lehrern nicht Halt. Die strengen Lehrer ließen sie aus, denn bei ihnen drohten Nachsitzen oder zusätzliche Hausaufgaben. Zu meinem Glück blieb auch ich verschont.
    In der Mittagspause holte ich mir meine übliche Portion Essen. Ein Hauptmenü, das wieder einmal aus einer undefinierbaren breiigen Substanz bestand, und etwas zu trinken. Da ich keinen Hunger hatte - mein Magen war voll von Angst und Kummer - stocherte ich gedankenverloren in dem Brei herum. Er sah sowieso vorher schon nach bereits Verdautem aus, da machte es nichts, wenn ich es zusätzlich massakrierte. Alex saß diesmal überraschenderweise nicht bei uns, sondern bei Jeremy, Emily und Amanda. Er grüßte lächelnd zu uns herüber, als wir zu ihm schauten.
    „Na, da hat wohl jemand neue Freunde gefunden“, stichelte Velisa mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht.
    „Eifersüchtig?“, fragte Jason neckend.
    „Ich wünsche mir für ihn, dass er endlich glücklich wird“, antwortete sie aufrichtig.
    „Ich auch“, stimmte Jason ihr zu.
    „Ihr seid wirklich die besten Freunde, die man sich wünschen kann“, sagte ich zu den beiden, und in ihren lächelnden Gesichtern konnte ich ihre Freude über meine Bemerkung erkennen.
    „Ach was, das würde doch jeder.“ Jason spielte es verlegen herunter und Velisa lächelte geschmeichelt.
    „Nein, nicht jeder, Jason. Es gibt genügend Leute, die würden einem die Freundschaft kündigen, wenn man sich zu jemand anderen an den Tisch setzen würde“, korrigierte Velisa ihn.
    „Stimmt. So viel habe ich auch schon mitbekommen“, stimmte ich ihr zu.
    Es war echt fantastisch, solche Freunde zu haben. Ich kannte sie noch nicht lange, doch ich fühlte mich ihnen verbundener als meinen alten Freunden in Rainsville, die sich obendrein nicht mal mehr die Mühe machten mich anzurufen oder mir zu mailen. Aus den Augen aus dem Sinn dachte ich und hoffte, dass es bei mir genauso funktionieren würde, denn wenn ich William nicht mehr sah brauchte ich nicht an ihn zu denken. Zumindest solange ich noch am Leben war.
    Die folgenden Tage verliefen mit ziemlicher Eintönigkeit, reizlos und öde, obwohl ich mehr als sonst unternommen hatte. Ich recherchierte und plante, meinen Entschluss durchzuführen, aber ich wollte noch etwas Zeit mit Carol und meinen Freunden verbringen bevor ich ging. Bevor ich für immer diese Welt verlassen würde, wollte ich sie noch einmal richtig genießen. Niemand wusste schließlich,

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