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bringen alle in Schwung

bringen alle in Schwung

Titel: bringen alle in Schwung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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vor einigen Tagen bezogen. Er erklärte unserem Reporter, in seiner knapp bemessenen Freizeit suche er Ruhe in ländlicher Umgebung. Wir wünschen ihm alles Gute und hoffen, dass er sich schnell bei uns einlebt.“
    „Das ist spitze“, begeisterte sich Jenny. „Ich wollte schon lange ein Autogramm von dem Typ. Aber ein persönliches, nicht nur eins per Brief. Das kann ich mir jetzt holen.“
    „Klar“, stimmten ein paar andere zu. „Da gehen wir hin.“
    „Ob er uns überhaupt empfängt?“, überlegte Katrin. „Vielleicht will er seine Ruhe haben.“
    „Ruhe sicher“, meinte Hanni, die ihre Französischarbeit völlig vergessen hatte. „Wenn er keine Ruhe wollte, wäre er bestimmt nicht hier in unser Dorf gezogen. Aber Autogramme geben alle Stars. Das gehört dazu. Ich hol mir jedenfalls eines. Kommst du mit, Nanni?“
    Nanni nickte. Sie hielt zwar nicht viel von Autogrammen, denn was bedeutete schon eine Unterschrift auf einem Foto oder einer Plattenhülle? Es wäre interessant, einen Star wie Roy Bernhard wirklich kennenzulernen, fand sie, zu wissen, wie er war, wenn er nicht auf der Bühne stand. Nur bei ihm zu klingeln, Guten Tag zu sagen und einen hingekritzelten Namenszug zu bekommen, das reizte sie nicht. Aber natürlich würde sie mitgehen, wenn Hanni ein Autogramm wollte.
    Am nächsten Tag gingen sie zu viert los: Hanni, Nanni, Jenny und Elli. Jede hatte eine Platte von Roy Bernhard unter dem Arm. Das Schlössl war nicht weit von Lindenhof entfernt, eine knappe Viertelstunde zu Fuß. Die Mauer, die den großen Garten umschloss, war frisch verputzt, und an der Stelle, wo früher ein schäbiges, immer offenes Holztürchen den Zutritt nur der Form halber verwehrt hatte, gab es nun ein prachtvolles schmiedeeisernes Tor, das verschlossen war. Die Mädchen läuteten. Ein bisschen Herzklopfen hatten sie schon, aber das gestand keine der anderen ein. Zuerst reagierte niemand. Dann bellte ein Hund. Er bellte wie verrückt, kam angerannt, sprang am Tor hoch und streckte die Schnauze durch das Gitter.
    „Mensch, ist das eine Promenadenmischung“, kicherte Jenny. „Ich dachte eigentlich, Roy Bernhard hätte einen schöneren Hund.“
    Nein, schön war der Hund nicht gerade. Er hatte struppiges, gelbbraunes Fell, Fledermausohren und einen kurzen Stummelschwanz. Irgendwie erinnerte er an einen Schäferhund, aber nur irgendwie, am meisten durch seine Größe. Vermutlich waren einige Hunderassen in diesem Tier vereint.
    „Nein, schön ist er wirklich nicht“, meinte Nanni. „Aber er hat hübsche Augen. Freundliche Augen, finde ich, auch wenn er noch so kläfft.“
    Nach dem dritten Klingeln tauchte eine Frau auf. Der Hund bellte nicht mehr, ging zur Seite und ließ sich von der Frau streicheln.
    „Was möchtet ihr?“, fragte die Frau.
    Die Mädchen schwiegen, momentan eingeschüchtert. Sie hatten erwartet, Roy Bernhard höchstpersönlich am Tor zu sehen, in Stiefeln und Jeans, mit seinem Westernhut auf dem Kopf, eventuell noch mit dem Colt im Gürtel - nun ja, das nicht unbedingt. Zumindest hatten sie keine Frau erwartet, die ihrer Direktorin verblüffend ähnelte. Sie war zwar jünger, aber genauso streng und korrekt, im dunklen Kostüm, nur war der glatte Pagenkopf nicht grau meliert, sondern hatte eine ähnliche gelblich braune Farbe wie das Fell des Hundes.
    „Entschuldigen Sie bitte“, sagte Hanni, die als Erste die Stimme wiederfand. „Wir wollten Herrn Bernhard um ein Autogramm bitten. Ich meine, um vier Autogramme, für jede von uns eines.“
    Die Dame lächelte freundlich reserviert.
    „Es tut mir leid, Herr Bernhard ist nicht zu sprechen. Er bereitet sich auf ein Konzert vor. Aber ihr könnt mir die Fotos oder was ihr sonst habt, natürlich geben, er wird unterschreiben und ich schicke sie euch zurück.“
    Die Mädchen schauten sich an. So hatten sie sich die Sache nicht vorgestellt. Sie hatten Roy Bernhard sehen wollen, ein paar Worte mit ihm reden, sie wollten erleben, wie er privat war, einfach so als Mensch, sie hatten sich gewünscht, ein Lächeln von ihm zu bekommen. Sie waren enttäuscht.
    „Könnten wir ihn nicht doch selber sprechen, bitte, nur ganz kurz?“, fragte Jenny.
    Die Dame lächelte eisgekühlt.
    „Es tut mir wirklich leid, aber es ist unmöglich.“
    So reichten die vier ihr die Platten durch das Gittertor, schrieben ihre Namen und die Adresse auf einen Zettel. Dann trotteten sie nach Hause.
    „Das war eine schöne Pleite“, murrte Hanni.
    Die drei anderen

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