Brisante Enthüllungen
fragte sie scharf.
"Ich habe die Leute vom Sicherheitsdienst gestern Abend weggeschickt", antwortete Sandro. "Ab sofort passe ich selbst auf dich auf, meine Liebe." Er drehte sich zu ihr um. "Welche Pläne hast du für heute?"
"Ich werde meinen Job kündigen und versuchen, meine Mutter zu beruhigen." Sie schob die Hände in die Taschen der Jeans. "Wahrscheinlich würde sie am liebsten einen Killer damit beauftragen, dich aus dem Weg zu räumen."
"Wie schade, dass ich kein Mafioso bin", entgegnete er. "Dann hätte ich vielleicht jemanden empfehlen können."
Polly presste die Lippen zusammen. "Wenn du uns wirklich unbedingt gleich mitnehmen willst, müsste ich anfangen zu packen. Oder war das nur eine Drohung?"
"Nein, ich meine es ernst. Nimm nicht zu viel mit. Du und Charlie werdet alles von mir bekommen, was ihr braucht, auch neue Kleidung."
Sie hob den Kopf. "Ich kaufe mir meine Sachen lieber selbst."
"Solche Jeans und T-Shirts?" Er musterte sie von Kopf bis Fuß.
"Damals haben dir meine Outfits gefallen", erinnerte sie ihn.
"Ja, aber wir beide haben uns seitdem verändert. Das stimmt doch, Paola, oder?" fragte er sanft.
"Ja", gab sie zu.
"Lass mich dir als Ausdruck meiner Dankbarkeit dafür, dass du bereit bist, mich zu heiraten, alles kaufen, was du brauchst."
"Auf deine Dankbarkeit lege ich keinen Wert", erklärte sie kühl. "Auch nicht auf Designeroutfits. Ich möchte nur den Freiraum haben, den du mir versprochen hast."
"Heißt das, du willst nicht mit mir im Hotel Grand Capital zu Mittag essen? Wir müssten einiges besprechen."
"Okay, ich komme mit, wenn es unbedingt sein muss."
Er zuckte die Schultern. "Das ist nett von dir." Seine Stimme klang spöttisch. "Treffen wir uns um ein Uhr an der Bar? Ich habe meine Freunde Teresa und Ernesto Bacchi gebeten, auf Charlie aufzupassen. Dann sind wir ungestört."
"Ah ja? Das war eine eigenmächtige Entscheidung. Vielleicht gefallen mir deine Freunde ja nicht", stellte sie gereizt fest.
"Warte, bis du sie kennen gelernt hast."
"Und wenn es Charlie bei ihnen nicht gefällt?"
"Die beiden haben Zwillinge in seinem Alter. Außerdem ist er viel anpassungsfähiger, als du glaubst." Er strich dem Jungen das Haar aus der Stirn. "Sag deiner Mom, wer ich bin", bat er ihn.
"Mein Dad", antwortete Charlie prompt und barg das Gesicht an Sandros Schulter.
Polly lachte und lobte ihn. Es war Sandro leicht gefallen, seinen Sohn für sich einzunehmen.
Schließlich kam Julie. Polly machte frischen Kaffee, während Sandro mit der jungen Frau den Tagesablauf besprach. Er bestimmte momentan allein, was mit Charlie geschah. Polly konnte es nicht ändern, sie kam mit der neuen Situation noch nicht zurecht. Aber sobald sie wieder klar denken konnte, würde sie dafür sorgen, dass sie, was Charlie betraf, ein Mitspracherecht hatte.
"Ich muss jetzt gehen", erklärte Sandro, als Polly ins Wohnzimmer kam, und legte einige Geldscheine auf die Kommode. "Für Taxifahrten. Ab morgen steht dir ein Wagen mit Chauffeur zur Verfügung."
"Es macht mir nichts aus, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren", entgegnete Polly.
Sandro zuckte die Schultern. "Du kannst das Geld auch für andere Zwecke ausgeben, es ist mir egal." Dann verabschiedete er sich und verschwand.
Mrs. Terence war schockiert, als Polly ihr die Kündigung überreichte. Dennoch wünschte sie ihr alles Gute für die Zukunft und viel Glück.
Dann musste Polly sich mit ihren Eltern auseinander setzen. Mrs. Fairfax lag im Bett und hatte die Vorhänge zugezogen. Sie blickte ihre Tochter traurig und seltsam gleichgültig an.
"Ich habe mir gedacht, dass er dich überreden würde", sagte sie.
Polly nahm ihre Hand. "Es wird schon nicht so schlimm werden", behauptete sie. "Italien ist ein schönes Land. Ihr könnt uns besuchen, sooft ihr wollt. Sandro hat nichts dagegen", behauptete sie und hoffte, dass es stimmte.
"Niemals hätte ich geglaubt, dass er dich suchen würde." Ihre Mutter lachte hart auf.
"Ich werde mit ihr für einige Tage nach Cornwall fahren, damit sie sich etwas beruhigt", versprach Pollys Vater ihr wenig später, als sie sich zu ihm ins Wohnzimmer setzte. "Du weißt ja, es gefällt ihr dort ausgesprochen gut. In den letzten Jahren konnten wir leider nicht hinfahren."
"Weil ihr euch um Charlie kümmern musstet, stimmts? Ja, es wird ihr sicher gut tun und sie von ihrem Kummer ablenken."
"Verrat mir bitte eins." Er sah sie aufmerksam an. "War es nur eine flüchtige Affäre, oder hattest du Charlies
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