bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)
die sie auf uns abfeuerten.
„Runter!“, fauchte William.
Reflexartig hatte ich sowieso schon meinen Kopf eingezogen und mich auf flach auf die Rückbank gelegt, um mich vor weiteren Kugeln zu verstecken. William beschleunigte seinen Wagen weiter und raste die Straßen entlang.
„Ich kümmere mich darum“, hörte ich Amanda sagen. Ihre Stimme klang zu ruhig für diese Situation.
„Pass auf dich auf!“, sagte William keck und ich traute meinen Augen nicht, dass ich ein kleines Lächeln auf ihren Lippen erkennen konnte, als ich die beiden aus dem Augenwinkel in meiner unbequemen Liegeposition anschaute.
„Ich denke, das krieg ich hin!“, antwortete sie.
Amanda, deren braun-orange Augen genauso gefährlich glühten wie Williams stahlblaue, öffnete das Seitenfenster mit dem elektrischen Knopf an der Türlehne. Als es gänzlich geöffnet war, sprang sie blitzartig und lautlos durch das Fenster. Eine Sekunde später waren ein dumpfer Knall und quietschende Reifen, die sich durchdrehten, zu hören. Ein weiterer Schuss war zu vernehmen, bevor ein lautes metallisches Scharren zu hören war.
„Was war das?“, fragte ich William mit zitternder Stimme.
„Amanda hat den Wagen gestoppt!“
„Was?“, fragte ich staunend.
Ich wusste, dass sie stark waren, aber nicht, dass sie fähig waren, einen fahrenden Wagen aufzuhalten.
„Sie ist wahnsinnig schnell!“ Seine Stimme klang voller Bewunderung für sie.
„Und die Kugeln?“, fragte ich weiter.
„Können ihr nichts anhaben.“
Er machte sich tatsächlich keine Sorgen um sie und konzentrierte sich starr auf die Straße. Ich saß mittlerweile wieder aufrecht und unsere Blicke trafen sich ab und zu flüchtig im Rückspiegel. Keine halbe Minute später öffnete sich die Beifahrertür und Amanda nahm, anmutig wie nur ein Vampyr es sein konnte, neben William Platz.
„Erledigt“, sagte sie lammfromm, als ob sie keiner Fliege etwas zu Leide tun könnte.
„Gut“, antwortete William gelassen.
„Ist alles in Ordnung bei dir Sarah?“, fragte sie mich besorgt.
„Ja“, antwortete ich flüsternd.
Nachdem ich geantwortet hatte, kontrollierte ich meine Arme, ob ich wirklich nichts abbekommen hatte. Da mein ganzer Körper verkrampft war, konnte ich ihn kaum spüren.
„Sarah war besorgt um dich“, zog er sie auf, legte dabei seinen Kopf schief und setzte einen treuherzigen Blick auf.
„Oh, das ist lieb von dir, Sarah“, antwortete sie, als ob es ein Kompliment für sie wäre, wenn man sich um sie sorgte. Wie konnte es lieb, sein wenn man sich um jemanden sorgte? Amanda war eher zierlich, immer freundlich und überaus zurückhaltend. Zumindest hatte ich sie noch nie von einer anderen Seite kennengelernt. Klar machte ich mir Sorgen um sie. Schließlich wollte ich nicht, dass ihr etwas zugestoßen wäre. Wer würde das nicht wollen. William grinste sie mit seinem süßen spitzen Lächeln neckisch an. Er veralberte sie, doch Amanda blieb gelassen und blickte mit zufriedener Miene aus dem Fenster. Wir fuhren schneller als es die Geschwindigkeitsbegrenzung erlaubte und ich war froh darüber. Es war mir ganz recht, so schnell wie möglich in Sicherheit zu sein.
12
Als wir in ihrer Wohnung eintrafen, saßen Alex und Emily auf dem riesigen Sofa, Jeremy stand am Fenster. Sie sahen erleichtert aus, als wir das Wohnzimmer betraten, und registrieren sofort die verbliebenen Glasscherben auf meiner Kleidung, was deutlich in ihren interessierten Gesichtern zu erkennen war.
„Was ist geschehen?“, fragte Jeremy mit leicht zusammengekniffenen Augenbrauen.
„Die Jäger waren direkt hinter uns“, erklärte Amanda.
„Sie hatten Waffen und schossen auf uns“, führte William weiter aus.
„Ist dir was passiert?“, fragte Jeremy und sah mich mit seinem ernsten durchdringenden Blick an.
Ich schüttelte schweigend und zaghaft den Kopf, der Schock saß mir noch tief in den Knochen. Bislang war ich mir aber noch nicht sicher, was mich mehr schockiert: die Tatsache, wieder in dieser Wohnung zu stehen oder schon wieder fast umgebracht worden zu sein.
„Gut. Ist sonst irgendjemand verletzt worden?“, fragte er wieder William und Amanda.
„Bis auf sie selbst … niemand. Williams Wagen braucht eine neue Heckscheibe“, antwortete Amanda und William zog die Lippen zu einem halben gekünstelten Grinsen. Emily und Alex amüsierten sich über die Neckereien zwischen den beiden. Die beiden saßen weiterhin auf dem Sofa und erst jetzt bemerkte ich, dass sie Händchen
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