bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)
keine Nacht mehr geträumt und das beruhigte mich. Es überzeugte mich davon, den richtigen Weg zu gehen.
Diese Erkenntnis sollte sich bald ändern, und zwar in der Schule. William war wieder hier, er beachtete mich nicht, hielt sich mit Jeremy fern von mir und drehte mir den Rücken zu wenn der Abstand zwischen uns gezwungenermaßen kleiner als beabsichtigt war. Alex hing weiter mit Emily und Amanda rum, daran musste selbst ich mich erst noch gewöhnen. Der Wochenanfang war furchtbar, ständig suchte ich nach ihm, wollte ihn in meiner Nähe wissen und musste ihn doch ignorieren. Verstohlen erhaschte ich so viele Blicke wie möglich von ihm. Die Sehnsucht nach ihm wuchs durch diese unerreichbare Nähe und es fiel mir zunehmend schwerer, den Abstand zu ihm zu halten. Er hatte offensichtlich weniger Probleme damit, mich aus seinem Leben zu löschen, was mich tief verletzte. Aber wenn es anders wäre, würde es mir noch schwerer fallen zu gehen.
Ich wünschte mir, er würde auf mich zukommen, mich in seine kräftigen Arme schließen und mich in eine gefahrenlose Welt entführen in der nichts uns etwas anhaben konnte. Leider war das wieder nur meine Traumwelt, in die ich manchmal automatisch hineingezogen wurde, und sie existierte nicht. Doch sie schien Wirklichkeit zu werden, als William Ende der Woche nach der letzten Stunde direkt auf mich zu kam. Sein Blick war auf den Boden gerichtet und neben ihm war Amanda, die mit seinem Tempo Schritt hielt. Sie beide kamen direkt auf mich zu, was mein Herz zum Rasen brachte. Was sie von mir wollten, fragte ich mich, doch ihre Gesichter ließen keine Vermutungen zu. Was sollte ich bloß sagen? Meine Knie wurden weich und der Rest meines Körpers verspannte sich, als ich die Luft anhielt, während sie … einfach an mir vorbei gingen. Sie waren nicht auf mich zugegangen, sondern nur an mir vorbei. Ich stand mitten im Schulflur vor dem Ausgang, während ich auf Velisa wartete. Sie hatten keine andere Wahl, als an mir vorbei zu gehen. Amanda sah mich verlegen lächelnd an, als sie mich passierte, und ich kam mir so dumm dabei vor, dass ich schlagartig rot anlief.
Als Velisa und Jason auf mich zukamen, machten wir uns sofort gemeinsam auf den Weg nach draußen. Alex stand bei Emily, kam aber auf uns zu, als wir an unserem Treffpunkt noch ein paar Minuten verweilten.
„Hi, wie geht’s?“, fragte er in unsere Runde.
„Danke gut, und selbst?“, erwiderte Jason und klopfte ihm kameradschaftlich auf die Schulter.
„Bestens.“
„Scheinst ja ganz schön beschäftigt zu sein in letzter Zeit“, neckte ihn Jason und deutete mit dem Kopf unauffällig in Emily’s Richtung.
„Kann man so sagen“, grinste Alex.
„Läuft da jetzt tatsächlich mehr zwischen euch?“, fragte Velisa genauer nach.
„Mehr als vorher jedenfalls.“
Für mich war seine Antwort zweideutig, so wie er es meinte, doch für Velisa und Jason war sie eindeutig und bestätigte ihre Vermutungen.
„Sehen wir uns morgen im Silver?“, fragte Alex.
„Klar“, antwortete Jason und freute sich offensichtlich darauf, mit ihm mal wieder abzuhängen. Als er mich fragend ansah, nickte ich kurz zusagend.
„Na dann, bis morgen Abend. Ich muss los!“ Und schon war er wieder bei den anderen.
Bis zum Samstagabend passierte nichts Aufregendes. Nur kurz bevor Velisa mich abholte, schüttete ich mir Cola über mein T-Shirt. Ich stand in der Küche und leerte die Cola in ein Glas. Als ich es anhob um zu trinken, schlängelte sich Moony durch meine Füße. Sie kam so leise angekuschelt, dass ich vor Schreck das Glas ruckartig in die Luft hob und dabei den halben Inhalt auf mich schüttete. Ich musste mich also nochmal umziehen bevor ich los konnte.
Im Silver war schon einiges los als wir rein kamen. Es war single-night und selbstverständlich drängten zahlreiche Singles in den Club um zu tanzen, flirten und vielleicht sogar jemanden aufzureißen. Anstatt an Velisa’s und Jasons Unterhaltung teilzunehmen, hörte ich der Band zu und beobachtete die Leute beim Flirten. Als ich durch den Raum schaute, entdeckte ich Emily und Alex auf einem Schmuddel-Sofa. William, Jeremy und Amanda standen an der Bar und unterhielten sich angeregt. Es machte mich neugierig, sie so unterhaltsam zu sehen und mein Blick wurde ständig wie durch einen Magneten von Williams funkelnden Augen angezogen. Wieder musste ich mich zwingen, nicht in seine Richtung zu sehen, und bewegte meinen Kopf rasch in die andere Richtung. Ein Übelkeit
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