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Brisante Enthüllungen

Brisante Enthüllungen

Titel: Brisante Enthüllungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven
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verlieben sich in ihn. Nach der Geburt der Zwillinge hatte ich ein australisches Kindermädchen, das jedes Mal errötete, wenn Alessandro hereinkam. Anschließend hat die junge Frau stundenlang nicht mehr geredet."
    Polly zog die Augenbrauen hoch. "Wie hat er reagiert?"
    "Es ist ihm gar nicht aufgefallen." Teresa zuckte die Schultern. "Er ist überhaupt nicht eitel oder von sich eingenommen."
    "Dafür ist er in anderer Hinsicht umso arroganter", entgegnete Polly scharf und zog eins der eleganten neuen Kleider an.
    "Das würdest du nicht sagen, wenn du seinen Vater gekannt hättest. Er war ein ungemein selbstherrlicher Mensch. Und diese unausstehliche Verwandte, die er nach dem Tod seiner Frau in den Palazzo geholt hat, hat ihn noch in seiner Meinung bestärkt, dass er nichts falsch machen könne. Bianca, ihre Geheimwaffe, hat ihr dabei geholfen."
    "Wie war Bianca eigentlich? War sie sehr schön?" fragte Polly.
    "Sie war so süß wie ein Engel und sanft wie ein Täubchen." Teresa machte eine wegwerfende Handbewegung. "Sie war auf eine Klosterschule gegangen und konnte ihre Jungfräulichkeit nicht oft genug betonen. Ich fand sie einfach unerträglich. Es wundert mich gar nicht, dass Alessandro sich anderweitig amüsiert hat." Entsetzt legte sie sich die Hand auf die Lippen. "Oh nein, Paola, ich sollte meine Zunge im Zaum halten. Bitte, verzeih mir."
    Polly setzte sich an die Frisierkommode und bürstete sich die Haare. "Es gibt nichts zu verzeihen", erklärte sie ruhig. "Ich mache mir sowieso keine Illusionen über Sandro und unsere Beziehung."
    "Liebes", begann Teresa und kniete sich neben sie, "hör mir zu. Ernesto, alle anderen Freunde von Alessandro und ich freuen uns sehr, dass ihr beide zusammen seid und einen Sohn habt, den er sehr liebt. Vergiss die Vergangenheit, sie ist völlig unwichtig."
    "Nein. Bianca ist tot, deshalb ist die Vergangenheit nicht unwichtig", widersprach Polly ihr.
    "Glaubst du etwa, er hätte sie heiraten wollen?" fragte Teresa. "Dann irrst du dich. Er wollte es wirklich nicht. Die Contessa und der alte Marchese, den Bianca um den kleinen Finger wickeln konnte, wünschten es. Bianca war sein kleiner Liebling, und sie wollte Alessandro unbedingt haben. Ernesto ist schon von Kindesbeinen an mit Alessandro befreundet und hat mir erzählt, Bianca hätte Alessandro immer beobachtet und seine Nähe gesucht. Sie sei eine richtige Klette gewesen. Aber er war für sie unerreichbar."
    "Warum wollte er sie dann heiraten?"
    "Er wollte es gar nicht. Sein Vater hat es von ihm erwartet. Vielleicht wollte er seinem Vater einen Gefallen tun. Er war erst zwölf, als seine Mutter starb, und danach wurde die Beziehung zwischen Vater und Sohn noch schwieriger, als sie zuvor schon gewesen war. Jetzt verstehst du sicher besser, warum ihm die Beziehung zu Carlino so wichtig ist und er sich so sehr wünscht, dass sein Sohn sich geliebt und geborgen fühlt, oder?"
    "Ja." Polly nickte.
    Teresa richtete sich auf. "Du hast vorhin Julie erwähnt. Gibt es ein Problem mit ihr?"
    "Morgen Nachmittag hat sie frei wegen eines Vorstellungsgesprächs." Polly seufzte. "Offenbar wird sie Charlie in Italien nicht betreuen. Sandros Personal soll sich um den Jungen kümmern. Charlie und ich werden sie sehr vermissen."
    "Dann frag doch Alessandro, ob sie bei euch bleiben kann." Teresa lächelte verschwörerisch. "Du kannst ihn bestimmt überreden. Mach es so wie ich mit Ernesto: Warte, bis ihr im Bett liegt und er zufrieden und glücklich ist. Dann tut er alles für dich."
    Polly errötete. "Ja, das ist eine gute Idee", erwiderte sie betont unbekümmert.
    Sie nahm sich vor, mit ihm darüber zu reden, obwohl sie befürchtete, er würde ihr die Bitte abschlagen.
    Am Nachmittag besuchte sie ihre Eltern, um sie dazu zu bewegen, zur Hochzeit zu kommen. Ihre Mutter, die sehr blass aussah, weigerte sich jedoch beharrlich und behauptete, es gehe ihr nicht gut und auch ihr Mann müsse zu Hause bleiben, falls sie Hilfe brauche. Der Abschied von Charlie fiel ihr sehr schwer, und sie weinte.
    "Sie wird es überwinden, Liebes. Sie braucht nur etwas Zeit", versuchte Pollys Vater, sie zu trösten.
    Als Polly wieder im Hotel war, fühlte sie sich sehr elend. Sandro war ausgegangen, und sie wartete den ganzen Abend vergebens auf ihn, um mit ihm über Julie zu reden. Schließlich ging sie ins Bett.
    Nachdem Julie Charlie am nächsten Morgen gebadet und angezogen hatte und mit ihm hinunter in den Frühstücksraum gefahren war, stand Polly auf. Sie

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