Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)

bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)

Titel: bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
Vom Netzwerk:
Amanda saßen an ihren gewohnten Plätzen. Amanda begrüßte mich mit einem freundlichen Kopfnicken, was ich erwiderte. William grüßte mich mit seinem bezaubernden Lächeln. Ich zwang mich, nicht länger in seine fesselnden strahlenden Augen zu sehen, um meinen Entschluss treu zu bleiben. Ich würde ihn nicht mehr treffen und auch mit den anderen nichts mehr zu tun haben. Während der ganzen Stunde spürte ich seine starren Blicke meinen Rücken entlang wandern. Es war mir ein Rätsel, wie man sie so deutlich fühlen konnte, als ob er mich mit seinen Händen berühren würde, doch es waren seine Augen, die auf mir wanderten. Am Ende der Stunde beeilte ich mich, den Raum so schnell wie möglich zu verlassen, vermied jeglichen Blickkontakt. Es gelang mir nicht, William war unglaublich schnell vor mir und stellte mich zur Rede.
    „Was ist los Sarah?“ Er wirkte bedrückt und tat mir leid. Aber ich konnte nicht anders. Es war das Beste so.
    „Nichts, ich muss zur nächsten Stunde.“ Ich vermied es, ihn direkt anzusehen und lief einfach weiter. Er packte mich am Arm.
    „Du wirst bestimmt einen Augenblick Zeit haben.“
    „Lass mich bitte los, ich muss noch etwas für die Stunde vorbereiten.“
    „Das kauf‘ ich dir nicht ab.“
    „Würdest du so freundlich sein und mich gehen lassen.“ Meine Stimme wurde nachdrücklicher und tiefer. Ich schaute ihm drohend in die Augen.
    „Sag mir zuerst, was los ist.“
    „Nicht jetzt“, zischte ich.
    „Wann?“
    „Nach der Schule“, bot ich unfreiwillig und mit barschem Unterton an. Es ging mir gegen den Strich, mich mit ihm zu unterhalten. Mein Plan könnte den Bach runter gehen. Andererseits wäre es unfair, ihm nicht die Wahrheit zu sagen.
    „Ich warte dann draußen auf dich.“
    „Okay.“
    Seine Ahnungslosigkeit tat mir in der Seele weh, er vermutete nicht, dass ich ihm nach der Schule erklären würde, dass ich ihn nie wieder sehen wollte. Wie er es wohl auffassen würde? Aber es ging nicht anders. Ich konnte nicht länger in seinem Leben sein. Außerdem würde er meine Entscheidung nicht verstehen. Ich hatte noch ein paar Stunden vor mir, um mir zu überlegen, wie ich es ihm am einfachsten und schnellsten beibringen könnte. Es durfte nicht allzu lange dauern, allein der Blick in seine betörenden Augen war gefährlich. Außerdem musste ich auf einen bestimmten Sicherheitsabstand achten um nicht in die Nähe seines anziehenden Duftes zu gelangen. Die Unterrichtsstunden vergingen viel zu schnell, und als ich nach der Letzten nach draußen kam, stand er schon da und wartete auf mich. Ich ging langsam auf ihn zu, blieb einen großen Schritt vor ihm stehen und schaute auf den Boden.
    „Hi“, grüßte er mit leiser eintöniger Stimme, als ob er doch schon etwas ahnen würde.
    „Hi“, antwortete ich verlegen und meine Knie wurden weich.
    „Was ist los Sarah?“ Seine Stimme klang sanft, beinahe wehmütig. Hatte er eine Ahnung über mein Vorhaben?
    Bevor ich unsere Freundschaft beendete, wollte ich mir einer Sache sicher sein. Ob mein Traum real war oder ob nur mein hinterlistiges Unterbewusstsein einen Streich mit mir gespielt hatte.
    „Können Vampyre weinen?“, fragte ich stockend.
    „Ja, warum?“
    Ein dicker Knoten schnürte mir den Hals zu, meine Hände zitterten und meine Knie schlotterten. In meinem Traum war ich zweifelsohne ein Vampyr, aber ich konnte nicht weinen. Keine einzige Träne rann über meine Wangen. Wenn also Vampyre echte Tränen weinen konnten, war mein Traum nur Einbildung. Es war keine Prophezeiung, so wie ich befürchtet hatte. Dennoch bestand Gefahr für meine Familie, für Carol. Was wäre wenn die Vampyrjäger sie jagen würden? Ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn sie meinetwegen sterben müsste. Lieber gebe ich mein Leben freiwillig auf, in dem Wissen, sie dadurch retten zu können. William stand vor mir und wartete auf eine Antwort. Aber was sollte ich sagen? Wie sollte ich es ihm erklären? Er würde es niemals verstehen.
    „Ich kann … dich … nicht länger sehen“, stotterte ich.
    „Weil es zu gefährlich für dich ist“, stellte er verständnisvoll mit sanfter Stimme fest.
    Ich nickte, und die Tränen schossen mir in die Augen. Es war schwer ihm nicht in die Arme zu fallen. Wie gern hätte ich mich von ihm trösten lassen. Mir von ihm Halt und Zuversicht in dieser schweren Zeit geholt. Aber ich blieb eisern vor ihm stehen.
    „Das kann ich verstehen, Sarah.“
    „Ich möchte … dass du mich in Ruhe lässt“,

Weitere Kostenlose Bücher