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Bring mich heim

Bring mich heim

Titel: Bring mich heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Wagner
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nicht«, stammelte sie.
    »Was hast du zu verlieren? Mit mir hast du wenigstens Unterhaltung.« Ich lächelte sie an.
    »Aber ...« Weiter ließ ich sie nicht reden.
    »Nein, kein aber. Ich möchte dir gern eine andere Seite Roms zeigen«, sagte ich leise.
    Sie griff sich an den Kopf, als ob sie sich durch die Haare fahren wollte. Doch stoppte, als sie bemerkte, dass diese graue Mütze ihr Haupt bedeckte.
    Sie blies die Luft aus ihren Lungen. »Gut.«
    »Gut, wie Ja«, lächelte ich sie an.
    »Ja gut wie Ja.« Sie schmunzelte.
    »Du wirst es auf keinen Fall bereuen.«
    Die Durchsage ertönte. Der Zug blieb in den nächsten Minuten stehen.
    »Wir sollten uns gleich etwas für morgen in der Früh ausmachen. Wo übernachtest du?«
    »Ähm, in diesem Comic-Hostel im Zentrum.«
    »Gut, dann komm ich mit.« Sie riss ihre Augen auf.
    »Keine Sorge. Natürlich in einem anderen Zimmer«, beruhigte ich sie. »Aber so ist es doch am einfachsten, wenn wir gemeinsam unterwegs sind.«
    Sie nickte mir zu.
    Das Taxi brachte uns in einer Fünfzehn-Minuten-Fahrt in die Jugendherberge. Wir checkten ein, mit Zimmern nebeneinander.
    Mia stand an ihrer Tür, hielt sich an der Türklinke fest, stieg von einem Bein auf das andere.
    »Dann wünsch ich dir eine gute Nacht, Samuel«, flüsterte sie.
    Wie gerne wollte ich sie zu diesem Zeitpunkt einfach nur umarmen. Sie halten. Ihr Kopf an meiner Schulter angelehnt, damit ich den Duft nach Vanille einatmen konnte. Sie festhalten. Nie mehr loslassen. Ihren Nacken küssen ...
    Stattdessen hauchte ich: »Gute Nacht, Kleine. Schlaf gut. Bis morgen in der Früh«, und ging in das Zimmer.

Kapitel 28
    Mia – Ich zeige dir mehr
    Rom, Juni 2012
    Ich versuchte zu schlafen. Aber ich war zu hibbelig, was der nächste Tag bringen würde. Wenn Samuel nicht gesagt hätte, dass er gerne weiter mit mir reisen wollte, hätte ich mehr Zeit für mich gehabt. Mehr Zeit, um über Wie komme ich zurück zu denken. Nur wollte ich das wirklich?
    Nein ... eigentlich nicht. Samuel ließ mich vergessen. Während der gesamten Fahrt dachte ich nur ein einziges Mal daran. Als er mich fragte, warum ich nicht im Internet zu finden war. Ich dachte tatsächlich darüber nach, ihm zu sagen, wie ich von der öffentlichen Welt verschwunden war. Ließ es dann doch bleiben, damit sich diese neue Welt nicht mit der alten vermischte.
    Bevor ich einschlief, holte ich mir noch mein Skizzenbuch und die Stifte hervor. Ich zeichnete drauf los. Das würde wohl mein Tagebuch werden. Nicht geschrieben, sondern gezeichnet. Vielleicht würde es eines Tages meine Mama finden und sie würde wissen, dass es mir gut ging.
    Gegen 8:00 Uhr am Morgen klopfte es an meiner Tür. Ich stieg gerade aus der Dusche und hatte nur ein Handtuch um den Körper geschlungen. Das Wasser tropfte von meinen klitschnassen Haaren, genau in meine Augen. Am Fliesenboden bildete sich eine Wasserlache. Ich nahm das Geräusch der öffnenden Eingangstür wahr. Mist, ich hatte vorhin vergessen zuzusperren. Schnell wollte ich die Tür zum Bad zuschlagen, denn Badezimmertür und Eingangstür waren gegenüber. Doch ich landete auf dem Hintern. Genau auf dem Steißbein. Vor Schreck schrie ich auf.
    »Mia?«, hörte ich Samuel.
    »Umdrehen. Schnell«, schrie ich. Er tat, was ich sagte.
    »Kann ich dir irgendwie helfen?«, fragte er.
    Mit Schmerzen am Hinterteil stand ich auf und hielt das Handtuch fester. »Nein, bleib nur so stehen. Ich hab nichts an.«
    Samuel lachte. »Dann sollte ich mich vielleicht doch zu dir drehen.«
    »Nein«, rief ich laut.
    »Nur keine Panik. Ich bewege mich hier keinen Millimeter vom Fleck, bis du sagst, ich darf.«
    »Danke«, sagte ich erleichtert. Während ich mich anzog, fragte ich ihn: »Wieso kommst du überhaupt einfach so herein?« Er wollte sich zu mir drehen. »Stehenbleiben!«
    Samuel hielt sich den Nacken. »Sorry, es ist nur irgendwie seltsam mit jemandem zu sprechen, wenn man ihn nicht ansieht.«
    Schnell zog ich mir mein altrosafarbenes Kleid an. »Bin fertig. Du kannst dich nun umdrehen.«
    Langsam wandte er sich zu mir. »Wow, du siehst bezaubernd aus.« Er sah mich genau an. Von Kopf bis Fuß. Seine Blicke waren intensiv. Es wurde mir am ganzen Körper warm. »Ich konnte mir ja nur ausmalen, wie du ohne deine Mütze aussiehst. Wow ...« Er lächelte mich verträumt an.
    Ich griff mir auf den Kopf. Oh, Shit. Meine Beanie. Ich versuchte mit meinen Händen zu verstecken, was nur ging. Verzweifelt drehte ich mich hin und her, suchte nach

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