Brisante Enthüllungen
sie, dass er sie beobachtete, und sie errötete.
"Natürlich brauchst du jetzt ein anderes Vokabular als seinerzeit mit mir", fügte er ironisch hinzu.
"Willst du mir noch mehr Anweisungen erteilen?" fragte sie kühl.
"Sobald mir etwas einfällt, lasse ich es dich wissen", antwortete er ungerührt.
"Es muss schön für dich sein, immer das zu bekommen, was du haben willst. Überleg doch, du brauchst einen Erben, und er wird dir präsentiert. Dann brauchst du eine Unterkunft für uns und kannst uns in der Suite eines deiner Hotels unterbringen. Du willst eigentlich nicht verheiratet sein und findest eine Frau, die bereit ist, dich aus Gründen der Vernunft zu heiraten, und ansonsten nichts von dir will. Du bist immer einen Schritt voraus."
"Bin ich das wirklich? Ich finde es interessant, dass du es glaubst. Es wäre jedoch besser, du würdest Teresa und Ernesto gegenüber nicht erwähnen, was für ein Glück ich deiner Meinung nach habe. Sie würden dir wahrscheinlich nicht zustimmen." Er zog ein kleines Kästchen aus der Tasche und öffnete es. Polly hielt den Atem an, als sie den Ring mit dem großen, funkelnden Diamanten sah. "Gib mir deine Hand", forderte er sie auf.
Polly zögerte. "Das ist bestimmt … nicht nötig …", begann sie.
"Im Gegenteil, es muss sein. Und jetzt gib mir bitte deine Hand."
Widerstrebend gehorchte sie und ließ sich den Ring an den Finger stecken. Das habe ich mir während unseres gemeinsamen Sommers so sehr gewünscht, überlegte sie traurig.
"Er ist … sehr schön", sagte sie leise. Die ganze Situation kam ihr seltsam unwirklich vor.
"Du wirst dich daran gewöhnen, ihn zu tragen", erklärte Sandro.
Sie senkte den Kopf. "Ich muss mich offenbar an vieles gewöhnen."
"Du wirst dafür entschädigt. Morgen eröffne ich dir ein eigenes Bankkonto."
"Ich brauche kein eigenes Bankkonto." Sie schüttelte ärgerlich den Kopf.
"Paola, müssen wir uns wegen jeder Kleinigkeit streiten? Soll unser Kind in einem Minenfeld aufwachsen?"
Sie wandte sich ab. "Nein, natürlich nicht."
"Dann versuch bitte, mit mir zusammenzuarbeiten."
"Das fällt mir nicht leicht. Immerhin hat sich mein ganzes Leben von heute auf morgen völlig verändert."
"Nicht nur deins", entgegnete er hart. "Auch ich muss Zugeständnisse machen."
"Aber dich zwingt niemand dazu." Sie blickte ihn mit entschlossener Miene an. "Ich kann verstehen, dass du Charlie sehen und Zeit mit ihm verbringen möchtest. Deshalb müssen wir nicht heiraten. Ich würde mit dir, was Charlie betrifft, zusammenarbeiten, das verspreche ich dir. Du könntest eine Frau heiraten, die du liebst und die mit der Rolle der Marchesa besser zurechtkommt als ich." Sie zögerte kurz. "Eine Frau, mit der auch die Contessa einverstanden ist."
"Hältst du das für so wichtig?" Er verzog die Lippen.
"Ja, sonst gibt es zu viele Probleme. Das musst du einsehen. Immerhin führt deine Tante dir den Haushalt, und sie wird mich als ein Eindringling betrachten. Ich bin ihrer Meinung nach sicher ein schlechter Ersatz für die junge Frau, die sie so sehr geliebt hat."
"Dann wird sie sich an die neue Situation gewöhnen müssen. Ich kann dir versichern, Paola, dass mein Sohn in meinem Haus und mit beiden Elternteilen aufwachsen wird. Etwas anderes kommt nicht infrage." Sandro ging zur Tür und hielt sie auf. "Meine Freunde erwarten, eine junge Frau kennen zu lernen, die glücklich ist, wieder mit dem Mann, den sie liebt, zusammen zu sein. Vergiss das nicht."
Polly fand Teresa und Ernesto auf Anhieb sympathisch. Teresa war eine große, sehr schlanke, elegante Frau mit lustigen Augen. Trotzdem scheute sie sich nicht, mit Charlie und den Zwillingen auf dem Fußboden zu spielen.
Ernesto war ein ruhiger, freundlicher Mensch. Er beobachtete seine Frau und die Kinder liebevoll.
Unter anderen Umständen hätte Polly sie gern zu Freunden gehabt. Doch sie kam sich vor wie eine Betrügerin. Sie saß neben Sandro auf dem bequemen Sofa im Wohnzimmer seiner Freunde. Er hatte ihr den Arm um die Schulter gelegt, was sie kaum ertragen konnte.
"Ich freue mich darauf, mit dir einkaufen zu gehen", erklärte Teresa begeistert. "Besonders auch deshalb, weil Alessandro sagt, wir könnten so viel ausgeben, wie wir wollen."
Polly spürte, dass Teresa zu gern etwas über ihre und Sandros frühere Verbindung erfahren hätte. Aber Teresa war zu höflich, um Fragen zu stellen, die Polly vielleicht unangenehm waren.
Nur ein einziges Mal wurde die Situation wirklich
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